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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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errichten, die nicht wirklich einwandfrei funktionierte.
    Er hatte gehofft, dass sie tadellos funktionieren würde, sodass er die Heimlichtuerei beenden könnte. Das war offensichtlich unmöglich, dachte er, als er die Trümmer betrachtete.
    Er sah zu Olivia hinüber.
    »Gottverdammt, ich weiß, dass dieses Ding funktioniert, aber wir haben einfach nicht die Zeit, um herumzutrödeln und abzuwarten.«
    Er war in der Fabrik für mehr als eine Woche isoliert gewesen, und es war Olivia, die ihm die Nachrichten vom Fall von Kev und dem Abzug in die Steppe zwischen Rus und Roum überbracht hatte. Mit einer gewaltigen Anstrengung war es sehr gut möglich, dass die Merki in zwei Wochen vor Hispania sein könnten.
    Er blickte zu der Batteriemannschaft zurück, die verlegen herumstand, als wäre sie für das Desaster verantwortlich, und zu den Männern im Zielbereich, die immer noch aufgeregt hin und her liefen, Einschlagpunkte markierten und Raketenteile untersuchten, um zu sehen, wie sie explodiert waren. Durch seinen Feldstecher konnte er die Risse in dem Ziel aus Segeltuch sogar sehen.
    Er setzte seine Brille wieder auf und blickte zu Theodor zurück, dem Vorarbeiter der Fabrik, dessen Zwillingsbruder als Ingenieur an Bord von Petraccis Luftschiff diente.
    »Die Produktion rund um die Uhr beginnt sofort«, sagte er leise.
    »Aber sie funktionieren immer noch nicht richtig«, erwiderte einer der Männer und zeigte auf die noch rauchenden Trümmer.
    »Wir haben keine Zeit mehr«, antwortete Chuck. »Ihr habt den Befehl gehört. Jetzt befolgt ihn.«
    Die Männer sahen ihn überrascht an. Einige von ihnen begeistert, dass er das Tempo beschleunigte, viele von ihnen jedoch, als hätte er den Verstand verloren.
    Theodor, den er von der Aerodampferfabrik abgezogen hatte, um dieses neue Projekt durchzuführen, trat zu ihm, als die anderen sich abwendeten und den langen Anstieg zur Fabrik, die ein paar Meilen entfernt stand, begannen.
    »Etwas Pulver muss durch die Wattierung zwischen dem Antrieb und dem Sprengstoff gedrungen sein.«
    Chuck nickte abwesend.
    »Ein kompletter Schild aus Zinn, der dort angelötet wird und die Kammern trennt, würde das verhindern.«
    »Das würde bedeuten, dass jedes Geschütz von Hand gelötet werden müsste, und wir müssten eine Stanze bauen, um die Schilde herzustellen. Wir haben bereits darüber geredet und festgestellt, dass es zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde«, erwiderte Chuck müde.
    Theodor nickte.
    »Sie wissen, dass, wenn wir mit der Massenproduktion beginnen, sie alles verschlingen wird, das wir innerhalb von zehn Tagen versteckt haben. Danach werden es pro Woche fünfzehn Tonnen Pulver und über fünfundsiebzigtausend Schrapnellkugeln sein. Wir können das nicht lange verbergen – in Hispania schreien sie wie verrückt nach Munition.«
    Chuck seufzte. Er hatte gehofft, mit der Wahrheit über sein kleines Täuschungsmanöver herausrücken zu können, doch das war jetzt unmöglich. John würde alles ohne eine Sekunde zu zögern schließen.
    »Mit etwas Glück brauchen sie eine Woche, um es herauszufinden, vielleicht sogar zwei und einige zusätzliche Tage, um alles aufzuspüren. Bis dahin haben wir, was ich will.«
    »Sie können diesen Krieg nicht alleine gewinnen«, antwortete Theodor.
    Chuck lächelte und nahm seine Brille ab, um sie mit seinem schmutzigen Leinenhemd abzuwischen.
    »Ich hatte recht mit den Eisenbahnen, den Aerodampfern, dem Whitworth-Gewehr, sogar mit dem verdammten Sharps, und Sie haben gesehen, was geschah, als sie die Projekte entdeckten. Sie werden dieses nicht aufhalten.«
    »Wir sind alle auf derselben Seite«, antwortete Theodor leise.
    Chuck lachte leise.
    »Es gab einen Burschen namens Ripley, während des Kriegs, mit dem ich auf der Erde kämpfte. Er war für das Feldzeugwesen verantwortlich, so wie es John jetzt ist. Unsere ganze Armee hätte Vorderlader bei dem Fall von 1862 haben können, wir hätten Raketenbatterien, sogar automatische Gewehre haben können, wenn nicht dieser engstirnige Bleistiftschieber gewesen wäre. Ich könnte manchmal schwören, dass sie dieselbe Mutter hatten.«
    »Ich weiß nichts über diesen Ripley, aber irgendwie glaube ich, dass Sie gerade General Mina beleidigt haben.«
    Chuck lächelte traurig.
    »Keine Beleidigung war wirklich beabsichtigt. Ich kann Johns Sichtweise verstehen. Wir sind knapp in allem, besonders Zeit. Es ist nur so, dass er nicht die Fantasie besitzt, zu erkennen, was unsere Projekte bewerkstelligen

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