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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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erreichte den Gipfelpunkt, als der Treibstoff ausbrannte, und begann dann langsam in einem Bogen zurück in Richtung des Bodens zu stürzen.
    Ferguson und seine Begleiter sprangen aus dem Graben, bekamen keine Luft mehr durch den Rauch und jubelten wild.
    Chuck lief durch die aufgetürmte Wolke, zog seinen Feldstecher aus der Hülle heraus, schob seine Brille auf die Stirn und konzentrierte sich auf das Ziel. Die erste Rakete krachte zweihundert Yards zu früh in den Boden, der Zeitzünder und Aufschlagzünder versagten. Die nächste explodierte fünfzig Yards weiter hinten in der Luft. Dann knallte die Salve in einer Gruppe, hundert Yards von beiden Seiten des Ziels entfernt, herunter, detonierte in der Luft oder explodierte auf dem Boden. Dreißig Ladungen, eintausendfünfhundert Musketenkugeln, spritzten heraus. Der ferne Hang verschwand in einem Schleier aus weißem Rauch und hochschießender Erde. Lange Sekunden später hallten die entfernten Knalle über das Feld und verursachten wiederholt Jubel und plumpe Vertraulichkeiten.
    Alle Hemmungen verlierend, drehte sich Chuck zu Olivia um, hob sie hoch und drückte sie fest an sich. Dabei war er sich plötzlich ihres üppigen Körpers bewusst, der gegen seinen gepresst wurde. Er wollte sie wieder küssen, aber er setzte sie verlegen ab, und seine Wangen röteten sich, als sie lachte und ihn auf die Wange küsste.
    Als sich der Rauch verzog, tauchte die Beobachtungsmannschaft auf dem anderen Hügel aus ihrem Unterstand auf und lief zum Ziel. Einer von ihnen schwenkte eine rote Fahne, um anzuzeigen, wo eine Rakete tatsächlich durch das Ziel geflogen war, der Einschlag hatte die andere Seite zerfetzt.
    »Nachladen!«, schrie Chuck und zog seine Uhr heraus, um zu messen, wie lange der Vorgang dauerte.
    Die Rus-Batteriemannschaft drehte sich um und lief zum Graben zurück. Einen schweren Holzkasten herausziehend, entluden sie ein Dutzend weitere Raketen, jede umhüllt von einem Zylinder aus Zinn mit einem Durchmesser von vier Zoll und einer Länge von beinahe zwei Fuß.
    »Zehn-Sekunden-Zünder«, rief Chuck aus.
    Die Lader und ihre Assistenten führten die entsprechenden Zünder in die Nasen der Raketen ein. Die Raketen bestanden aus zwei Teilen, dem Pulvertreibstoff in der Rückseite, der durch Füllmaterial von einem explosiven Kegel in der Nase getrennt war und der eine zentrale Explosivladung aus fünfzig enthielt. Die Zünder aus Pappe und Wachs wurden auf verschiedene Zeiten eingestellt und waren farbkodiert, wie die Artilleriezünder, damit sie in der Hitze der Schlacht schnell identifiziert werden konnten; sie wurden erst direkt vor dem Abfeuern eingesetzt. Die Innovation in diesem Bereich, auf die Chuck ungeheuer stolz war, war die Sicherung durch einen starken Zündhütchenkopf, der die Ladung zur Explosion bringen würde, falls sie auf dem Boden aufschlagen sollte, bevor der Zeitzünder losgegangen war.
    Die Betreuer, jeder mit einem Stachel ausgerüstet, überprüften die vier Öffnungen achtern der Rakete. Jede Öffnung war dazu da, etwas von den Abgasen in einem Winkel entlang der Achse auszustoßen und auf diese Weise die Waffe in Drehung zu versetzen. Danach überprüften sie die kleine Öffnung, die hineingeschnitten worden war, um das Kreischen zu verursachen. Eine Idee, die Chuck in erster Linie von seiner Vorliebe für heulende Knallbonbons als Junge aufgegriffen hatte und von der er das Gefühl hatte, sie könnte sich auf die Moral auswirken.
    Ein halbes Dutzendjungen mit Stäben, an denen Schwämme befestigt waren, liefen zu dem Werfer, als derjenige, der die Schussweite einstellte, sie zurück in die Horizontale kurbelte. Die Jungen steckten die Reinigungsstäbe in die offenen Rohre, um jegliche verbleibende Funken zu ersticken.
    Die Lader kamen jetzt herauf, schoben die Raketen von der Rückseite in die Röhren und zogen die Holzpfropfen heraus, die die Enden der Raketen abriegelten.
    »Die Waffe ist scharf!«
    Jetzt kam der schwierigste Teil, und Chuck trat zurück, um zu beobachten, wie der Batterielieutenant und der Corporal ihm halfen. Der Lieutenant, der einen langen dünnen Kasten, mit einer Länge von über sechs Fuß, trug, kam aus dem Graben heraus und stellte ihn hinter den Raketenwerfer. Er öffnete ihn, und die beiden entfernten die kupferne Zündschnur. Ein Dutzend Schnellzünder erschienen in Abständen von sechs Zoll. Sie traten hinter den Lader, legten die Zündschnur in eine Führungswanne hinter den Abschussrohren, klemmten ein

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