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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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amüsiertes Grinsen nicht verbergen, angesichts ihrer ruhigen Herausforderung und dem sichtlichen Unbehagen seines Chefs.
    »Schließlich rettete ich dich letztes Mal davor, von dieser Maschine zerstückelt zu werden.«
    Mit rotem Gesicht wendete er sich beschämt ab, als er sich daran erinnerte, dass ihr schnelles Denken und Handeln ihn davor gerettet hatte, enthauptet zu werden, als das erste Luftschiffbeschlossen hatte, von seiner Testbank abzuheben.
    »Nun denn, in Ordnung«, murmelte er vor sich hin.
    Er blickte zu der wartenden Arbeitsmannschaft zurück, brummte schnell einen Fluch und entfernte sich. Er wusste, dass sie hinter ihm ging, denn der Geruch ihres Parfüms trieb mit der frühen Abendbrise durch die Luft.
    Er trat neben sein letztes Projekt und sah es sich bewundernd an, wie immer aufgeregt bei der ersten Vorstellung von einer seiner neuesten Erfindungen. Mehrere Dutzend Rohre waren in einen Eichenrahmen geschnallt, ein Dutzend Rohre je Schicht, jedes Rohr fast sechs Fuß lang und vier Zoll im Durchmesser.
    »Stellt es auf eintausendfünfhundert Yards ein«, verkündete Chuck, und ein Rus-Arbeiter, der erst Wochen zuvor in der Musketenfabrik gearbeitet hatte, stieg auf den Flachwagen hinauf. Eine einfache Kurbel mit hölzernen Übersetzungen bearbeitend, bockte er das vordere Ende der Masse von Rohren himmelwärts, hielt an, als ein simpler Zeiger den richtigen Bereich anzeigte. Die Anordnung zeigte jetzt bedrohlich auf ein langes ausgebreitetes weißes Segeltuch, das eine knappe Meile entfernt am anderen Ende der Lichtung aufgestellt war.
    »Signal ›Macht euch bereit‹«, sagte Chuck leise.
    Ein junger Roum-Junge hob eine rote Fahne und schwenkte sie. Ameisengroße Gestalten am anderen Ende des Felds schwenkten eine Flagge als Antwort und verschwanden außer Sicht in einen schwer befestigten Unterstand.
    Chuck sah sich nervös um. Mehrere Monate harter Arbeit verbanden sich in diesem Moment, und fünfhundert Arbeiter, die sich in der Fabrik befanden, waren bereit, mit der Massenproduktion dieses Projekts zu beginnen, wenn der Test positiv verlief.
    »In Ordnung, Gentlemen«, sagte Chuck, dessen Stimme kaum mehr als ein Flüstern war, »Ich schlage vor, dass wir jetzt zurücktreten.«
    Die Mannschaft zog sich in einen engen Graben ein Dutzend Yards hinter ihnen auf eine Seite des Wagens zurück. Chuck ging an die Seite des Wagens, nahm ein dünnes aufgewickeltes Seil und band es an den Abzug einer Muskete. Die Trommel der Waffe war nicht mehr vorhanden. An ihrer Stelle befanden sich drei dünne Kupferröhren. Jede enthielt einen Schnellfeuerzünder, der zu einem Nippel verlief, und jede Röhre reichte bis zum hinteren Teil der Rohre. Ein Schnellzünder, der in die Rakete, die sich in jeder Röhre befand, eingehakt war, war mit der Zündschnur des Kupferrohrs verbunden.
    Chuck richtete die Muskete auf und stellte vorsichtig ein Zündhütchen auf den Nippel. Langsam rückwärtsgehend, ließ er das Seil ablaufen, vorsichtig darauf bedacht, keinen Druck auf den Auslöser auszuüben. Er rutschte in den Graben und zog sanft das Seil straff.
    Er zögerte einen Augenblick und schaute zu Olivia hinüber, dann überreichte er ihr das Seil.
    »Zieh kräftig daran«, sagte er.
    Sich dessen nicht ganz sicher, was sie tat, ergriff Olivia das Seil, schloss die Augen und riss daran.
    Das deutliche Schnalzen des Zündhütchens zerriss die Abendluft. Einen Moment lang dachte Chuck, dass etwas schiefgegangen war. Und dann brach die Hölle los.
    Feuer schoss aus dem hinteren Teil des Rohrs, das dem Auslöser am nächsten war, heraus, die nächsten drei entzündeten sich eine halbe Sekunde später, gefolgt von den nächsten drei und danach vom Rest. Es gab in den ersten Sekunden keinen Explosionsknall, nur eine kochend heiße Wolke aus Rauch und Feuer. Ein hohes, durchdringendes Kreischen erfüllte plötzlich die Luft, als wäre ein Haufen heulender Dämonen aufgetaucht. Und dann sah er sie, wie sie in einem Bogen durch den Rauch flogen. Die erste Rakete kam in den Zielbereich, drehte sich um ihre Achse und flog geradeaus. Andere Raketen, undeutlich oberhalb zu sehen jagten kreischend der ersten hinterher. Eine der Raketen tauchte aus ihrem Abschussrohr auf, stieg in einem steilen Winkel direkt nach oben, und eine andere schien aus ihrem Rohr geschleudert zu werden und explodierte mit einem Donnerschlag ein Dutzend Yards entfernt. Aber der Rest flog geradeaus weiter, Feuer und Rauch hinter sich herziehend, und

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