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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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gedrillt haben.«
    Vincent nickte kurz zum Dank für das Kompliment.
    »Ich hörte, dass Sie eines der beiden Korps für Ihr eigenes Kommando wollen«, sagte Vincent und kam direkt zum Punkt dessen, was ihn gestört hatte, seit er Nachricht des Entschlusses am vorherigen Abend erhalten hatte.
    »Ich will dort sein, wo die letzte Schlacht stattfinden wird«, antwortete Marcus.
    »Sie haben zehntausend Männer im Süden, die die zwei Umen der Merki daran hindern zu plündern, und Sie haben die Miliz hier in Roum, Brindusia, Capri, Metapontium. Ich denke, dass das genug Verpflichtung ist.«
    »Einer meiner Lieutenants kann sich darum kümmern. Wir wissen beide, dass der Hauptkampf bei Hispania ausgetragen wird. Wenn das fallt, fällt alles andere auch.«
    »Ich kenne den Kampfstil besser als Sie«, antwortete Vincent kalt. »Ich war für die Ausbildung der zwei Korps verantwortlich.«
    »Und jetzt wollen Sie sie beide im Kampf befehligen.«
    »Genau.«
    »Sie kennen sich vielleicht mit Ausbildung aus«, antwortete Marcus beruhigend, »aber denken Sie daran, dass ich Prokonsul dieser Männer war, bevor sie jemals von Ihnen oder, was eigentlich zählt, den Merki hörten. Das macht viel aus. Ich war hier auf dem Ausbildungsfeld mit ihnen, wenn ich nicht im Süden oder bei einem Treffen mit Andrew war. Ich kann das Siebte Korps anführen, wenn es so weit ist.«
    Vincent sah scharf zu Marcus hinüber.
    »Lincoln hatte jahrelang dasselbe Problem mit politisch engagierten Generälen«, sagte Vincent, mit tauschend ruhiger Stimme.
    Marcus wurde zornig, als er erkannte, dass er auf eine Weise beleidigt worden war, die er zuvor nie erfahren hatte. Der Roum drehte sich um und ging fort, mit hinter dem Rücken zusammengepressten Händen. Die Stäbe beider Kommandanten, als spürten sie einen bevorstehenden Wutausbruch, zogen sich noch weiter zurück. Marcus kehrte schließlich mit rotem Gesicht zurück.
    »Was zur Hölle ist mit Ihnen los?«
    »Ich will gewinnen und nicht sehen, dass alles weggeworfen wird.«
    »Die Götter mögen Sie verdammen«, brüllte Marcus.
    Vincent richtete sich auf, stand steif da, seine Gesichtszüge verkniffen.
    »Ein Fehler«, zischte Vincent, »ein gottverdammter Fehler, und sechs Monate Ausbildung, dreißigtausend Mann, der ganze Krieg könnten verloren sein.«
    »Und Sie machen keine Fehler, während ich sie mache?«, fauchte Marcus.
    »Ich sehe es so.«
    »Nun, ich nicht. Sie sind nichts weiter als ein verrückter Junge. Sie sahen etwas zu viel des Tötens, holten sich ein bisschen zu viel Blut auf Ihre zarten Hände, und jetzt sind Sie seelenlos. Jetzt denken Sie, dass Sie der leibhaftige Sohn des Mars sind.«
    »Ich habe mich hart nach oben gedient«, erwiderte Vincent.
    »Und ich nicht, ist es das?«
    »Einige könnten das behaupten.«
    »Ich befehligte diese Leute, bevor Sie überhaupt geboren wurden«, fauchte Marcus. »Sie glauben, dass Sie zu viel Tod gesehen haben? Als ich zehn war und sah, wie die Tugaren zum ersten Mal kamen, beobachtete ich, wie mein bester Freund zu einem Mondfest geschleift wurde, mein Vater als Prokonsul konnte nicht helfen. Als ich dreißig und Prokonsul war, beobachtete ich, wie dreihunderttausend meines Volks starben. Mit fünfzig bereitete ich mich darauf vor zu sehen, wie es wieder geschah, als Ihre Leute die Tugaren zerschlugen. Ich weiß, dass, wenn wir bei Hispania verlieren, auch der Letzte meines Volks sterben wird. Also spielen Sie mir nicht den harten Krieger vor. Es lässt Sie in meinen Augen lächerlich aussehen.«
    Vincent spürte, wie er plötzlich selbst wütend wurde. Seine Kiefernmuskeln zuckten, die Hände zitterten vor Zorn, und er konnte ihn nicht beherrschen.
    »Mein suzdalisches Regiment starb, um Sie zu schützen, als Ihr eigener Senat und Ihre eigene Armee sich letztes Jahr gegen Sie stellten«, sagte Vincent, seine Stimme war kurz davor, vor Zorn zu brechen.
    »Und ich erkenne diese Schuld an«, antwortete Marcus, dessen Gesichtszüge plötzlich durch Lächeln weich wurden. »Aber Sohn, Sie setzen sich zu sehr unter Druck, übernehmen zu viel Verantwortung. Es wird Sie umbringen. Sie haben sich innerlich schon getötet. Jetzt denken Sie, dass Sie es aushalten und zusehen können, wie Ihr Korps kämpft, zehntausend von ihnen getötet werden, um eine Schlacht zu gewinnen, ohne zurückzuschrecken. Nun, ich will nicht dabei sein, wenn dieser Tag für Sie kommt.«
    »Ich bin nicht Ihr Sohn.«
    »In Ordnung, dann, verdammt, General, Gott, wie auch

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