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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Hügels, galoppierten in eine Mulde hinab, die sich schon mit dem klammen Nebel des frühen Abends füllte, und erklommen einen weiteren Anstieg. Ha’ark erreichte vor ihm den Grat und zügelte das Pferd, das sich dabei aufbäumte. Hans hielt neben ihm an. Er wollte schon etwas sagen, eine Bemerkung über die Freude am Reiten machen, als er spürte, wie sich ihm das Herz einschnürte.
    Ha’ark lächelte ihn an.
    Hans blickte ungläubig zu den Tausenden von Menschen hinab, die im Tal vor ihm arbeiteten. Aus der Ferne drang ein klagendes Geräusch herüber, bei dem Hans das Blut in den Adern gefror.
    »Ihr baut eine Eisenbahn«, flüsterte er.
    Ha’ark lächelte erneut. »Es sind schon über dreißig Kilometer bis zur Stadt der Chin fertig. Tausende Menschen arbeiten daran, in Minen und Gießereien, wo sie Schienen produzieren, Schwellen schneiden, Brücken bauen. Wir verlegen pro Tag etwa vierhundert Meter Strecke.«
    Ha’ark lenkte sein Pferd näher an Hans heran.
    »Das war der einzige Vorteil, den ihr in eurem letzten Krieg hattet und an dem es den Merki fehlte. Ihr konntet Truppen mit der Bahn strategisch verschieben. Ihr konntet eine Armee in Hunderten Kilometern Entfernung versorgen. Die Merki waren vom Gras der Umgebung abhängig, von Nahrung, die sie innerhalb weniger Tagesmärsche ernten konnten. Euer Keane hat sich das Schlachtfeld, auf dem er antreten wollte, gut ausgesucht und beim Rückzug alles niedergebrannt. Jetzt wird ihm das nicht mehr helfen.«
    Hans saß nachdenklich im Sattel und sah sich an, wie die Arbeitstrupps unter der Drohung von Bantagaufsehern zu Werke gingen. Er spürte, wie sich eine alte Sucht zurückmeldete, und wünschte sich mehr als alles andere einen ordentlichen Priem. Ha’ark hielt ihm die Hand hin. Darin hielt er ein fest umwickeltes Stück Rollentabak. Erstaunt blickte Hans seinen schmunzelnden Begleiter an.
    »Zuzeiten kann ich es«, antwortete Ha’ark kühl. »Die Merki hatten diese Tradition des Tu und des Ka. Der Geistwanderer und der Kriegergeist. Falls wir uns üben, entwickeln einige von uns die Fähigkeit, so zu sehen, wie ich dich jetzt sehe.«
    Hans spürte eine leise Regung der Angst. All seine Gedanken, die vom Anblick der Eisenbahn erzeugte Angst, das Gefühl des Unheils, das sie hervorrief hatte Ha’ark das auch aufgefangen? Hans zögerte einen Augenblick lang, griff nach dem Tabak und bedankte sich mit einem Nicken, als er einen Bissen nahm. Kurz reagierte er mit Benommenheit auf den Nikotinstoß, und er konnte ein zufriedenes Seufzen nicht unterdrücken. Ein alter Instinkt, auch Andrew einen Priem anzubieten, führte dazu, dass er vergaß, wo er war. Er hätte fast die Hand zu Ha’ark ausgestreckt, ehe er sich besann. Der Qar Qarth blickte ihm offen in die Augen.
    »Warum?«, fragte Hans leise.
    »Ich war einfach neugierig auf dich«, antwortete Ha’ark gelassen. »Du bist einer derjenigen, die die Niederlage der Merki in die Wege geleitet haben. Ich habe gut dafür bezahlt, um dich und die übrigen Gefangenen zu übernehmen, die im Krieg gegen euch und die Cartha gefangen genommen wurden, alles in allem fast fünftausend.«
    Hans spuckte einen Strom Tabaksaft auf die Erde.
    »Merki! Dumme Bastarde.«
    »Aber wir sind es nicht«, entgegnete Ha’ark in einem Tonfall spröder Strenge.
    »Warum macht ihr euch überhaupt die Mühe? Verdammt, mein Volk lebt zweieinhalbtausend Kilometer von hier entfernt, vielleicht sogar mehr als dreitausend Kilometer. Könnt ihr es nicht einfach damit bewenden lassen?«
    Hans fürchtete, dass eine Spur Flehen in seinem Ton mitschwang. Er wurde still und kaute den Tabak, während er Ha’ark unverwandt anblickte.
    »Ihr plant, den Krieg erneut anzufachen.«
    »Wenn wir so weit sind«, sagte Ha’ark gelassen.
    »Mit welchem Ziel?«
    Ha’ark lachte und lenkte sein Pferd vor das von Hans. »Als Erstes besiegt ihr die Tugaren. Undenkbar: Ein verachtetes Volk erhebt sich, rüstet in weniger als zwei Jahren auf, zieht in den Krieg und besiegt fast zwanzig Umen einer stolzen Horde. Das hätten wir als Alarmzeichen betrachten müssen. Damals schon hätten Bantag und Merki ihre Differenzen vergessen, sich vorbereiten und euch vernichten müssen. Aber diese Narren blieben gespalten. Ich habe den Feldzug der Merki studiert. Wären nur zehn Umen der Bantag aus dem Süden herangestürmt, zwischen dem, was ihr das Binnenmeer nennt, und der Großen See, dann hätte sich Roum mit einer zusätzlichen Front im Süden konfrontiert gesehen.

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