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Fortunas Odyssee (German Edition)

Fortunas Odyssee (German Edition)

Titel: Fortunas Odyssee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliane Reinert
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ein Faden.«
    Sie senkte den Kopf und erblickte einen Rest Zwirn. Nachdem sie ihn entfernt hatte, ließ sie die beiden allein, wobei sie fast ohnmächtig wurde.
    In der Küche atmete sie erleichtert durch und steckte den Brief noch tiefer in den Büstenhalter.
    Sie konnte die ganze Nacht kein Auge zumachen, während der Mann neben ihr schnarchte. Sie musste vorsichtig vorgehen, der kleinste Fehler könnte sie das Leben kosten.
    , dachte sie in der Dunkelheit dieser Nacht, die kein Ende nehmen wollte.
    Tim wurde vom Immobilienmakler aufgesucht.
    »Wir haben ein Problem, junger Mann«, berichtete er, während er seinen Hut in der Hand hielt.
    In der Wache der Kaserne steckten sich zwei Posten eine Zigarette an. Es war das erste Mal, dass er in seiner neuen Unterkunft Besuch erhielt.
    »Was für ein Problem?« Tim war verwundert und bot ihm einen Stuhl an.
    Der Mann setzte sich schnell und griff zu den Papieren. Es waren eine Menge Dokumente, die alle durcheinander in einer Mappe lagen.
    »Sie können das Haus nicht verkaufen.«
    »Wieso nicht? Ich bin doch der Erbe.«
    »Nein, das sind Sie nicht.«
    Tim kannte bis dahin nicht das Testament von Tante Geórgia, aber er suchte einen Anwalt auf, der ihm bestätigte, dass der Makler Recht hatte.
    »Sie haben einmal ein Anrecht auf das, was ihrer Mutter gehört, und dieses Haus gehört heute ihr. Nur sie kann den Verkauf autorisieren.«
    Tim erzählte seine Geschichte und erwähnte, dass er seit Langem nichts mehr von seiner Mutter gehört habe. Der Anwalt wies ihn auf die Sachlage hin.
    »Wenn sie gestorben ist, können Sie und Ihr Bruder alle Dokumente zusammentragen, die nötig sind, um ihre Güter auf Ihre Namen zu übertragen. Erst dann können Sie das Haus verkaufen. Solange sie allerdings noch lebt, sieht der Fall anders aus«, schloss er ab.
    Über diese Möglichkeit wollte Tim nicht sprechen, die Vorstellung, aus diesem Grund das Erbe mit Fred teilen zu müssen, machte ihm Angst. Dass Mama gestorben sein könnte, konnte er nicht akzeptieren.
    Er bekam immer ein Trinkgeld von den Offizieren, wenn er irgendeine Maschine oder ihre Autos repariert hatte. Davon konnte er Bücher für sein Studium und einige persönliche Dinge kaufen und gelegentlich ins Kino gehen. Zu seinem Glück wurde das Studium von der Armee finanziert.
    Am nächsten Tag saß er am Fenster seines Zimmers und dachte an Elizabeth und die Tatsache, dass er nicht in der Lage war, sie zu einem Abendessen in ein bürgerliches Restaurant am Kanal, der die Stadt durchquerte, einzuladen. Dieser Kanal war nachts von Schiffen erleuchtet, auf denen die oberen Zehntausend nächtelange, rauschende Feste feierten. In besagtem Restaurant, dem berühmtesten der Gegend, traf man Geschäftsmänner und Offiziere mit ihren schönen Geliebten, die Brillantketten und elegante Kleider trugen.
    Tim blieb vor einem seiner Fenster stehen, deren Scheiben mit Lichterketten umsäumt waren, und beobachtete die Silhouetten dahinter. Er empfand diesen mächtigen Menschen gegenüber einen gewissen Neid, aber er versuchte dieses Gefühl zu unterdrücken, in der Hoffnung, eines Tages die finanziellen Mittel zu besitzen, dort einzutreten.
    Mama fühlte, dass sie den Brief jemandem zeigen musste, dem sie vertrauen konnte. Als sie das Haus aus diesem Grunde verließ, sah Genésio sie von seinem Laden aus und rief sie zu sich. Nachdem er einige Alkoholiker in der Kneipe bedient hatte, fragte er sie:
    »Wo gehst du hin?«
    »In die Apotheke, ich brauche ein Mittel gegen Kopfschmerzen.«
    »Ich habe hier eins«, er und ergriff einen Glasbehälter mit Tabletten.
    »Das Problem ist, … «, begann sie, während sie auf ihn zuging, »dass nur ein Mittel wirklich hilft.« Sie beugte sich zu ihm hin und flüsterte ihm ins Ohr: »Wenn ich heute Nacht keine Kopfschmerzen habe, können wir länger spielen.«
    Er lächelte und fuhr sich über seinen Schnurrbart.
    »Hmm«, stöhnte er. »Dann geh«, sagte er anschließend und wandte sich wieder seinen Saufkumpels zu.
    Als sie auf die Straße trat, hörte sie ihr Gelächter.
    Ich nahm Gläser und schüttete ihnen den Cachaça ins Gesicht. Es gab mir eine leichte Befriedigung, zu sehen, wie diesen Schweinen der Schnaps über die Gesichter lief.
    »Fahrt alle zur Hölle!«, schimpfte sie.
    In der Apotheke sagte sie zu Aristeu, dass sie aus privatem Grund hergekommen sei. Er führte sie in dasselbe Zimmer,

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