Fortunas Odyssee (German Edition)
Information jetzt nicht geben. Um Ihnen zu helfen, brauche ich etwas Zeit. Rufen Sie in einigen Tagen noch einmal an.«
Nachdem sie den Namen der Nonne aufgeschrieben hatte, bezahlte sie und machte sich auf den Weg zur Fazenda, fest entschlossen, Tereza und Fred zu schreiben.
Als sie einige Tage später zurückkam, um erneut zu telefonieren, gab sie die Briefe im Postamt auf.
»Hallo, ich möchte bitte mit Schwester Agnes sprechen.«
»Einen Moment, bitte.«
Es vergingen einige Minuten.
»Schwester Agnes am Apparat.«
»Ich rufe aus Madrigal an, ich bin die Mutter des Neffen…«
»Ich weiß, Dona Tyanna.«
»Richtig.«
»Also, meine Oberin hat mir die Adresse gegeben, und ich bin dorthin gegangen. Ich habe herausgefunden, dass dort niemand mehr wohnt. Das Haus ist zum Verkauf angeboten. Ich habe die Nachbarn gefragt, aber niemand konnte eine Auskunft geben. Sie wissen, wie Großstädte sind: Niemand weiß etwas, niemand hat etwas gesehen.«
Mama bedankte sich mit erstickter Stimme und zitterndem Mund. Sie musste sich festhalten, um nicht zu fallen.
Der Hexer ging auf sie zu, um sie liebevoll zu stützen, während die junge Telefonistin ihr einen Stuhl anbot.
Bevor sie zur Fazenda zurückkehrte, beschloss sie, zu unserem Haus zu gehen. Aber der alte Schlüssel passte nicht mehr, denn das Schloss war ausgetauscht worden. Sie suchte Kita auf, um etwas zu erfahren, aber sie war nicht zu Hause.
Mamas Briefe an Fred und Tereza wurden beantwortet, aber Genésio fing sie ab.
Tim trat in das Zimmer, das ihm zugewiesen worden war. Er schaute sich um.
In der Kaserne gab es keinen Luxus, aber er fühlte sich trotzdem irgendwie geborgen. Vielleicht linderte die Tatsache, mit anderen Menschen zusammenzuwohnen, ein wenig die Einsamkeit, das Gefühl, verlassen zu sein. Es gab den Lärm der Männer auf dem Sportplatz, Schritte auf dem Korridor und die Unterhaltungen der Raucher auf dem Innenhof. Es war ein angenehmer Gegensatz zu seinem Haus, wo die Erinnerungen auf seinem Gemüt lasteten. Er war Major Morgan dankbar, denn er hatte ihm dieses Zimmer beschafft.
Es gab eine Dusche in seinem Badezimmer, was bedeutete, dass er nicht zwei Flügel durchqueren musste, um zu den Gemeinschaftsduschen zu gelangen. Im Winter drang der Wind leicht durch die halb geöffneten Fenster in den Gängen und verbreitete eine Eiseskälte, besonders für die, die gerade ein warmes Bad genommen hatten.
Er testete das Bett. Nicht schlecht. Er blieb liegen und rührte sich nicht. Das Bild an der Wand vor ihm zeigte eine Hügellandschaft, die der Gegend um Madrigal sehr ähnelte.
, überlegte er und stellte sich vor, dass sie glücklich war.
Seine Sehnsucht war heftig, und er sah überall ihr Lächeln. Er schloss die Augen und hatte eine Idee: Er wollte Geld auftreiben, um nach Madrigal zu reisen. Selbst wenn sie nicht dort war, wollte er wenigstens herausfinden, warum sie auf diese Weise verschwunden war.
Wie das Schicksal so spielt, wollte Dr. Afonso Tante Geórgia aufsuchen, denn er wusste, dass Tim bei ihr wohnte. Ein Nachbar gab ihm die Nachricht ihres Hinscheidens, konnte ihm aber nicht sagen, wo sich ihr Neffe aufhielt.
An einem Morgen trank Mama einen Kaffee, als sie Franciskas Schreie hörte, die ihren Großvater auf dem Boden seines Hauses angetroffen hatte. Sie rannte schnell zu seiner Hütte, wo er leblos auf dem Küchenboden lag. Beide trugen ihn zu seiner Matte, und gleich danach traf Esperanza ein.
Er war von ihnen gegangen, ohne Zeit zu haben, sich zu verabschieden - der Tod hatte ihn überrascht.
Seine Tochter ließ weder Entsetzen noch Erstaunen erkennen. Sie hatte bereits ihren Mann, ihren Sohn und ihre Mutter verloren.
Sie war an Todesfälle gewöhnt. Können wir uns wirklich an den Tod gewöhnen?
Ich suchte Tränen in ihren Augen, aber ich fand ihre Seele, eine geschundene Seele. So war Esperanza.
Eine halbe Stunde später kam der wilde Hund, um Mama zu holen. Yapoula war erkrankt, und sie erhielt den Befehl, ihn zu ersetzen. Der neue Vorarbeiter richtete ihr aus, dass sie ohne Genésios Erlaubnis das Haus nicht verlassen dürfe.
Yapoula, der anscheinend eine Lungenentzündung hatte, wurde zur Fazenda gebracht.
Sie sollte kochen, waschen und dieses schmutzige Haus putzen.
Am ersten Arbeitstag dachte sie an die Briefe, die sie abgeschickt hatte, ohne eine Antwort zu erhalten, an den Hausschlüssel, der nicht mehr ins Schloss passte und an den Schmerz der Angestellten, die wieder
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