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Fotostudio Plange I (German Edition)

Fotostudio Plange I (German Edition)

Titel: Fotostudio Plange I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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weiß, meine Eltern sind ja nach Australien und ich wohn ab jetzt
bei meinem Onkel. Ich wollte euch alle am Samstag zu meiner Einweihung
einladen, 19 Uhr in der Ludwigstraße 123. Falls man die Hausnummer nicht finden
kann, es ist das Fotostudio.“
     
    Das Erstaunen war groß. Die Rasselbande zog, vom Trainer
angetrieben, ab in die Umkleide. Clemens Münster, der die ganze Zeit mitgehört
hatte, meinte anerkennend, dass die Idee nicht schlecht sein. „Aber meinst du
wirklich, dass wir damit die 1.500 zusammenkriegen?“
     
    „Mit Sicherheit! Zwar nicht direkt auf der
Mitgliederversammlung, aber durch den normalen Verkauf schon. Es gibt doch noch
ein paar Heimspiele der ersten Mannschaft und es gibt die Geschäftsstelle!“
     
     
    Der Samstag kam. Die Vorbereitungen für die
Einweihungsparty waren schnell erledigt, Marvin wollte eine Grillparty. Um kurz
nach Sieben war die gesamte Truppe, einige kamen in weiblicher Begleitung, und
der Trainer im Partykeller versammelt. Neben Kleinigkeiten für den Gastgeber
brachten alle die unterschriebenen Einverständniserklärungen mit. Dass das so
schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht.
     
    „So, liebe Leute, bevor es gleich losgeht, habe ich noch
zwei, drei Sachen, die ich gerne loswerden möchte, denn das wird gleich eine
erwachsenenfreie Zone werden. Es gibt genügend Getränke, einige haben sogar ein
paar Prozente, deshalb will ich hier weder etwas an harten Sachen sehen noch
jemanden, der die Treppe herauf torkelt oder gar den Notarzt braucht. Ab 10 Uhr
bitte die Musik etwas leiser, ich habe keine Lust, dass die Grün-Weißen hier
aufschlagen. Essen ist genug für alle da, es muss nur noch gegrillt werden. Ob
ihr einen Grillmeister abstellt oder euch abwechselt, eure Sache. So, last, but
not least, hier unten herrscht absolutes Rauchverbot. Nebenan lagern noch
einige Chemikalien und wir wollen ja die Feuerwehr nicht zu Gast haben. Also,
wer rauchen will oder muss, der macht das bitte oben auf der Terrasse, da
stehen auch die beiden Elektrogrills. So, das war’s. Ich wünsch euch viel Spaß
und bin jetzt weg.“
     
    Kleiner Szenenapplaus, ich steuerte dem Ausgang entgegen
und winkte Marvin heran. Ich gab ihm für alle Fälle ein Walkie-Talkie, falls er
mich oder ich ihn erreichen wollte. „Falls ihr noch was braucht, einfach
melden. Ich stell es dann vor die Kellertür! Ansonsten nur in Notfällen!“
     
    „Du willst nicht runterkommen?“
     
    „Nur im Notfall. Ich vertrau dir, mein Kleiner! Feier
schön und mach mir keine Dummheiten!“
     
     
    Um kurz nach neun klopfte es an der Wohnungstür. Igor
wollte sich verabschieden, er müsste ja noch nach Münster zurück. Die Einladung
auf einen Kaffee schlug er dennoch nicht ab, er würde dann halt einen Zug
später.
     
    „Marvin hat uns gerade die Bilder gezeigt, die sie
gemacht haben. Ich muss ehrlich sagen, so gut bin ich noch nie getroffen
worden. Was würden die mich kosten?“
     
    „Nichts, ich mach ein paar Abzüge und geb sie Marvin zum
Training mit.“
     
    „Danke, aber ich bräuchte auch noch ein paar spezielle
Aufnahmen. Als besonderes Geschenk!“
     
    „Das kommt darauf an, wie speziell sie die Bilder haben
wollen. Ob hier im Studio oder Outdoor! Ob Negativ oder Disc! Mein Stundensatz
beträgt normalerweise 50 Euro plus Material plus Aufwand. Sie müssten mir schon
sagen, was sie haben wollen.“
     
    „Gut, aber ich bin der Igor. Beim Sie komme ich mir so
alt vor!“ Er gluckste.
     
    „Ebenfalls, ich bin der Stefan!“
     
    „Hallo Stefan!“
     
    Ich grinste. „Hallo Igor! Fehlt jetzt nur das Bier zum Brüderschaftstrinken.“
     
    „Stimmt, aber nicht mehr heute. Ich brauch meinen
Führerschein, eine Flasche ist genug und die habe ich unten schon getrunken.
Ich bin zwar mit dem Zug hier, aber muss nachher noch mit dem Rad zum
Studentenwohnheim. In Münster werden auch Radfahrer kontrolliert, aber …“
     
    „Aber was?“
     
    „Den Kuss kannst du auch so kriegen!“ Er grinste mich
frech an und drückte seine Lippen auf meine. Ich war perplex, forderte seine Zunge
doch Einlass in meine Mundhöhle. Ich war so gnädig und gab der Forderung nach,
ich bin ja kein Unmensch.
     
    „Aber verrate mich bitte nicht. Im Verein weiß es niemand,
und wenn sie es wüssten, dann wäre ich sofort meinen Job los. Aber als Student
bin ich auf die 500 € im Monat angewiesen.“
     
    „Kein Thema! Mein Mund ist versiegelt. Hochheiliges
Tuntenehrenwort! Aber was für Bilder willst du denn

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