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Fotostudio Plange I (German Edition)

Fotostudio Plange I (German Edition)

Titel: Fotostudio Plange I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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Das ist ein
Aufstellungsstück! Wenn sie das nehmen, kriegen sie ab ovo 20 % Rabatt,
denn es war ja schon mal aufgebaut und könnte daher von der Sonne gebleicht
worden sein. Dann gibt es 40 % wegen Geschäftsaufgabe und Plange hat immer
10% Rabatt gekriegt. Sagen wir 1500 für alles, was wir noch von der Serie
haben. Allerdings müssen sie es sich selber abholen! Einen Lieferwagen haben
wir schon nicht mehr, der ist schon zu Geld gemacht worden!“
     
    „Alles klar! Hand drauf! Ich werde die Sachen dann morgen
oder übermorgen abholen. Ich muss mir erst einen Transporter besorgen!“ Nach
alter Kaufmannssitte besiegelten wie den Vertrag mit Handschlag.
     
    Wir verließen das Bürohaus Postel und freuten uns wie
Schneekönige über den Fang, den wir da gerade gemacht. Ich zückte mein
Mobilknochen und rief Gürkan wegen des Transporters an, sein Cousin besaß ja
ein solches Gefährt. Ich trug mein Begehren vor und er wollte sich wieder
melden. Nach fünf Minuten rief er zurück und meinte, es würde alles klargehen,
ich könne den Wagen morgen ab vier Uhr haben, nur er würde fahren.
     
     
    Igor dirigierte mich derweil in Richtung Weihnachtsmarkt.
Er wollte den Kauf wohl mit einem Glühwein feiern. Wir erreichten eine solche
Flüssigkeitsaufnahmeverkaufsstätte und bestellten zwei Eierpunsch. Wir
prosteten uns zu und blicken uns verliebt in die Augen. Ich hätte mich fast
vergessen, aber durch ein Klopfen auf die Schulter wurde ich in die Realität
zurück katapultiert. Hinter mir stand Clemens Münster.
     
    „Clemens! Was machst du denn hier?“
     
    „Auf meine Frau warten, die ist bei Charme und Anmut. Sie
braucht eine neue Bluse, aber ich wette mit dir, sie kommt mit einem Rock
wieder!“ Er lachte.
     
    „So sind sie, diese Frauen!“
     
    Er blickte mich an und entdeckte dann meinen Begleiter.
„N’ Abend Igor! Wie ist die Lage?“
     
    „Sehr gut! Wir haben gerade Möbel gekauft und einen
richtigen Fitsch gemacht!“ Ich blickte ihn an, er wusste wohl nicht, was er
gerade gesagt hatte: Wir! Ich hatte zwar nichts dagegen, auch in der
Öffentlichkeit als Paar betitelt zu werden, aber wenn ich an seine Reaktion bei
unseren ersten Treffen dachte, wo er darauf bestanden hatte, nicht als Schwuler
geoutet zu werden, wurde mir leicht anders.
     
    „Ihr habt Möbel gekauft?“ Der Vizeabteilungsleiter
wunderte sich augenscheinlich.
     
    „Du weißt es zwar noch nicht, aber ich habe meine Wohnung
in Münster aufgegeben und werde zurück in die Heimat ziehen. Ich bin ja eh mehr
hier als dort. Außerdem mach ich bald Examen, …“
     
    „Also wieder zurück zu Mama und Papa!“ Anscheinend ahnte
der Jugendobmann immer noch nichts.
     
    „Nein, ich zieh zu Stefan!“ Es war raus! Die Bombe war
geplatzt! Aber wollte mein Schatz sich wirklich outen? Hier und Jetzt? Am
Glühweinstand? Auf dem Weihnachtsmarkt?
     
    Clemens blickte erst Igor und dann mich an. „Ihr macht
also eine Männer-WG auf? Du, Igor und Marvin? Finde ich Klasse!“
     
    Ich überlegte kurz, ob ich nicht doch eingreifen sollte,
aber es war Igors Show, er übernahm die Aufklärung. „So könnte man es nennen, aber
eine Wohngemeinschaft es ist nicht gerade! Wir waren bei Postel und haben ein
Büro für Stefan und eins für mich gekauft! Ein Schlafzimmer haben wir nämlich
schon!“ Er wollte also doch!
     
    Herr Münster wirkte konsterniert. „Ein Schlafzimmer hast
du schon?“
     
    „Nein, wir! Ehe du es hinter vorgehaltener Hand von
Dritten erfährst, sollst du es von mir selber hören: Wir machen keine Kommune
auf! Wir haben zwei Büros und ein Schlafzimmer! Was könnte das bedeuten?“ Igor,
überfordere den armen Clemens nicht!
     
    Sein Blick schwankte wie beim Tennis zwischen uns hin und
her. „Ein Schlafzimmer? Zwei Büros? Seid ihr … Nein! Das glaube ich jetzt
nicht! Das kann nicht sein! Ihr verarscht mich jetzt doch, oder?“
     
    Igor schüttelte den Kopf. „Nein, ich will dich nicht auf
den Arm nehmen, ich meine es ernst! Wir sind ein Paar! Ich liebe Stefan und
Stefan liebt mich.“ Er blickte mich liebevoll an, ich nickte und bestärkte ihn,
weiterzumachen.
     
    Clemens wurde blass. „Warte mal! Ich brauch mal eben
Zeit, um das zu verstehen! Du willst mir jetzt also sagen, dass Stefan hier
schwul ist und du auch und ihr ein Paar seid?“
     
    „Genau so ist es!“ Igor stellte die Tasse ab und blickte
ihn direkt an.
     
    Der Angesprochene blickte mich an, rieb sich die Augen.
„Das glaube ich jetzt nicht! Aber seit

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