Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)
Züge und er trat einen Schritt zurück. Er schüttelte den Kopf.
»Nein, ich war nicht eifersüchtig«, sagte er und es klang ehrlich. »Das mit Dana und mir war längst vorbei, als sie was mit Eric anfing«. Er lachte. »Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Der Star und das Model. Klingt wie die Schöne und das Biest, oder?« Er schaute Charlotte fragend an.
Sie zuckte nur mit den Schultern. Er ist doch eifersüchtig , dachte sie. Aber nicht wegen Dana, sondern wegen des Fußballs.
»Wollen Sie damit andeuten, dass Eric hinter dem Mord an Dana stecken könnte?«, wollte sie wissen.
»Was weiß ich«, schnauzte Hartmann. »Es war sicher nicht die Superbeziehung, die sie angeblich hatten. Eric hatte fast immer was nebenbei laufen.« Er schüttelte den Kopf, als könne er es nicht glauben. »Was finden die Weiber bloß an dem Typen? Können Sie mir das sagen?«
»Nein, da muss ich passen. Er ist nicht mein Typ«, erwiderte Charlotte.
»Wer ist denn Ihr Typ? Ich vielleicht?« Hartmann grinste anzüglich.
Charlotte hob die Hände. »Sorry, Sie leider auch nicht.«
»Hm, so ein Pech aber auch.« Er zwinkerte ihr zu. »Wir könnten uns ein paar schöne Wochen machen.«
Charlotte musste wider Willen grinsen. »Sollte ich Bedarf haben, komme ich auf Sie zu. – Sie haben also keine Ahnung, wer hinter dem Mord an Dana stecken könnte?«
»Ich jedenfalls nicht«, sagte Hartmann. »Wenn es das war, würde ich jetzt gerne gehen.« Seine Stimme klang ironisch.
»Klar. Danke für Ihre Hilfe«, antwortete Charlotte genauso ironisch. Was für ein widerlicher Mensch! Aber war er deshalb ein Mörder?
Patrick kam tatsächlich vor dem Abendessen nach Hause. Da sie beide keine Lust auf Menschen hatten, holte Charlotte Pasta und Pizza beim Italiener am Kopernikusplatz, und sie richteten sich auf einen gemütlichen Abend zu Hause ein.
Charlotte wollte ihren Sohn erst einmal in gute Stimmung versetzen, bevor sie auf das Thema Fußball zu sprechen kam. Doch Patrick fing von alleine davon an.
»Schorsch ist schon ein verrückter Kerl«, sagte er.
»Wieso?«
»Er hat mir heute erzählt, dass er seine Karriere für den Fußball aufgegeben hat«, sagte Patrick mit vollem Mund.
»Was macht er denn beruflich?«, wollte Charlotte wissen.
Ihr Sohn zuckte mit den Schultern. »Irgendwas mit Chemie oder so. Er hat, glaube ich, Apotheker gelernt.« Er sah sie fragend an. »Was macht man da?«
»Normalerweise studiert man Pharmazie«, sagte Charlotte.
Patrick nickte. »Ja, das könnte es gewesen sein.« Er nahm ein neues Stück Pizza und biss herzhaft hinein. Diesmal schluckte er jedoch erst hinunter, bevor er weiterredete: »Er hat also studiert. Das heißt, vorher war er ja Spieler beim Club. Das hat aber nicht lange gedauert, er wurde schwer verletzt und musste aufhören.«
»Er musste ganz aufhören zu spielen?«, fragte Charlotte nach.
Patrick nickte. »Ja, es war irgendwas mit seinem linken Bein. Er redet da nicht gerne drüber.«
»Verständlich«, murmelte Charlotte.
»Er hat dann gesagt, dann wird er halt Fan.« Patrick lachte. »Das ist ein bisschen wie bei mir, oder?«
Charlotte stimmte ins Lachen mit ein. »Ja, mit der Ausnahme, dass du nicht verletzt warst. Ist mir auch lieber so.« Sie fuhr ihm durch die Haare, was er sogar geschehen ließ. »Aber was hat das nun mit seiner Karriere zu tun?«, hakte sie nach.
»Er sollte recht bald auf Reisen gehen, so eine Art Vertreter, glaube ich. Aber er hat gesagt, das geht nicht, weil er dann die Club-Spiele verpasst.« Patrick schaute sie verwundert an. »Kannst du dir das vorstellen?«
Charlotte hätte beinahe genickt. Sie konnte sich das sehr gut vorstellen, sie musste ja nur ihren Sohn betrachten. Um Zeit zu gewinnen, biss sie in die inzwischen kalte Pizza und kaute genüsslich. »Na ja, ist schon etwas übertrieben«, sagte sie schließlich. »Andererseits soll es ja so verrückte Fußballfanatiker geben.« Sie legte eine Hand auf Patricks Arm. »Und weil wir gerade bei dem Thema sind: Ab Montag steht die Schule wieder im Vordergrund, okay?«
Patricks Miene verfinsterte sich augenblicklich. »Hmm«, murmelte er und schüttelte ihre Hand weg.
»Gibt es denn in der Schule keine Jungs, mit denen du dich mal treffen kannst?«, fuhr Charlotte fort. »Ich finde es nicht so gut, wenn du so viel Zeit mit diesem Herrn Hasselbacher verbringst.«
»Warum denn nicht?«, brauste Patrick auf. »Wir verstehen uns super und wir haben das gleiche Interesse.«
»Ja«, gab
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