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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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Patricks Mutter.« Sie reichte ihm die Hand.
    Hasselbacher sprang auf. Er war erstaunlich groß und beinahe hager. »Freut mich sehr, Frau Braun«, sagte er und forderte Charlotte auf, sich zu ihnen zu setzen. Patricks Miene sagte etwas anderes.
    »Danke, das ist nett, aber lieber nicht«, erwiderte Charlotte und übersah Patricks Erleichterung. »Ich wäre sicher keine so gute Zuhörerin wie mein Sohn.« Sie grinste. »Aber Sie können mir sicher helfen. Ich bin auf der Suche nach Timo Hartmann.«
    »Der ist vor gut zehn Minuten gegangen«, mischte Patrick sich ein. »Er ist bestimmt schon weg.«
    »Gut möglich, dass er noch auf dem Gelände ist«, widersprach Hasselbacher. »Er ist für das morgige Spiel gesperrt, er fährt also nicht mit ins Hotel.« Er lächelte Charlotte an.
    »Dann werde ich mal sehen, ob ich Glück habe«, sagte sie und dankte Hasselbacher. Zu Patrick sagte sie: »Bleib nicht mehr zu lange, okay? Wir könnten heute Abend Pizza essen gehen, was meinst du?«
    »Ja, mal sehen«, brummte er.
    Sie wollte etwas erwidern, aber Hasselbacher sagte: »Ich sorge dafür, dass er pünktlich nach Hause geht.«
    »Danke«, sagte Charlotte erneut und war nun doch genervt, dass dieser Mann offenbar mehr Einfluss auf ihren Sohn hatte als sie selbst. Sie würde mit Patrick mal ein ernstes Wort reden müssen.
    Sie verließ die Stuhlfauth-Stuben und machte sich auf die Suche nach Timo Hartmann. Das Glück war ihr hold, denn er stand vor dem Fanshop, umringt von ein paar Fans, und gab Autogramme.
    »Herr Hartmann?«, fragte Charlotte, obwohl klar war, dass er es war, rief doch ein etwa sechsjähriger Junger immer wieder seinen Namen.
    »Ja?« Er wirkte älter als 36, und seiner Nase nach zu urteilen, war er schon häufiger Mittelpunkt einer Schlägerei gewesen. Er war als streitsüchtiger Zeitgenosse bekannt; Patrick hatte ihr von dem Vorfall bei der Sportsendung im Dritten erzählt.
    Charlotte zögerte. Sollte sie sich als Polizistin ausgeben? Sie entschied sich für die Wahrheit.
    »Hallo, ich bin Charlotte Braun, ich habe für Eric und Dana gearbeitet«, sagte sie.
    »Oh, hallo«, erwiderte Timo. »Ich hab von Ihnen gehört.«
    »Hoffentlich nur Gutes«, flachste Charlotte unsicher. Was hatte Dana an diesem Mann gefunden? Er war nicht attraktiv, wirkte eher grobschlächtig und auch etwas verschlagen.
    Du und deine Vorurteile , ermahnte Charlotte sich. Nur weil er wie ein Schläger aussieht, muss er kein schlechter Mensch sein. »Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?«, sagte sie laut. »Ich habe ein paar Fragen.«
    »Spielen Sie Polizei?«, gab er ironisch zurück, wandte sich aber von den Fans ab und ihr zu.
    »Sagen wir so: Ich möchte herausfinden, was mit Dana passiert ist.« Charlotte schaute ihn aufmerksam an. »Das müsste Sie doch auch interessieren, oder?«
    »Sie meinen, weil ich mal was mit ihr hatte?«, gab Hartmann gleichmütig zurück. »Das ist eine Ewigkeit her.«
    »Gerade mal gut ein Jahr«, widersprach Charlotte.
    »Sag ich doch: eine Ewigkeit.« Hartmann grinste böse. Er beugte sich zu ihr vor. »Meine Verhältnisse dauern in der Regel nicht länger als ein paar Wochen.« Er sah sich um, als wolle er ihr ein Geheimnis anvertrauen, flüsterte dann: »Ich bin beziehungsunfähig.« Seine Augen funkelten herausfordernd.
    Sie roch seinen Bieratem. Durften Fußballer Alkohol trinken? Bei den Feiern floss immer jede Menge Bier, aber vor einem Spiel? Dann fiel ihr ein, dass er gesperrt war. Vermutlich hatte er seinen Frust darüber in Bier ertränkt.
    Mit viel Mühe schaffte Charlotte es, nicht zurückzuweichen. »Aha«, sagte sie trocken. Er sollte nicht denken, sie sei in irgendeiner Weise beeindruckt. Mit Diplomatie kam sie bei einem Typen wie Hartmann sicher nicht weit, sie beschloss daher, mit der Tür ins Haus zu fallen: »Sie waren nicht zufällig eifersüchtig auf Eric Rasmussen?«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, brauste Hartmann auf. »Dass ich Danas Mörder bin?« Er kam ihr unangenehm nahe. Charlotte wich zurück, doch er rückte ihr nur noch mehr auf die Pelle. »Was wollen Sie damit sagen?«, wiederholte er drohend.
    War er von Natur aus ein aggressiver Mensch oder machte ihn erst der Alkohol dazu? War er zu einem Mord fähig?
    Charlotte überwand Ekel und Angstgefühl und schaute ihm direkt in die rotunterlaufenen Augen. »Ich frage nur, ob Sie eifersüchtig waren.«
    Sekundenlang standen sie sich wie zwei Gegner gegenüber und starrten sich an. Dann entspannten sich Hartmanns

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