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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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dabei, sich mit einer Kollegin in einem Café zu treffen.
    Charlotte Braun machte es ihm einfach. Sie war charmant, sie lachte viel, aber sie blieb auf Distanz. Wallner entspannte sich.
    Nachdem sie ihren Kuchen gegessen hatten, lehnte sie sich zurück und sagte vorsichtig: »Ich habe gehört, es hat einen weiteren Todesfall im Umfeld des Clubs gegeben.«
    Wallner verzichtete darauf, sie nach der Quelle zu fragen. Sicher war es wie ein Lauffeuer durch die Valznerweiherstraße gegangen, und soweit er sich erinnerte, hatte Frau Braun einen fußballverrückten Sohn.
    »Ja, aber bisher weiß das außer uns und dem Club keiner.«
    »Von mir wird es niemand erfahren«, sagte sie und legte einen Finger auf die Lippen.
    Wallner beschloss, ihr zu vertrauen. Er hatte endlich bei den Kollegen in München angerufen und einige interessante Fakten über Frau Braun erfahren: Sie hatte ihre Ausbildung in München begonnen, ging später zur Sitte, heiratete einen Kollegen und wurde schwanger. Als der Junge drei war, wurde der Ehemann bei einem Einsatz erschossen. Braun nahm daraufhin an einem Austauschprogramm mit den englischen Kollegen teil und arbeitete zunächst in Leeds, später in Manchester. Sprachliche Barrieren hatte es für sie keine gegeben, ihre Mutter war Engländerin.
    »Sie hat viel mitgemacht«, hatte Böhmer, ihr Vorgesetzter in München, gesagt, ohne auf Details einzugehen. »Aber sie ist auch tough. Und sie ist eine gute Polizistin.« Er hatte einen Moment lang geschwiegen, dann leise hinzugefügt: »Es wäre gut, wenn sie wieder in den Polizeidienst ginge.«
    Mit knappen Sätzen berichtete Wallner von dem toten Schiedsrichter. Braun schmunzelte trotz der ernsten Lage. »Von dem, was ich gestern aus dem Zimmer meines Sohnes gehört habe, wundert mich das nicht. Dieser Schiedsrichter war wohl alles andere als unparteiisch.« Sie lächelte. »Mein Sohn war sowieso schon sauer, weil ich ihn nicht zu dem Spiel gelassen habe. Es war mir einfach zu riskant.«
    »Vielleicht war der Schiedsrichter auch nur überfordert«, warf Wallner ein. »Das hört man ja immer wieder. – Ich bin kein Fußballexperte«, fügte er entschuldigend hinzu. »Aber weder das eine noch das andere ist ein Grund, ihn umzubringen.«
    »Natürlich nicht«, pflichtete Braun ihm bei. Sie nahm einen Schluck Cappuccino, fragte dann: »Haben Sie schon eine Spur?«
    Wallner schüttelte den Kopf. »Nein, dafür ist es noch zu früh. Die Kriminaltechnik wertet noch alle Spuren aus.« Er war verwundert, weil Charlotte Braun erneut lachte.
    »Tut mir leid, das war ein Missverständnis«, sagte sie und legte für den Bruchteil einer Sekunde ihre Hand auf sein Knie. »Ich meinte natürlich Danas Fall.«
    »Ach so«, sagte Wallner und starrte irritiert auf sein Knie. Warum brannte die Stelle plötzlich so? »Nein, wir haben auch hier noch keine heiße Spur«, sagte er. »Leo, also mein Chef, meint, die beiden Fälle hängen zusammen.« Er schaute sie fragend an. »Was meinen Sie?«
    Sie dachte kurz nach. »Von dem, was Sie mir erzählt haben, kann ich es mir nicht vorstellen. Welche Verbindung haben Dana und ein Schiedsrichter aus …?«
    »Essen.«
    »… aus Essen«, sagte sie. »Das macht doch keinen Sinn.«
    »Die Verbindung ist der …«, begann Wallner.
    »… Club«, ergänzte sie. »Ist mir klar. Dennoch – was haben die beiden gemein? Auf den ersten Blick absolut nichts.«
    Wallner zögerte, sagte dann aber doch: »Ich habe gehört, Sie haben Timo Hartmann befragt.«
    Sie reagierte überrascht, aber lachend. »Na, Sie haben aber auch Ihre Quellen«, sagte sie. »Ja, ich wollte mich einfach mal mit ihm unterhalten.« Sie beugte sich vor. »Sie wissen ja, dass er ein Verhältnis mit Dana hatte. Bevor sie und Eric zusammen kamen.«
    Wallner bestätigte es. »Mein Chef ist der Ansicht, dass Hartmann gut als Täter für beide Morde in Frage käme. Er ist als aggressiv bekannt – denken Sie nur an den Auftritt letzte Woche beim BR. Er war eifersüchtig auf Eric, weil er mit Dana zusammen war. Das Motiv für den Mord an dem Schiri dürfte klar sein.«
    »Er war nicht eifersüchtig, dass Dana und Eric zusammen waren«, widersprach Braun. »Wenn überhaupt, dann ist er eifersüchtig auf Erics Status beim Club. Er ist zwar der Mannschaftskapitän, aber Eric hat in dieser Saison wesentlich häufiger gespielt als er.«
    »Sie sind eine Fußballexpertin«, sagte Wallner.
    Sie lachte. »Nein, absolut nicht. Ich weiß das alles von meinem Sohn. Na ja, und ein

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