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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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billig«, hatte Eric gesagt. »Aber das muss es dir wert sein.« Harry hatte nur genickt.
    Und tatsächlich war das Restaurant perfekt für ein erstes Date. Der Service war unauffällig, das Essen hervorragend. Ihm zuliebe verzichtete Clara ebenfalls auf Wein, aber sie kamen auch ganz ohne Alkohol in Stimmung. Es gab kein Problem, ein gemeinsames Thema zu finden; sie hatten denselben Humor, lachten gern und viel, waren unendlich verliebt.
    Als sie das Restaurant verließen, nahm Clara Harrys Hand und sagte: »Es war wunderbar, vielen Dank. Lass uns ein bisschen durch die Stadt laufen, ja? Ich liebe Nürnberg bei Nacht.«
    Sie liefen an der Sebalduskirche entlang Richtung Hauptmarkt, weiter über die Fleischbrücke.
    »Ich mag diesen Blick«, schwärmte Clara und zog Harry Richtung Trödelmarkt. Unter den Arkaden blieb sie stehen. »Jetzt sind wir in Venedig«, flüsterte sie.
    Der Kuss war lang und süß und wunderbar. Harry war wie berauscht. Hand in Hand liefen sie schweigend durch die Stadt.
    »Bist du hier aufgewachsen?«, wollte Clara schließlich wissen.
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte Harry. »Ich bin eigentlich aus der Nähe von Lauf. Aber als ich anfing, für den Club zu spielen, zogen meine Eltern mit mir hierher.«
    »Wie alt warst du da?«
    »Elf.«
    »Das war sicher eine große Umstellung für dich«, sagte Clara.
    Harry zuckte mit den Schultern. »Wie man’s nimmt. Viel gesehen von der Stadt habe ich zu Beginn nicht. Es gab nur Schule und Training. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes.«
    »Und wie ist das jetzt?«, fragte Clara leise.
    Harry zog sie an sich. »Jetzt habe ich keine Schule mehr, also habe ich jede Menge Zeit.« Er küsste sie.
    Sie bummelten noch eine Weile durch die Stadt, doch es wurde kalt und sie beschlossen, noch eine kleine Spritztour mit dem Porsche zu machen. Während Harry den Wagen durch die engen Straßen der Altstadt bugsierte, sagte Clara: »Ich muss dir was sagen.«
    Harrys Herz begann zu rasen. Was kam jetzt? Sagte sie ihm jetzt, dass sie leider schon einen Freund habe und es deshalb nichts mit ihnen beiden werden würde? Aber warum war sie dann überhaupt mitgegangen?
    »Hörst du mir eigentlich zu?«
    »Was?« Harry wandte kurz den Kopf zu Clara.
    »Halt mal an, sonst baust du noch einen Unfall«, sagte sie und lächelte ihn an.
    Sein Herz machte einen Stolperer. Er fuhr an den Straßenrand und hielt an.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass es ein wunderschöner Abend war und dass ich dich sehr mag«, begann Clara. »Ich mag dich sogar mehr als sehr«, fuhr sie fort und kicherte. »Aber ich will nicht schon heute mit dir schlafen.« Sie schaute ihn vorsichtig fragend an.
    Harry atmete tief durch, dann lachte er befreit auf. Er beugte sich zu Clara und küsste sie.
    »Fein«, sagte er. »Dann sind wir uns einig. Ich bin auch kein Typ für schnelle Nummern. Lass es uns langsam angehen.«
    Clara nickte und griff nach seiner Hand.
    Wäre Harry nicht abgelenkt gewesen, hätte er den anderen Wagen gesehen und rechtzeitig gebremst. Doch seine Gedanken waren bei Clara, nicht beim Verkehr. Es war ja auch kaum etwas los auf den nächtlichen Straßen.
    Es ging alles sehr schnell: Es gab einen furchtbaren Schlag von rechts, der Porsche drehte sich mehrmals um die eigene Achse, der Airbag auf der Beifahrerseite explodierte, eine Frau schrie.
    Harry wurde trotz Gurt gegen das Lenkrad geschleudert und verlor für einen kurzen Moment das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, war alles still. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war und was geschehen war, doch dann fiel es ihm wieder ein. Er wollte sich umsehen, doch seine Halswirbelsäule tat höllisch weh.
    »Clara?«, sagte er laut. Keine Antwort. Er versuchte noch einmal, den Kopf zu drehen. Aus den Augenwinkeln heraus sah er den Airbag, mehr nicht.
    »Clara?«, schrie er. »Geht’s dir gut?« Diesmal kam ein leises Stöhnen. Er hätte beinahe geweint. Sie war am Leben. Er bewegte vorsichtig seinen rechten Arm. Als das einigermaßen schmerzfrei möglich war, schob er den Arm Richtung Beifahrersitz. Er stieß an etwas Spitzes, dann kam etwas Weiches. Es war der Stoff von Claras Kleid. Er fühlte sich feucht an.
    Blut?
    Bevor er darüber nachdenken konnte, tauchten plötzlich blaue Blitze vor ihm auf und mehrere Stimmen ertönten. Jemand klopfte an das Seitenfenster. »Geht es Ihnen gut? Können Sie mich hören?«
    Harry versuchte zu nicken, zuckte zusammen, weil es so weh tat, rief: »Ja, ich kann Sie hören.«
    Eine Tür

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