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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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Tag. Es gäbe zwar nichts zu feiern, andererseits würde etwas Abwechslung auch nicht schaden.
    Harry mochte das Volksfest, es erinnerte ihn an seine Kindheit, als seine Eltern mit ihm nach Nürnberg fuhren, um über den Festplatz zu schlendern. Er hatte immer einen bestimmten Geldbetrag bekommen, den er ausgeben durfte, wofür er wollte. Früher waren es 10 Mark gewesen, später dann 20 Euro. Meist hatte er sich nicht entscheiden können und hatte am Ende noch Geld übrig.
    Harry seufzte. Das genau war sein Problem. Er konnte sich einfach nicht entscheiden. Obwohl – bei Clara war ihm das leicht gefallen. Er lächelte.

    Am nächsten Tag stand er bereits am späten Nachmittag vor dem Spiegel und zog zum dritten Mal seinen Scheitel nach. Immer wurde er schief.
    Alle paar Minuten lief er zum Fenster und schaute hinunter. Eric hatte Wort gehalten: Der Porsche stand immer noch vor dem Haus.
    Bei der Probefahrt am Morgen hatte Harry beschlossen, sich auch so einen Wagen zu kaufen. Man konnte süchtig werden nach dem satten Sound des Motors und dem wunderbaren Vibrieren. Und dann erst diese Beschleunigung! Ein Wahnsinn!
    Pfeifend lief Harry durch die Wohnung und räumte auf. Er hatte zwar nicht vor, Clara nach dem Abendessen mit zu sich zu nehmen, aber man wusste ja nie. Die Frage, ob Clara dann in seiner Achtung sinken würde, schob er weit von sich.
    Harrys Blick fiel auf die Zeitung. Noch keine heiße Spur im Fall des toten Schiedsrichters , war die Hauptüberschrift. Seit einer Woche ging das so. Und Timo gelangte dabei immer mehr in den Blickpunkt der Presse. Hatte ihn jemand hingehängt oder hatte er wirklich etwas mit den Mordfällen zu tun?
    Harry wollte es nicht glauben. Klar, Timo war ein Choleriker, aber er war sicher kein Mörder. Allerdings hatte er seit Wochen eine äußerst schlechte Phase. Erst die nicht enden wollende Magen-Darm-Geschichte, dann der Ausraster beim BR, die damit verbundene Sperre und jetzt auch noch die Verdächtigungen der Presse.
    Die Polizei schien sich dagegen weniger für ihn zu interessieren. Zumindest hatte Harry nichts dergleichen mitbekommen. Sie waren alle befragt worden, nachdem der Schiri tot aufgefunden worden war, aber sie hatten alle ein Alibi: Sie waren alle noch im Hotel gewesen.
    Harry stutzte. Nein, Timo war nicht mit ihnen im Hotel gewesen. Der Trainer hatte ihn nicht mitgenommen. Er würde doch nicht etwa …?
    Nein! Harry schüttelte den Kopf. Timo war definitiv kein Mörder. Er nahm die Zeitung und stopfte sie in die Plastiktüte, in der schon jede Menge anderer Müll steckte.
    Schluss mit den trüben Gedanken, beschloss Harry. In drei Stunden würde er Clara sehen, das war jetzt wichtiger als alles andere.
    Er rasierte sich noch einmal, sprühte noch einmal ein Eau de Toilette auf, beschloss, dass er zu viel des Guten getan hatte und stieg zum dritten Mal an diesem Tag in die Dusche.
    Ich dreh durch , dachte er. Und das wegen einer Frau. Er hoffte, dass es diese Frau wert war.
    Als er endlich fertig war, hatte er immer noch eine Stunde Zeit. Er überlegte, ob er mit dem Porsche eine kurze Spritztour machen sollte, entschied sich dann dagegen. Womöglich passierte etwas und er käme nicht rechtzeitig zum seinem Date. Nicht auszudenken!
    Doch endlich war es soweit. Harry prüfte noch einmal den Sitz seiner Krawatte, fuhr sich durch die gegelten Haare, zupfte einen nicht vorhandenen Fussel vom Jackett. »Na dann«, flüsterte er und verließ das Haus.
    Es war nicht weit bis Claras Wohnung, dennoch genoss er die kurze Fahrt. Er klingelte, zwei Minuten später erschien Clara in einem Traum aus hellem Grün. Es passte perfekt zu ihren grünen Augen und den roten Haaren.
    »Schickes Auto«, sagte sie und küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange.
    »Geliehen«, gab Harry in einem Anfall von Ehrlichkeit zu. »Ich wollte dir imponieren.«
    »Dazu brauchst du doch kein Auto«, gab sie lachend zurück.
    »Wir könnten trotzdem schnell eine Spritztour machen«, schlug Harry vor. »Jetzt, wo ich das Auto schon mal habe.«
    »Lieber nach dem Essen. Ich sterbe vor Hunger«, sagte Clara. Sie kicherte leise in sich hinein, sagte dann: »Ich habe den ganzen Tag vor Aufregung nichts gegessen.«
    Harry nahm ihre Hand und drückte sie kurz. Er hatte ein wahnsinnig gutes Gefühl.
    Sein Gefühl trog ihn nicht, es wurde ein wunderbarer Abend. Eric hatte ihm das Essigbrätlein empfohlen, ein kleines, aber sehr feines Lokal in der Altstadt.
    »Es hat zwei Sterne, ist also nicht ganz

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