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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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war das ein Pappenstiel, aber etwas mußte ich ihnen doch
demonstrieren, oder vielleicht nicht?«
    »Wissen Sie eigentlich, wieviel wir bisher schon ausgegeben
haben?«
    »Bitte, Peter, lassen Sie mich damit zufrieden. Wissen Sie,
wie sehr es sich bereits bezahlt gemacht hat? Diese Dinge lassen sich
nicht in einem Vakuum erledigen. Seit über drei Jahren schufte
ich wie ein Idiot, falls Sie das interessiert, und es war die
Hölle für mich, aber ich habe dabei neue
Berechnungstechniken entwickelt, die uns in Zukunft bei jedem neuen
Modell eines positronischen Gehirns wenigstens fünfzigtausend
Dollar sparen. Habe ich recht oder vielleicht nicht?«
    »Tja…«
    »Tjaen Sie mir keine Tjas. Es ist eine Tatsache.
Außerdem habe ich für meine Person das bestimmte
Gefühl, daß das n-dimensionale Kalkül der
Unsicherheit auch sonstwo anwendbar ist, wenn man mit genügend
Scharfsinn herausfindet, wo. Und meine Jane-Roboter werden es
herausfinden. Wenn ich erst einmal das erreicht habe, was mir
vorschwebt, wird sich die JN-Serie innerhalb von fünf Jahren
selbst bezahlt machen, selbst wenn wir das, was wir bisher investiert
haben, verdreifachen.«
    »Was meinen Sie mit ›vorschweben‹?« fragte
Bogert. »Welchen Fehler hat denn Jane-4?«
    »Keinen. Oder nur einen geringfügigen. Sie ist okay,
aber sie kann noch verbessert werden, und ich beabsichtige, es zu
tun. Ich ahnte bereits beim Entwurf, welchen Weg ich einschlagen
muß. Und jetzt, wo ich sie getestet habe, weiß ich es mit
Sicherheit. Ich erreiche mein Ziel.«
     
    Jane-5 war perfekt. Madarian brauchte ein gutes Jahr zu ihrer
Fertigstellung, und das ohne Vorbehalte; er war hundertprozentig
zuversichtlich.
    Jane-5 war kleiner als der Durchschnittsrobot und dünner.
Obwohl ihr jegliches weibliche Attribut fehlte und sie keine
Karikatur wie Jane-1 war, hatte sie eine eindeutig feminine
Ausstrahlung.
    »Es ist die Art, wie sie steht«, meinte Bogert.
    Die Haltung ihrer Arme war graziös, und wenn sie sich drehte,
wirkte der Torso irgendwie geschwungen.
    »Sie müssen sie erst einmal sprechen hören«,
sagte Madarian. »Wie fühlst du dich, Jane?«
    »Bei bester Gesundheit, vielen Dank«, sagte Jane-5, und
die Stimme war genau die einer Frau; sie war lieblich und fast
verwirrend einschmeichelnd.
    »Was soll das denn?« fragte Bogert erstaunt und runzelte
die Stirn.
    »Die Stimme ist psychologisch gesehen wichtig«, sagte
Madarian. »Ich möchte, daß man sie für eine Frau
hält, sie wie eine Frau behandelt und ihr die jeweiligen Dinge
erklärt.«
    »Was heißt man?«
    Madarian steckte die Hände in die Taschen und sah Bogert
nachdenklich an. »Ich möchte, daß für Jane und
mich ein Besuch in Flagstaff arrangiert wird.«
    Bogert mußte feststellen, daß Madarian nicht von
Jane-5, sondern lediglich von Jane sprach. Diesmal gab es keine
Seriennummer für ihn. Sie war eben Jane. Die Jane.
    »In Flagstaff?« fragte er. »Wieso denn
das?«
    »Weil Flagstaff das Weltzentrum für Allgemeine
Planetologie ist, oder etwa nicht? Dort beobachten sie die Sterne und
versuchen zu berechnen, welcher Planet möglicherweise bewohnbar
sein könnte.«
    »Das weiß ich auch, aber Flagstaff ist auf der
Erde.«
    »Was Sie nicht sagen…«
    »Jede räumliche Veränderung von Robotern wird auf
der Erde streng überwacht. Eine Notwendigkeit besteht nicht.
Stellen Sie meinetwegen eine ganze Bibliothek von Büchern
über Allgemeine Planetologie hier auf und lassen Sie Jane den
Inhalt an Ort und Stelle absorbieren.«
    »Nein! Begreifen Sie endlich, Peter, daß Jane kein
gewöhnlicher logischer Robot, sondern ein intuitiver Robot
ist.«
    »Folglich?«
    »Folglich können wir nicht wissen, was sie
benötigt, was sie gebrauchen kann und was sie in Gang bringt.
Wir können jeden Robot, der hier hergestellt worden ist,
Bücher lesen lassen, aber Bücher beinhalten starre Daten
und sind außerdem überholt. Jane braucht lebende
Information, sie muß den Klang der Stimmen hören, sie
braucht Anregungen, muß sogar mit völlig bedeutungslosen
Dingen konfrontiert werden. Wie, zum Teufel, sollen wir wissen, wie
oder wann es in ihrem Innern klickklick macht und alles Struktur
annimmt? Wenn wir das wüßten, brauchten wir sie nicht,
habe ich recht?«
    Bogert kam sich langsam wie jemand vor, dem man eine endlose
Geduld abverlangte.
    »Dann holen Sie die Leute eben hierher«, sagte er.
»Diese Planetologen, meine ich.«
    »Das würde nichts nützen, denn sie wären aus
ihrem Element herausgerissen, aus ihrer

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