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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sie bloß daran denken, wie sie
möglichst schnell abhauen können, falls Jane Amok
läuft.«
    »Und dann? Worauf wollen Sie denn hinaus?«
    »Dann begrüßte Jane die Anwesenden. ›Guten
Tag, meine Herren‹, sagte sie. ›Ich freue mich, Sie
kennenzulernen.‹ Und das mit der einschmeichelnden Stimme…
Der Bann war gebrochen. Einer zog seine Krawatte zurecht, ein anderer
fuhr sich durch die Haare. Und der älteste unter den Anwesenden
– das hat mich am meisten amüsiert – hat sogar
unauffällig seinen Hosenlatz überprüft. Inzwischen
sind sie alle begeistert von ihr. Die Stimme hat’s gebracht. Sie
ist für sie kein Robot mehr, sie ist ein weibliches
Wesen.«
    »Soll das heißen, daß sie mit ihr
sprechen?«
    »Allerdings! Und ob sie mit ihr sprechen! Ich hätte
ihrer Stimme einen verführerischen Unterton einprogrammieren
sollen, dann würden sie nämlich schon Schlange stehen, um
ein Rendezvous mit ihr zu bekommen. Apropos bedingte Reflexe.
Männer reagieren auf Stimmen. In den intimsten Augenblicken,
schauen sie da vielleicht hin? Die Stimme ist es, die sich ins Ohr
einschleicht…«
    »Ja, Clinton, ich erinnere mich. Wo ist Jane jetzt?«
    »Bei ihnen. Sie bemühen sich um sie.«
    »Verdammt, dann gehen Sie zu ihr! Lassen Sie sie nicht eine
Sekunde aus den Augen, Mann!«
     
    Während seines zehntägigen Aufenthalts in Flagstaff rief
Madarian danach nicht mehr sehr häufig an. Von Mal zu Mal
ließ seine Begeisterung nach.
    Jane hörte aufmerksam zu, berichtete er, und gelegentlich gab
sie auch etwas von sich. Sie war nach wie vor bei allen beliebt. Man
ließ sie überall zu. Aber Ergebnisse blieben aus.
    »Rein gar nichts?« fragte Bogert.
    Madarian ging sofort in die Defensive. »Rein gar nichts, das
können Sie nicht sagen. Bei einem intuitiven Robot kann man
nicht von gar nichts sprechen. Man weiß nicht, was in ihrem
Innern vorgeht. Heute morgen hat sie Jensen gefragt, was er zum
Frühstück zu sich genommen hat.«
    »Rossiter Jensen, den Astrophysiker?«
    »Ja, genau den. Wie sich herausstellt, hat er gar nichts
gegessen. Bloß eine Tasse Kaffee getrunken.«
    »Jane lernt demnach, kleine belanglose Unterhaltungen zu
führen, was wohl kaum die Unsummen…«
    »Ersparen Sie mir dumme Bemerkungen. Das sind keine kleinen
belanglosen Unterhaltungen. Für Jane ist nichts belanglos. Sie
hat die Frage gestellt, weil diese etwas mit einer Art
Kreuzkorrelation zu tun hat, die sie gerade aufstellte.«
    »Aber was für eine…«
    »Woher soll denn ich das wissen? Wenn ich es
wüßte, wäre ich Jane, und Sie würden sie nicht
brauchen. Aber etwas hat es zu bedeuten. Sie ist darauf programmiert,
eine Antwort auf die Frage nach den Planeten mit optimaler
Bewohnbarkeit…«
    »Dann lassen Sie es mich wissen, wenn sie die Antwort hat,
und nicht früher. Ich kann auf stückweise Beschreibungen
möglicher Korrelationen verzichten.«
    Er rechnete letztlich nicht damit, eine Erfolgsmeldung zu
bekommen. Von Tag zu Tag wurde Bogert weniger zuversichtlich, und als
die Erfolgsmeldung schließlich kam, war er nicht darauf
vorbereitet. Sie kam erst zu Ende des Flagstaff-Unternehmens.
    Die letzte Meldung, die Madarian durchgab, erreichte Bogerts Ohr
im Flüsterton. Madarian war so voll ehrfurchtsvoller Scheu,
daß seine Begeisterung in Ruhe umgeschlagen war.
    »Sie hat es geschafft«, sagte er. »Sie hat es
geschafft. Auch ich hatte fast schon aufgegeben. Nachdem sie dort
jegliche Art von Information bekommen und in sich aufgenommen und nie
etwas gesagt hatte, was von Bedeutung zu sein schien… Ich bin im
Flugzeug, auf dem Rückflug. Wir sind gerade gestartet.«
    Bogert atmete tief durch. »Führen Sie mich nicht an der
Nase herum, Clinton. Sie haben tatsächlich die Antwort? Wenn ja,
dann sagen Sie es. Klar und deutlich.«
    »Jane hat die Antwort. Sie hat mir das Ergebnis gesagt. Sie
hat mir drei Sterne genannt, die im Umkreis von achtzig Lichtjahren
zur Erde liegen und, wie sie sagt, eine Chance von sechzig bis
neunzig Prozent aufweisen, einen bewohnbaren Planeten zu besitzen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß wenigstens einer davon einen
bewohnbaren Planeten hat, liegt bei 0,972. Das ist fast sicher. Aber
das ist noch das wenigste. Sowie wir zurück sind, kann sie uns
die genaue Beweisführung darstellen, die sie zu der
Schlußfolgerung veranlaßt hat. Ich wette, daß die
gesamte Astrophysik und Kosmologie…«
    »Sind Sie sich hundertprozentig sicher?«
    »Glauben Sie vielleicht, ich leide an Halluzinationen? Ich
habe sogar

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