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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dem bestimmten
Ton, den er sich in den letzten Dekaden angewöhnt hatte und auch
Menschen gegenüber anschlug, »die Operation an mir
durchzuführen.«

 
22
     
     
    Das Gefühl von Schwäche, das er empfand, mußte
Einbildung sein. Er hatte die Operation schließlich gut
überstanden. So unauffällig wie möglich lehnte er sich
an die Wand. Sich hinzusetzen wäre ein zu eindeutiges Zeichen
seines angegriffenen Zustandes gewesen.
    »Diese Woche wird das Urteil gesprochen«, sagte
Chee-Li-Hsing. »Länger konnte ich es nicht hinausschieben.
Wir werden verlieren, Andrew, ich bin leider überzeugt
davon.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie den Aufschub
erwirkt haben«, sagte Andrew. »Die Zeit reichte gerade
aus.«
    »Wofür?« fragte Chee-Li-Hsing.
    »Ich konnte es Ihnen vorher nicht sagen, Chee. Auch den
Leuten von Feingold & Martin nicht. Man hätte mich unter
Garantie davon abgehalten. Sehen Sie, wenn das Gehirn der umstrittene
Punkt ist, dann wohl deshalb, weil die Unsterblichkeit die
größte Rolle spielt. Wen kümmert es wirklich, wie ein
Gehirn aussieht oder aus welcher Masse es besteht? Daß
Gehirnzellen sterben, sterben müssen, das ist der
wesentliche Punkt. Selbst wenn jedes andere Organ eines Körpers
funktionsfähig bleibt oder gegen ein prothetologisches
Ersatzteil ausgetauscht ist, kann das Gehirn ohne die
Veränderung und damit die Tötung der Personalität
nicht ausgetauscht werden und muß daher sterben.
    Meine positronischen Gehirnbahnen haben fast zwei Jahrhunderte
lang ihren Dienst getan und können noch jahrhundertelang ihren
Dienst tun, und das ohne Verschleißerscheinung. Ist das nicht die fundamentale Schranke? Einen unsterblichen Robot
tolerieren die Menschen, weil es ihnen egal ist, wenn eine Maschine
ewig lebt. Einen unsterblichen Menschen tolerieren die Menschen
jedoch nicht, weil sie selbst sterblich sind. Aus diesem Grund lehnen
sie es ab, mir Menschenrechte zuzusprechen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Andrew?« fragte
Chee-Li-Hsing.
    »Ich habe das Problem beseitigt, Chee«, sagte Andrew.
»Vor mehreren Dekaden wurde mein Positronengehirn an ein
quasi-organisches Nervensystem angeschlossen. Durch eine letzte
Operation wurde ein Prozeß eingeleitet, in dessen Verlauf das
Potential meiner Gehirnbahnen langsam, sehr langsam von diesem
Anschluß abgezogen wird.«
    Das zerknitterte Gesicht Chee-Li-Hsings blieb ausdruckslos, nur
ihre Lippen wurden schmal. »Wollen Sie damit sagen, daß
Sie sich sterblich haben machen lassen?« fragte sie. »Das
kann doch nicht sein. Damit hätten Sie ja die Dritte Grundregel
verletzt.« Sie griff nach seinem Arm. »Andrew«, sagte
sie, »das durften Sie nicht. Machen Sie es
ruckgängig.«
    »Das kann nicht rückgängig gemacht werden«,
sagte Andrew. »Es ist bereits zu viel Schaden angerichtet. Ich
habe noch ein Jahr zu leben – ungefähr. Den zweihundertsten
Jahrestag meiner Fertigstellung werde ich noch feiern können.
Ich war sentimental genug, den Chirurgen darum zu bitten.«
    »Das kann es doch nicht wert sein. Andrew, Sie sind ein
Narr.«
    »Wenn es mir die Bezeichnung Mensch einbringt, war es die
Sache wert«, sagte Andrew. »Bringt es mir die Bezeichnung
Mensch nicht ein, dann wenigstens das Ende der ständigen
Sehnsucht danach, und auch das ist es wert.«
    Und dann tat Chee-Li-Hsing etwas, was sie selbst erstaunte: Sie
weinte.

 
23
     
     
    Es war merkwürdig, wie stark die Welt auf seine letzte Tat
reagierte. Alles, was Andrew bis dahin getan hatte, war mehr oder
weniger als selbstverständlich hingenommen worden. Aber jetzt
hatte er sogar den Tod in Kauf genommen, um seine Menschwerdung
durchzusetzen, und dieses Opfer bewegte die Massen.
    Der offiziellste Akt der Feierlichkeiten wurde auf den 200.
Jahrestag seiner Fertigstellung festgesetzt. Der Weltpräsident
gratulierte Andrew persönlich, die Verlesung des Urteilsspruches
wurde sogar auf den Mondstaat und in die Marskolonie
übertragen.
    Andrew saß im Rollstuhl. Er konnte zwar noch gehen, aber nur
noch ein paar Schritte.
    »Vor fünfzig Jahren«, sagte der Präsident, und
die gesamte Menschheit sah zu, »wurden Sie zum
hundertfünfzigjährigen Robot erklärt, Andrew. Heute
erkläre ich Sie zum zweihundertjährigen Menschen, Mr.
Martin.«
    Und lächelnd streckte Andrew die Hand aus und schüttelte
die des Präsidenten.

 
24
     
     
    Andrew lag im Bett, und seine Gedanken schwanden langsam
dahin.
    Verzweifelt klammerte er sich an ihnen fest. Ein Mensch! Er war
ein Mensch! Das sollte

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