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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wahrscheinlich gibt es gar nichts,
was wir oder irgendein anderer daran ändern könnten. Wir aber haben diese Stellung und nicht irgendein anderer, und so
sitzen wir im Dreck, Mike.« Einen Augenblick starrte er
wild vor sich hin.
    »Gut also – hast du ihn draußen?«
    »Ja.«
    »Ist jetzt im Augenblick alles normal?«
    »Na ja, er hat weder den religiösen Wahnsinn, noch rennt
er in Kreisen herum und zitiert dabei Gilbert und Sullivan. Ich nehme
daher an, daß alles normal ist.«
    Donovan ging durch die Tür. Wütend schüttelte er
den Kopf.
     
    Powell griff nach dem ›Handbuch der Robotik‹, das
gewichtig auf der einen Seite seines Pultes lag, und schlug es voll
Ehrfurcht auf. Einmal war er nur mit einer Unterhose bekleidet und
lediglich unter Mitnahme des Handbuches aus dem Fenster eines
brennenden Hauses gesprungen. Wäre es darauf angekommen, so
hätte er lieber auf die Unterhose verzichtet.
    Das Handbuch lag vor ihm aufgeschlagen, als Robot DV 5 eintrat.
Hinter ihm her kam Donovan, der die Tür mit einem Fußtritt
schloß.
    »Großartig«, sagte der Robot. »Darf ich mich
setzen?«
    Er zog den besonders verstärkten Stuhl, der sein Platz war,
hervor und ließ sich sanft darauf nieder.
    Powell betrachtete Dave. Laien mochten, wenn sie an Robots
dachten, sich nur an Seriennummern erinnern. Aber Robot-Spezialisten
sahen in ihnen etwas anderes. Dave war keineswegs übermassiv,
obwohl er als Denkeinheit für eine integrierte Siebenergruppe
konstruiert war. Er war über zwei Meter groß und wog mehr
als fünfhundert Kilo. Viel? Nicht, wenn jene fünfhundert
Kilo sich zusammensetzen aus einer Unmasse von Kondensatoren,
Leitungssystemen, Relais und Vakuum-Zellen, die praktisch jeder
psychologischen Reaktion fähig sind, deren auch ein Mensch
fähig ist. Über diesem Körper saß ein
positronisches Gehirn, das mit seinen zehn Pfund Materie und einigen
Quintillionen Positronen die ganze Sache kontrollierte.
    Powell suchte in seiner Hemdtasche nach einer losen Zigarette.
»Dave«, sagte er, »du bist ein guter Kerl. An dir ist
nichts Oberflächliches oder Primadonnenhaftes. Du bist ein mit
beiden Füßen auf dem Boden stehender Bergwerksrobot,
außer daß du überdies dafür eingerichtet bist,
in direkter Koordination sechs Unterlinge zu lenken. Soweit mir
bekannt ist, hat diese Tatsache keine instabilen Gehirnbahnen in den
Plan deines Gehirnes eingefügt.«
    Der Robot nickte. »Das freut mich, aber worauf wollen Sie
denn hinaus, Chef?« Er war mit einer vorzüglichen Membrane
ausgestattet, die seinen Worten durch ihre Obertöne viel von der
sonstigen Flachheit robotischer Stimmen nahm.
    »Das werd ich dir sagen. Trotz all dieser Möglichkeiten,
die dir zur Verfügung stehen, geht irgend was schief bei deiner
Arbeit. Was ist das? Was geschah zum Beispiel heute während der
B-Schicht?«
    Dave zögerte. »Soviel ich weiß, gar
nichts.«
    »Ihr habt aber keinerlei Eisenerz gefördert.«
    »Ich weiß.«
    »Na dann…«
    Dave hatte Schwierigkeiten. »Ich kann das nicht
erklären, Chef. Macht mich selbst völlig nervös, oder
würde es wenigstens tun, wenn ich nicht dagegen ankämpfte.
Meine Hilfsarbeiter haben es tadellos geschafft. Ich weiß, ich
selbst habe das gleiche getan.« Er dachte nach, wobei seine
photoelektrischen Augen intensiv glühten. Dann: »Ich
erinnere mich nicht. Der Tag ging zu Ende, und da war Mike und da
standen die Erzwagen, und die meisten von ihnen waren leer.«
    Donovan mischte sich ein. »Bei Schichtende hast du nicht den
üblichen Bericht abgegeben, Dave. Du weißt das?«
    »Ich weiß. Aber warum…« Langsam und
schwerfällig schüttelte er den Kopf.
    Powell hatte das quälende Gefühl, daß das Gesicht
des Robots jetzt – wäre es ausdrucksfähig –
bestimmt Zeichen von Schmerz und Scham zeigen würde. Ein Robot
kann seiner ureigensten Natur gemäß ein Versagen bei der
Erfüllung seiner Funktion nicht ertragen.
    Donovan zog seinen Stuhl an Powells Schreibtisch heran und beugte
sich nach vorne. »Verlust des Gedächtnisses
vielleicht?«
    »Weiß nicht. Hat aber bestimmt keinen Sinn, dieser
Sache irgendwelche Krankheitsnamen zu geben. Menschliche
Störungen sind auf Robots nur als romantische Analogien
anwendbar. In robotischer Ingenieursarbeit haben sie keinen
Platz.« Er kratzte sich den Hals. »Ich möchte ihn nur
höchst ungern durch die elementaren
Gehirnreaktionsprüfungen gehen lassen. Es würde seiner
Selbstachtung sehr abträglich sein.«
    Er schaute gedankenvoll auf Dave und dann

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