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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Auge gemachten
Beobachtungen war. Winkelabweichungen von einer hunderttausendstel
Sekunde – dem Auge unsichtbar – genügten, um den
Strahl irgendwo ins Nichts zu schicken, und reichten aus, um Hunderte
von Quadratkilometern der Erde in leuchtende Ruinen zu
verwandeln.
    Und da hockte nun ein Robot, den Strahl, Brennpunkt, Erde nicht
interessierten und der sich um nichts als um seinen Meister
kümmerte, an den Kontrollhebeln.
    Stunden vergingen. Die Erdenmenschen beobachteten die Ereignisse
in hypnotisiertem Schweigen. Dann wurden die hüpfenden
Pünktchen blasser und erloschen schließlich. Der Sturm war
vorüber. Powells Stimme klang leer. »Alles ist
vorüber.«
    Donovan war in einen unruhigen Schlaf gesunken, und Powells
müde Augen ruhten neidisch auf ihm. Das Signallicht leuchtete
wieder auf, aber der Erdenmensch schenkte ihm keine Beachtung. Es war
alles unwichtig geworden. Alles. Vielleicht hatte Cutie recht –
und er war nichts als ein Wesen minderer Sorte mit einem ihm
angepaßten Gedächtnis und einem Leben, das keinen Sinn
mehr besaß.
    Er wünschte, dem wäre wirklich so.
    Cutie stand vor ihm. »Sie haben das Signallicht nicht
bemerkt, und so bin ich einfach hereingekommen.« Seine Stimme
war leise. »Sie sehen absolut nicht gesund aus, und ich
fürchte, Ihre Lebensdauer nähert sich ihrem Ende.
Würde es Sie dennoch interessieren, einige der heute
aufgenommenen Daten zu sehen?«
    Ganz dunkel wurde Powell sich darüber klar, daß dies
eine freundliche Geste des Robots war, vielleicht um irgendwelche
Selbstvorwürfe zu beschwichtigen – Selbstvorwürfe, die
er sich machte, weil er die Menschen mit Gewalt von den
Kontrollhebeln der Station entfernt hatte. Er nahm die Blätter,
die ihm hingehalten wurden, und starrte, ohne zu sehen, auf die
Kurven und Zahlen.
    Cutie schien sehr mit sich zufrieden. »Natürlich ist es
ein großes Privileg, dem Meister zu dienen. Aber bitte nehmen
Sie es doch nicht zu schwer, daß ich an Ihre Stelle getreten
bin!«
    Powell brummte und ließ seinen Blick von einem Blatt zum
anderen wandern. Er tat es mechanisch, bis sein trüber Blick an
einer dünnen roten Linie haften blieb, die zitternd quer
über das Papier lief.
    Er starrte sie an – und starrte sie von neuem an. Er packte
das Papier, hielt es mit beiden Fäusten fest und stand auf
– und auch dabei starrte er das Papier noch immer an. Ohne
daß er es merkte, fielen die anderen Blätter zu Boden.
    »Mike, Mike!« Wild rüttelte er den anderen. »Er hat den Strahl gehalten.«
    Donovan wurde munter. »Was? Wo?…« Und auch er
starrte mit aus dem Kopf heraustretenden Augen auf das Blatt Papier.
Cutie mischte sich ein. »Ist etwas los?«
    »Du hast den Strahl genau richtig gehalten«, stotterte
Powell. »Hast du das gewußt?«
    »Richtig? Wieso richtig?«
    »Genau ausgerichtet auf die Empfangsstation – und zwar
mit Abweichungen, die nicht größer waren als eine
zehnmillionstel Bogensekunde.«
    »Welche Empfangsstation?«
    »Auf der Erde. Die Empfangsstation auf der Erde«,
plapperte Powell. »Du hast den Strahl sozusagen in focus
gehalten.«
    Ärgerlich wandte Cutie sich auf dem Absatz um. »Es ist
unmöglich, Ihnen gegenüber irgendwelche Freundlichkeit zu
zeigen. Immer kommen Sie mit den gleichen Phantastereien. Ich habe
ganz einfach gemäß dem Willen des Meisters alle
Instrumente im Gleichgewicht gehalten.«
    Er hob die verschiedenen Blätter vom Boden auf und entfernte
sich steif. Und Donovan sagte: »Da soll doch
gleich…«
    Er wandte sich an Powell. »Was tun wir jetzt?«
    Powell war müde, aber erleichtert. »Nichts. Er hat
gerade bewiesen, daß er die Station tadellos leiten kann. Ich
habe nie zuvor gesehen, daß jemand einen Elektronensturm
derartig gut überstanden hätte.«
    »Aber nichts ist gelöst. Du hast doch gehört, was
er über den Meister gesagt hat. Wir können doch
nicht…«
    »Schau mal, Mike! Er folgt den Anweisungen des Meisters mit
Hilfe von Zeigern, Instrumentenskalen und Kurven. Haben wir jemals
was anderes getan? Das ist ja gerade der Grund, warum er uns den
Gehorsam verweigert hat. Gehorsam ist die Regel Nummer Zwei.
Menschliche Wesen dürfen keinen Schaden nehmen, ist Nummer Eins.
Wie aber kann er, auch unwissentlich, Menschen vor Schaden
schützen? Natürlich einfach in der Weise, daß er den
Energiestrahl stetig hält. Er weiß, daß er
ihn stetiger halten kann, als wir es könnten, und da er darauf
besteht, daß er ein uns überlegenes Wesen ist, so
muß er uns natürlich aus dem

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