Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
sagte ernst: »Eine beschleunigte Erledigung wäre wünschenswert.«
    »Wollen Sie auch den Senat? Oder den Bundesgerichtshof?«
    »Wenn es notwendig ist, Sheriff.«
    Das gab Cameron den Rest. Er hob seine Einkommensteuerformulare hoch und schmetterte sie wieder auf die Tischplatte zurück. »Ich habe keine Zeit für Klugscheißer und ihre dummen Witze!« schrie er. »Erst recht nicht, wenn sie Ausländer sind. Wenn Sie sich nicht gleich zum Teufel scheren, werde ich Sie wegen Ruhestörung einlochen und nicht wieder herauslassen.«
    »Sie wollen, daß wir gehen?« fragte der Mann von der Venus.
    »Und zwar sofort! Gehen Sie zum Teufel oder wo immer Sie hergekommen sind, und lassen Sie sich nicht wieder blicken. Sie haben hier nichts verloren, und niemand will Sie sehen!«
    Die beiden Männer blickten einander an, und ihre Gesichter zuckten auf eine merkwürdige Weise.
    Dann sagte der Mann, der auch zuvor gesprochen hatte: »Ich sehe, daß Sie wirklich den dringenden Wunsch haben, allein gelassen zu werden. Es ist nicht unsere Art, uns selbst oder unsere Organisation Leuten aufzudrängen, die uns oder sie nicht wollen. Wir werden Ihre Zurückgezogenheit respektieren und Sie verlassen. Wir werden nicht zurückkehren. Wir werden einen Warngürtel um Ihre Welt legen, und niemand wird ihn überschreiten, und Ihre Leute werden diese Erde nie verlassen müssen.«
    »Mister, ich habe jetzt genug von diesem Unsinn«, schnarrte Cameron, dessen Gesicht nun dunkelrot angelaufen war. »Ich zähle bis drei…«
    Sie wandten sich um und gingen, und ich wußte, daß alles so war, wie sie gesagt hatten. Ich wußte es, weil ich zugehört hatte, während Cameron nichts als seine Einkommensteuer im Kopf hatte. Ich konnte mich in diese Männer hineinversetzen, und ich wußte, daß sie eine Art Zaun um die Erde legen, uns auf diesem Planeten einsperren und andere Bewohner des Weltalls am Kommen hindern würden. Es war mir vollkommen klar.
    Und als sie gegangen waren, gewann ich meine Stimme zurück – zu spät. Ich schrie: »Cameron, um Gottes willen, sie kommen aus dem Weltall! Warum hast du sie weggeschickt?«
    »Aus dem Weltall?« Er starrte mich an.
    »Da, sieh doch!« schrie ich. Ich weiß nicht, wie ich es schaffte, denn er ist gute dreißig Pfund schwerer als ich, aber ich packte ihn am Hemd, riß ihn vom Stuhl und zerrte ihn zum Fenster, wobei mehrere seiner Hemdknöpfe absprangen.
    Er war so verblüfft, daß er keinen Widerstand leistete, und als er soweit zu sich gekommen war, daß es aussah, als wollte er mich niederschlagen, merkte er, was draußen vorging, und erstarrte nun seinerseits.
    Sie stiegen in die fliegende Untertasse, diese beiden Männer. Der Flugapparat saß groß, rund, schimmernd und gewaltig am Rande unserer armseligen Landstraße. Im nächsten Augenblick startete er in einer Staubwolke. Er hob leicht wie eine Feder vom Boden ab. An seiner Unterseite glühte es gelborange, und die Glut wurde immer heller, während sich die fliegende Untertasse rasch entfernte, kleiner und wieder zu einer allmählich im Weltraum verblassenden Sternschnuppe wurde.
    Und ich sagte: »Sheriff, warum hast du sie weggeschickt? Sie hätten wirklich den Präsidenten sprechen sollen. Jetzt werden sie nie wieder zurückkommen.«
    »Ich dachte, sie wären Ausländer«, verteidigte sich Cameron. »Sie sagten, sie hätten unsere Sprache lernen müssen. Und sie hörten sich auch wie Ausländer an. Sie hatten einen merkwürdigen Akzent.«
    »Du bist ein Schlauberger. Ausländer!«
    »Sie sagten, sie wären Ausländer, und sie sahen wie Italiener aus. Ich hielt sie für Italiener.«
    »Wie konnten sie Italiener sein? Sie stellten sich als Venusianer vor, als Bewohner des Planeten Venus. Ich habe es gehört. Genau das sagten sie.«
    »Vom Planeten Venus.« Seine Augen wurden rund und groß.
    »Sie haben es gesagt, du Trottel. Sie nannten es einen wässerigen Ort oder so etwas.«
    Aber es war eben ein Irrtum, ein dummes Versehen, wie es jedem unterlaufen kann. Nur hat es dazu geführt, daß die Erde nie am Weltraumverkehr teilnehmen wird und daß wir nie wieder Besuch von Venusianern bekommen werden. Und alles wegen diesem Tölpel Cameron und seiner Einkommensteuer!
    Denn er flüsterte: »Venusianer! Als sie von ihrer wässerigen Heimat sprachen, dachte ich, sie meinten Venedig! Ich hielt sie für Venezianer, verstehst du?«

 
Geliebter Roboter
     
     
    Tony war groß, dunkel und stattlich, in jedem Zug seines unbewegten Gesichts ein

Weitere Kostenlose Bücher