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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Blutdruck, Ihren Herzschlag, die Leitfähigkeit Ihrer Haut und Ihre Gehirntätigkeit zu untersuchen haben. Die dazu nötige Maschinerie wird Ihnen etwas unheimlich erscheinen, aber es ist alles absolut schmerzlos. Sie werden es nicht einmal spüren.«
    Die beiden anderen Techniker beschäftigten sich bereits mit verschiedenen glatten, schimmernden Apparaten.
    »Soll damit geprüft werden, ob ich lüge oder nicht?« fragte Norman mißtrauisch.
    »Keineswegs, Mr. Muller. Mit einem Lügendetektor hat dies nicht das Geringste zu tun. Es soll nur die Intensität Ihrer Emotionen gemessen werden. Wenn Sie nach Ihrer Meinung über die Schule Ihrer Tochter gefragt werden, könnten Sie vielleicht sagen: ›Ich finde, daß sie überfüllt ist.‹ Das sind nur Worte. Aber aus der Art und Weise, wie Ihr Gehirn und Herz und Ihre Schweißdrüsen reagieren, kann Multivac genau errechnen, wie stark Ihre Empfindungen in dieser Angelegenheit sind. Er wird Ihre Gefühle besser verstehen und beurteilen können als Sie selbst.«
    »Von so etwas habe ich noch nie gehört«, sagte Norman.
    »Nein, das ist auch verständlich. Die meisten Details über Multivacs Arbeitsweise unterliegen strengster Geheimhaltung. Bevor Sie gehen, werden Sie eine eidesstattliche Erklärung zu unterzeichnen haben, in der Sie sich verpflichten, niemals die Natur der Fragen weiterzuerzählen, die Ihnen gestellt worden sind. Dasselbe gilt für Ihre Antworten und die mit dem Wahlvorgang verbundenen technischen Vorbereitungen. Je weniger man über Multivac weiß, desto geringer ist die Gefahr, daß das Bedienungspersonal beeinflußt oder irgendeinem Druck von außen ausgesetzt wird.« Er lächelte grimmig. »Unser Leben ist ohnedies schon hart genug.«
    Norman nickte. »Ich verstehe.«
    »Möchten Sie jetzt etwas essen oder trinken?«
    »Nein, danke.«
    »Haben Sie noch Fragen?«
    Norman schüttelte den Kopf.
    »Dann sagen Sie uns bitte, wann wir anfangen können.«
    »Ich bin bereit.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ziemlich.«
    Paulson nickte und gab den anderen ein Zeichen. Sie näherten sich mit Kabeln und furchterregenden Kontaktbandagen, und Norman Muller fühlte, wie ihm vom bloßen Zusehen der Schweiß ausbrach.
     
    Die Prozedur dauerte fast drei Stunden, unterbrochen von einer kurzen Kaffeepause und einer überaus peinlichen Sitzung auf einem Nachttopf. Während dieser Zeit blieb Norman Muller von Kabeln und Apparaten eingeschlossen. Zuletzt war er todmüde und dem Zusammenbrechen nahe. Mit kläglichem Lächeln dachte er, daß es ihm leichtfallen würde, sein Versprechen zu halten. Schon jetzt waren die Fragen und Antworten in seinem Kopf zu einem nebelhaften Mischmasch zusammengeflossen.
    Irgendwie hatte er sich vorgestellt, daß Multivac in einer übernatürlichen, hallenden Stimme wie aus einem Grab sprechen würde, aber das, so dachte er jetzt, war wohl nur eine Idee, die er dem Betrachten zu vieler einschlägiger Fernsehfilme verdankte. Die Wirklichkeit war enttäuschend undramatisch. Die Fragen bestanden aus Streifen gestanzter Metallfolie. Eine im Raum aufgestellte Maschine übersetzte die Lochstreifen in geschriebene Worte, die ihm von Paulson vorgelesen wurden, bevor er sie ihm gab und ihn selbst lesen ließ.
    Normans Antworten wurden von einem Tonbandgerät aufgenommen, auf einen automatischen Schnellschreiber übertragen und in Lochstreifen verwandelt, mit denen wiederum die Sendeanlage gefüttert wurde.
    Die einzige Frage, an die sich Norman im Moment erinnern konnte, war eine lächerlich bedeutungslose, wenn er sie mit dem Zweck der ganzen Operation verglich: »Was halten Sie vom Eierpreis?«
    Dann war es vorbei, und die beiden Assistenten entfernten die Elektroden von seinen verschiedenen Körperteilen und schoben die Meßapparate zur Seite. Er stand auf, holte tief Atem und fragte: »Ist das alles? Kann ich jetzt gehen?«
    »Noch nicht ganz.« Paulson lächelte ihm aufmunternd zu. »Wir müssen Sie bitten, noch eine Stunde dazubleiben.«
    »Warum?«
    »In der Zwischenzeit kann Multivac die neuen Daten verarbeiten und mit den bereits vorhandenen koordinieren.
    Falls für die Errechnung des Wahlergebnisses noch eine weitere Frage notwendig werden sollte, was allerdings unwahrscheinlich ist, müssen Sie für die Beantwortung zur Verfügung stehen.«
    »Nein«, sagte Norman entsetzt. »Ich mache das nicht noch einmal durch.«
    »Wahrscheinlich wird es auch nicht nötig sein«, beruhigte ihn Paulson. »Es kommt höchst selten vor. Aber um allen

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