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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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war eine ruhige, leise Stimme in ihm, die in ihrer Unendlichkeit doch größer war als das ganze Universum.
    »Mein Sohn«, sagte die Stimme. »Ich weiß, warum du gekommen bist.«
    »Dann hilf mir, wenn es dein Wille ist.«
    »Durch meinen eigenen Willen«, sagte der Chef, »ist jede meiner Entscheidungen unwiderruflich. Alle deine Menschen, mein Sohn, haben sich nach dem Leben gesehnt. Alle fürchteten den Tod. Alle haben Gedanken und Träume vom ewigen Leben entwickelt. Alle wünschten es. Ich wurde gebeten, diesen allgemeinen Wunsch zu erfüllen. Und ich habe es getan.«
    »Keiner deiner Diener hat diese Bitte ausgesprochen.«
    »Der Widersacher hat es getan, mein Sohn.«
    Etheriel ließ seinen Heiligenschein betrübt hängen und sagte mit leiser Stimme: »Ich bin Staub vor deinem Angesicht und deiner Gegenwart unwürdig, doch ich muß eine Frage stellen. Ist der Widersacher also auch dein Diener?«
    »Ohne ihn kann ich keinen anderen haben«, sagte der Chef, »denn was ist das Gute anderes als der ewige Kampf gegen das Böse?«
    Und in diesem Kampf, dachte Etheriel, habe ich verloren.
     
    Als er die Stadt vor sich hatte, blieb R. E. stehen. Die Gebäude zerbröckelten; viele waren schon zu flachen Schutthaufen zusammengesunken. R. E. ging zu einem dieser Haufen und fand Steine und Balken pulverig und trocken. Unter dem Druck seiner Finger lösten sie sich auf.
    Er setzte seinen Weg zum Stadtzentrum fort. Die Betonbauten standen noch, aber ihre Ecken und Kanten waren merkwürdig rund geworden und begannen hier und dort abzublättern.
    »Lange werden sie nicht mehr stehen«, bemerkte eine tiefe Stimme. »Aber es ist doch tröstlich, wenn es überhaupt noch so etwas wie Trost gibt, daß ihr Einsturz niemanden töten kann.«
    R. E. blickte erstaunt auf und sah sich von Angesicht zu Angesicht einem kadaverartigen Don Quichotte von einem Mann gegenüber. Seine Augen blickten traurig unter einer zerdrückten Hutkrempe hervor, seine hohlen Wangen waren mit grauen Bartstoppeln bedeckt, und hier und dort sah man seine weiße Haut durch fadenscheinige Stellen seines lose schlotternden Anzugs.
    »Mein Name«, sagte der Mann, »ist Richard Levine. Ich war einmal Geschichtsprofessor – bevor dies passierte.«
    »Sie tragen Kleider«, sagte R. E. »Sie sind keiner von diesen Auferstandenen.«
    »Nein, aber das Unterscheidungsmerkmal wird nicht mehr lange existieren. Auch die Kleider lösen sich auf.«
    R. E. wandte den Kopf zu der Menschenmenge auf der Straße, die sich ziellos dahinwälzte. Verschwindend wenige trugen Kleider. Er blickte an sich herunter und sah zum erstenmal, daß die Nähte seiner Hosenbeine aufgegangen waren. Er rieb den Stoff seiner Jacke zwischen Daumen und Zeigefinger, und die Wollfäden lösten sich sofort aus dem morschen Gewebe.
    »Es scheint, daß Sie recht haben«, sagte er trocken.
    »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten«, fuhr Levine fort. »Die Hügel ebnen sich ein.«
    R. E. folgte dem Kopfnicken des anderen und blickte nach Norden, wo bisher die prächtigen Villen der Geldaristokratie die Abhänge der Hügel gesprenkelt hatten. Der Horizont war fast flach.
    »Bald wird es nur noch eine endlose, leere Ebene geben«, bemerkte Levine. »Und uns.«
    »Und Indianer«, antwortete R. E. »Draußen vor der Stadt sitzt ein Mann auf seinem Grabstein, wartet auf Indianer und wünscht sich eine Muskete.«
    »Ich könnte mir denken, daß die Indianer keine Schwierigkeiten machen werden. Es macht keinen Spaß, gegen einen Feind zu kämpfen, der weder verletzt noch getötet werden kann. Und selbst wenn es nicht so wäre, würde ihm die Kampflust wie alle anderen Lüste vergehen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut. Bevor alles dies geschah, habe ich – obwohl Sie es nicht vermuten werden, wenn Sie mich ansehen – in der Betrachtung der weiblichen Gestalt viel Vergnügen gefunden. Nun finde ich mich trotz beispielloser Gelegenheiten auf eine geradezu ärgerliche Weise uninteressiert. Nein, das ist nicht richtig. Ich bin über mein Desinteresse nicht einmal ärgerlich.«
    R. E. blickte flüchtig auf den Strom der Passanten. »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Das Auftauchen der Indianer hier«, sagte Levine, »ist nichts, verglichen mit der Situation in Europa. Ziemlich zu Beginn der Auferstehung müssen Hitler und seine Wehrmacht wieder zum Leben erwacht sein und finden sich jetzt überall zwischen Berlin und Stalingrad mit Stalin und der Roten Armee vermischt. Um die Situation weiter zu

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