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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Gunsten verändert.«
    Billikan junior lächelte gequält und verzichtete auf eine Antwort. Der alte Herr schien auch keine erwartet zu haben. »Wenn ihr zwei mich jetzt über die laufenden Geschäfte unterrichten wollt«, fuhr er fort, »werde ich meine Funktionen wieder ausüben.«
    Er bekam gleichzeitig zwei Antworten, und sein blühendes Gesicht rötete sich bedrohlich. Er stieß mit einem imaginären Spazierstock rechthaberisch den Boden und bellte eine heftige Entgegnung.
    R. E. sagte: »Aber meine Herren!«
    Er hob seine Stimme. »Meine Herren!«
    Das Stimmengewirr brach ab, und alle blickten ihn an. R. E.s kantiges Gesicht, seine stechenden Augen und sein sardonisch lächelnder Mund schienen auf einmal den ganzen Raum zu beherrschen.
    »Ich verstehe diesen Streit nicht«, sagte er. »Was stellen Sie in Ihrer Fabrik eigentlich her?«
    »Bitsies«, antwortete Billikan junior.
    »Das ist, wie ich vermute, eine verpackte Frühstücksnahrung aus Weizen oder Mais, nicht wahr?«
    »Strotzende Energie in jeder goldenen, knusprigen Flocke!« rief Billikan junior.
    »Bedeckt mit honigsüßem Kristallzucker; ein Leckerbissen und eine Nahrung!« ergänzte Billikan senior.
    »Ein Hochgenuß auch für den verwöhntesten Geschmack!« brüllte Großvater Billikan.
    »Sagen Sie mal«, fragte R. E. »Hat einer von Ihnen Hunger?«
    Sie starrten ihn verständnislos an. »Wie war das, bitte?« fragte Billikan junior.
    »Hat einer von Ihnen Hunger?« wiederholte R. E. »Ich nicht.«
    »Was faselt der Dummkopf da?« wollte Großvater Billikan wissen. Der Spazierstock würde R. E. in den Nabel gestoßen haben, hätte der Spazierstock existiert.
    »Ich versuche Ihnen klarzumachen«, sagte R. E. »daß kein Mensch jemals wieder etwas essen wird. Die Welt hat aufgehört zu bestehen, und Nahrung ist von nun an überflüssig.«
    Die Gesichter der Billikans verrieten Bestürzung. Es war deutlich zu erkennen, daß jeder an seinen Appetit dachte und ihn vermißte. Billikan junior ließ die Schultern sinken, und sein Gesicht wurde aschgrau. »Ruiniert!« sagte er tonlos.
    Großvater Billikan stieß den Boden mit seinem imaginären Spazierstock. »Das ist Enteignung ohne ordentlichen Gerichtsbeschluß. Ich werde klagen. Ich werde klagen!«
    »Völlig ungesetzlich«, stimmte Billikan senior zu.
    »Wenn Sie jemanden finden, gegen den Sie Klage erheben können, wünsche ich viel Erfolg«, sagte R. E. freundlich. »Und nun werden Sie mich bitte entschuldigen. Ich glaube, ich werde einen Spaziergang zum Friedhof unternehmen.«
    Er setzte seinen Hut auf und ging hinaus.
     
    R. E. Mann wanderte durch die belebten Straßen, und allmählich gewöhnte er sich an den Anblick der teils bekleideten, überwiegend aber nackten Menschen, die ratlos und verwirrt umherirrten oder aber apathisch an den Straßenrändern hockten.
    Ein Mädchen von ungefähr zwölf Jahren lehnte über einer eisernen Gartenpforte, hatte einen Fuß auf eine Querstrebe gestellt und schwang sich mit der quietschenden Pforte hin und her. Als er vorbeikam, rief sie fröhlich: »Hallo, Mister.«
    »Hallo«, sagte R. E. Das Mädchen war angezogen. Sie war keine von den Auferstandenen.
    »Wir haben ein neues Baby bekommen«, erzählte das Mädchen zutraulich. »Es ist eine Schwester, die ich einmal hatte. Mama weint und hat mich auf die Straße geschickt.«
    »Soso«, sagte R. E. und ging durch die Pforte und über einen mit Ziegeln belegten Weg zum Haus. Er läutete, bekam keine Antwort und trat durch die angelehnte Tür ein.
    Im düsteren Korridor hörte er undeutliche Stimmen und leises Schluchzen, klopfte an eine Zimmertür und wartete. I in schwerfälliger Mann von etwa fünfzig Jahren mit einer Glatze und einem Doppelkinn öffnete und sah ihn erstaunt und mißtrauisch an.
    »Wer sind Sie?«
    R. E. nahm seinen Hut ab. »Ich dachte, ich könnte vielleicht helfen. Ihre kleine Tochter draußen…«
    Eine plumpe Frau mit ergrauendem Haar saß im Zimmer neben einem ungemachten Doppelbett. Ihr Gesicht war aufgedunsen und vom Weinen entstellt. Auf dem Bett lag ein nacktes Baby, strampelte mit den Beinen und wandte den Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Das ist mein Kind«, murmelte die Frau. »Es wurde vor dreiundzwanzig Jahren geboren und starb, als es zehn Tage alt war. Ich hatte es mir immer zurückgewünscht.«
    »Und nun haben Sie es wieder«, sagte R. E.
    »Aber es ist zu spät«, rief die Frau verzweifelt. »Ich hatte noch drei andere Kinder. Meine älteste Tochter ist verheiratet;

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