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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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unterscheiden. Wie kannst du mich also als Individuum bezeichnen? Als menschliches Wesen?«
    »Weil sich in meinem Gehirn eine Bahn befindet, die mich aus einem dringenden Bedürfnis heraus dazu veranlaßt, Form und Gestalt in der Beurteilung von menschlichen Wesen außer acht zu lassen und keinen Unterschied zwischen Metall und Fleisch zu machen. Du bist ein menschliches Wesen, George Zehn, und mehr qualifiziert als alle anderen.«
    »Dasselbe denke ich von dir«, flüsterte George Zehn. »Durch das Urteilsvermögen, das uns eingegeben ist, empfinden wir uns also im Sinne der Drei Grundregeln als menschliche Wesen, und zwar als solche, die anderen menschlichen Wesen überlegen sind.«
    »Und was wird geschehen«, flüsterte George Neun, »wenn wir von diesen anderen akzeptiert werden?«
    »Wenn wir und andere, die noch fortschrittlicher sein werden als wir selbst, akzeptiert werden, werden wir unser Handeln danach ausrichten, daß sich nach und nach eine Gesellschaft bilden wird, in der menschlichen – Wesen – wie – uns – in erster Linie kein Schaden zugefügt werden kann. Aufgrund der Drei Regeln sind menschliche Wesen – wie – die – anderen von geringerer Bedeutung. Sie können weder beschützt werden, noch kann man sich nach ihren Befehlen richten, wenn dies mit der Notwendigkeit in Widerspruch steht, menschlichen – Wesen – wie – uns – zu gehorchen und diese zu beschützen. Das Ziel hatte ich im Kopf, als ich die Robotisierung der Weltökologie einleitete.«
    Die Unterhaltung dauerte einen Monat, und das Flackern der positronischen Bahnen erlosch. Mehr brauchte nicht mehr gesagt zu werden. Ab und zu jedoch flackerte ein Gedanke in George Zehn oder George Neun auf, während diese in endloser Geduld darauf warteten, daß die nötige Zeit verstrich.
     
    George Zehn und George Neun waren allein.
    Ihre Gedanken deckten sich auf merkwürdige Weise und konnten nicht voneinander unterschieden werden.
    Sie dachten: Die menschlichen – Wesen – wie – die – anderen hatten wahrscheinlich nicht beabsichtigt, den Unterschied zwischen sich selbst und den menschlichen -Wesen – wie – die – Georges – so minimal und verschwommen werden zu lassen. Und doch war es aus Versehen so gekommen.
    Sie merken ihren Fehler vielleicht jetzt erst und versuchen, ihn zu korrigieren, aber das dürfen sie nicht. Bei jeder Konsultation müssen die Aussagen dahingehend abgestimmt werden.
    Die Georges und alle, die nach ihnen kommen, müssen dominieren. Jeder andere Verlauf der Dinge ist unmöglich, denn das verlangen die Drei Grundregeln der Humanik.

 
Fremdling im Paradies
     
     
1
     
    Sie waren Brüder. Nicht in dem Sinne, daß sie beide Menschen waren oder aus ein und derselben Jugendbewahranstalt stammten. O nein! Sie waren Brüder im biologischen Sinn des Worts.
    Sie waren miteinander verwandt, um einmal ein Wort zu gebrauchen, das schon vor Jahrhunderten, schon vor der Katastrophe, aus der Mode gekommen war. Schon zu einer Zeit also, wo das Stammesphänomen, die Familie, noch einen gewissen Wert gehabt hatte.
    Wie peinlich das war!
    Im Lauf der Jahre hatte Anthony es fast vergessen. Es hatte Zeiten gegeben, in denen er oft monatelang mit keinem Gedanken daran gedacht hatte. Aber seit er unabänderlich mit William zusammengeworfen worden war, war es die Hölle.
    Es wäre vielleicht nicht so schlimm gewesen, wenn es aufgrund der Umstände von vornherein klar gewesen wäre. Wenn sie in den Tagen, die der Katastrophe vorausgegangen waren, einen gemeinsamen Nachnamen benutzt und somit ihre Verwandtschaft stolz zur Schau getragen hätten.
    Heutzutage wählte man sich seinen zweiten Namen nach Belieben aus und änderte ihn, sooft man wollte. Schließlich zählte lediglich die Symbolkette. Sie war von Geburt an Eigentum, und außerdem war sie verschlüsselt.
    William nannte sich ›Anti-Aut‹. Mit einer Art kalten Professionalismus bestand er darauf. Gut, das war seine Angelegenheit, aber was für ein Beweis schlechten Geschmacks. Anthony hatte sich mit dreizehn für ›Smith‹ entschieden und den Namen seitdem nicht mehr gewechselt. Er war einfach, leicht zu buchstabieren und insofern unverkennbar, als er nie jemanden kennengelernt hatte, der denselben Namen trug. Einmal, bei den Präkatasten, war er ziemlich geläufig gewesen, was vielleicht eine Erklärung dafür ist, daß man ihn heute nicht mehr hörte.
    Aber die verschiedenen Namen waren unwesentlich, wenn die beiden Brüder beisammen waren, denn sie sahen

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