Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
das, was ich soeben gesagt habe, zutrifft. Und an dieser Tatsache ist der Robot der Consolidated Corp. zugrundegegangen.«
Donovan fühlte sich ebenso hohlwangig, wie er aussah. »Erst fünf Tage?«
»Erst fünf Tage. Ich bin dessen ganz sicher.«
Donovan schaute sich bedrückt um. Die Sterne draußen waren ein vertrauter Anblick, aber fern und völlig gleichgültig. Die Wände fühlten sich kalt an. Die Lichter, die neuerdings wieder heller leuchteten, waren von kühler Helligkeit. Der Zeiger auf der Skala deutete noch immer auf Null. Und Donovan konnte den Geschmack von Bohnen in seinem Munde nicht mehr los werden.
Er sagte traurig: »Ich sollte dringend baden.«
Powell schaute kurz auf und sagte: »Ich auch. Du brauchst dir gar nicht schuldbewußt vorzukommen. Wenn du aber nicht gerade in Milch baden willst, und wenn du nicht überdies auf Trinken verzichten willst…«
»Wir werden schließlich und endlich ohnehin, ohne zu trinken, existieren müssen. Greg, was hat eigentlich dieses interstellare Reisen mit der ganzen Sache zu tun?«
»Vielleicht kannst du mir’s sagen. Möglicherweise fliegen wir einfach weiter und immer weiter. Schließlich werden wir irgendwann irgendwo ankommen. Zum mindesten wird der Staub unserer Skelette irgendein Ziel erreichen. Nur – ist nicht unser Tod die ursprüngliche Ursache für den Zusammenbruch des ›Gehirns‹?«
Donovan sagte, den Rücken dem anderen zugewandt: »Greg, ich habe darüber nachgedacht. Die Situation ist ziemlich verzweifelt. Wir können nicht viel tun – außer herumzulaufen und zu uns selber zu reden. Du kennst ja jene Geschichten von Leuten, die irgendwie im Weltraum gestrandet waren. Sie werden lange, bevor sie verhungern, verrückt. Ich weiß nicht, was es ist, Greg, aber seitdem die Lichter wieder heller brennen, hab ich ein ganz komisches Gefühl.«
Stille. Dann kam Powells Stimme, und sie klang dünn und klein. »Ich auch. Wie ist es denn bei dir?«
Der Rothaarige wandte sich um. »Ich habe hier drinnen ein eigenartiges Gefühl. Es klopft, und meine ganzen Muskeln und Nerven sind gespannt. Ich kann nur schwer atmen. Ich kann kaum still stehn.«
»Mhm. Spürst du irgendeine Vibration?«
»Wie meinst du das?«
»Setz dich mal eine Minute! Paß auf! Man hört es nicht, aber man fühlt es… als ob irgendwo etwas pochte, und so pocht das ganze Fahrzeug, und man selbst pocht auch. Paß mal auf…«
»Tatsächlich. Was kann das sein, Greg? Du glaubst doch nicht, es steckt in uns?«
»Könnte sein.« Powell strich sich langsam den Schnurrbart. »Es könnten aber auch die Motoren sein. Vielleicht bereitet es sich vor.«
»Worauf?«
»Auf den interstellaren Sprung. Vielleicht steht der unmittelbar bevor, und der Teufel mag wissen, wie die Auswirkungen sein werden.«
Donovan dachte nach. Dann sagte er wütend: »Wenn sich die Maschine vorbereitet, soll sie’s tun. Ich wünschte nur, wir könnten uns wehren. Es ist so erniedrigend, daß man einfach warten muß.«
Eine Stunde später schaute Powell auf seine Hand, die auf der Armstütze des Metallstuhles lag. Mit eisiger Kälte sagte er: »Berühre die Wand, Mike!«
Donovan tat es und sagte: »Man kann spüren, wie sie zittert, Greg.«
Selbst die Sterne sahen aus, als seien sie verwischt. Aus irgendeinem Grunde hatte man das Gefühl, daß man sich in der Nähe einer Maschine befand, die Kräfte sammelte, Energie aufspeicherte für einen mächtigen Sprung, sich zitternd immer höher hinaufschraubte auf der Skala ihrer Stärke.
Es kam mit ungeheurer Plötzlichkeit. Man empfand einen scharfen Schmerz. Powell richtete sich halb aus seinem Stuhle auf. Sein Blick fiel auf Donovan, und dann wurde es ihm dunkel vor den Augen, während Donovans dünner Schrei laut wurde und dann verklang. Etwas wand sich in ihm und kämpfte gegen eine immer wachsende Schicht von Eis.
Etwas brach los und tanzte in einem feurigen Leuchten von Licht und Schmerz. Es fiel…
- und tanzte
- und fiel kopfüber
- in die Stille.
Es war der Tod!
Es war eine Welt ohne jede Bewegung und ohne Gefühl. Line Welt empfindungslosen Bewußtseins – eines Bewußtseins von Dunkelheit und Schweigen und schattenhaften Kampfes.
Hauptsächlich war es ein Ewigkeitsbewußtsein.
Er war ein kleiner weißer Faden von einem Ego – kalt und voller Angst.
Dann kamen die Worte, drohend und dröhnend, donnerten über ihn hin in schäumendem Klang.
»Paßt dein Sarg dir neuerdings nicht mehr? Warum machst du nicht einen Versuch mit
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