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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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etwas gehört? Irgend etwas außer dem Schrei
Ihres Mannes?«
    Sie blickte auf, und ihr Gesicht war so hübsch wie am Anfang,
obwohl sie sichtlich litt – vielleicht sogar deswegen.
»Nichts«, sagte sie.
    »Keine schnellen Schritte? Keine anderen Stimmen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe gar nichts
gehört.«
    »Als Sie Ihren Mann fanden, war er da ganz allein? Sie beide
waren die einzigen Anwesenden?«
    »Ja.«
    »Und es gab keine Spuren, die darauf hindeuteten, daß
sonst noch jemand dort war?«
    »Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Ich kann mir nicht
vorstellen, daß jemand dort gewesen sein könnte.«
    »Warum sagen Sie das?«
    Einen Augenblick lang wirkte sie fast schockiert. Dann meinte sie
niedergeschlagen: »Natürlich. Sie sind von der Erde. Das
vergesse ich immer wieder. Nun, es ist einfach so, daß niemand
hätte dort sein können. Mein Mann sah außer
mir nie jemanden; seit der Zeit, da er ein kleiner Junge war. Er war
ganz sicher nicht die Art von Mensch, der andere gern sehen will.
Nicht Rikaine. Er war sehr strikt, sehr auf die guten Sitten
bedacht.«
    »Das muß nicht von ihm abgehangen haben. Was wäre
denn, wenn jemand uneingeladen zu ihm gekommen wäre, um ihn zu
sehen, ohne daß Ihr Mann etwas davon gewußt hat? Er
hätte doch nicht vermeiden können, den Eindringling zu
sehen, ganz gleich, wie sehr er auch auf die Einhaltung der Sitten
bedacht war.«
    »Vielleicht«, meinte sie. »Aber er hätte ganz
bestimmt sofort Roboter gerufen und den Mann wegschaffen lassen.
Bestimmt hätte er das! Außerdem würde niemand
versuchen, meinen Mann zu sehen, ohne dazu aufgefordert worden zu
sein. Ich könnte mir so etwas einfach nicht vorstellen. Und
Rikaine hätte ganz sicher nie jemanden zu sich eingeladen. Es
ist einfach lächerlich, so etwas anzunehmen.«
    Baley sagte mit warmer Stimme: »Ihr Mann ist doch durch einen
Schlag auf den Kopf getötet worden, nicht wahr? Das geben Sie
doch zu.«
    »Ich denke schon. Er war… ganz…«
    »Ich will im Augenblick gar keine Einzelheiten wissen. Waren
da irgendwelche Anzeichen zu erkennen, daß sich in dem Raum ein
Mechanismus befunden hat, der es jemandem möglich gemacht
hätte, ihm den Schädel durch Fernsteuerung
einzuschlagen?«
    »Natürlich nicht. Jedenfalls habe ich keinen
bemerkt.«
    »Wenn da etwas von der Art gewesen wäre, stelle ich mir
vor, hätten Sie es auch bemerkt. Daraus folgt also, daß
eine Hand etwas hielt, das geeignet war, einem Mann den Schädel
einzuschlagen, und daß diese Hand dieses Etwas geschwungen hat.
Also muß irgendeine Person sich Ihrem Mann mindestens bis auf
vier Fuß genähert haben, um das zu tun. Also hat ihn
jemand gesehen.«
    »Niemand würde das tun«, sagte sie ernst. »Ein
Solarianer würde einfach einen anderen nicht so ohne weiteres
sehen.«
    »Ein Solarianer, der einen Mord begehen will, würde doch
auch vor ein wenig Sehen nicht zurückschrecken, oder?«
    (Ihm selbst klang diese Feststellung etwas zweifelhaft. Er hatte
auf der Erde den Fall eines völlig gewissenlosen Mörders
geklärt, den man nur deshalb ertappt hatte, weil er es nicht
über sich bringen konnte, die Sitte absoluten Schweigens im
Gemeinschaftsbadezimmer zu durchbrechen.)
    Gladia schüttelte den Kopf. »Sie verstehen das mit dem
Sehen nicht. Erdenmenschen sehen die ganze Zeit jeden, den sie sehen
wollen, also verstehen Sie das nicht…«
    Sie schien einen inneren Kampf mit ihrer Wißbegierde
auszufechten. Ihre Augen hellten sich etwas auf. »Ihnen kommt
das Sehen völlig normal vor, nicht wahr?«
    »Ich habe es immer als etwas ganz Selbstverständliches
betrachtet«, meinte Baley.
    »Es stört Sie nicht?«
    »Warum sollte es das?«
    »Nun, in den Filmen erfährt man nichts davon, und ich
wollte das immer schon wissen – es macht Ihnen doch nichts aus,
wenn ich eine Frage stelle?«
    »Nur zu!« sagte Baley ausdruckslos.
    »Hat man Ihnen eine Frau zugeteilt?«
    »Ich bin verheiratet. Was Sie mit Zuteilung meinen, verstehe
ich nicht.«
    »Und ich weiß, daß Sie Ihre Frau jederzeit sehen,
wenn Sie das wollen, und sie Sie auch, und keiner von Ihnen beiden
denkt sich etwas dabei.«
    Baley nickte.
    »Nun, wenn Sie sie sehen – angenommen, Sie
wollen…« – Sie hob die Hände in Ellbogenhöhe
und hielt inne, als suchte sie nach der richtigen Formulierung. Dann
versuchte sie es noch einmal –, »können Sie da einfach
– jederzeit…?« Sie ließ den Satz unbeendet.
    Baley machte keine Anstalten, ihr zu helfen.
    »Nun, schon gut«, sagte

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