Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
gehört.«
    Gruer zuckte die Achseln. »Auch wir kennen keins.« Einen Augenblick lang wanderte sein Blick zu Daneel hinüber, der bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte.
    »Also gut. Die Verdächtige hat kein uns bekanntes Motiv. Aber vielleicht ist sie eine pathologische Mörderin. Wir können die Angelegenheit eine Weile auf sich beruhen lassen und fortfahren. Sie befindet sich also mit ihm in seinem Laboratorium, und es gibt irgendeinen Grund, der sie dazu veranlaßt, ihn töten zu wollen. Sie fuchtelt also drohend mit irgendeiner Keule oder einem anderen schweren Gegenstand herum. Es dauert eine Weile, bis er begreift, daß seine Frau wirklich die Absicht hat, ihm ein Leid zuzufügen. Er schreit: ›Du wirst mich umbringen!‹ Und das tut sie. Er dreht sich um, um wegzurennen, während der Schlag auf ihn niedersaust und ihm die Schädelrückseite eindrückt. Hat übrigens ein Arzt die Leiche untersucht?«
    »Ja und nein. Die Roboter haben einen Arzt gerufen, der sich um Mrs. Delmarre kümmern sollte, und er hat sich natürlich auch die Leiche angesehen.«
    »Das ist in dem Bericht nicht erwähnt.«
    »Es war auch kaum von Belang. Der Mann war tot. Tatsächlich war die Leiche zu dem Zeitpunkt, als der Arzt sie sichten konnte, bereits entkleidet, gewaschen und in der üblichen Weise für die Verbrennung vorbereitet.«
    »Mit anderen Worten, die Roboter hatten alle Beweise zerstört«, sagte Baley verstimmt. Und dann: »Sagten Sie, er hätte die Leiche gesichtet? Er hat sie nicht gesehen?«
    »Beim ewigen Weltraum!« sagte Gruer. »Was für eine makabre Vorstellung! Natürlich hat er sie gesichtet, aus allen nötigen Winkeln und mit Naheinstellung, da bin ich ganz sicher. Ärzte können es unter gewissen Umständen nicht vermeiden, Patienten zu sehen. Aber ich kann mir einfach keinen Grund vorstellen, weshalb sie Leichen sehen sollten. Die Medizin ist eine schmutzige Arbeit; aber selbst Ärzte müssen irgendwo die Grenze ziehen.«
    »Nun, ich will auf folgendes hinaus: Hat der Arzt irgend etwas über die Art der Wunde berichtet, an der Dr. Delmarre gestorben ist?«
    »Ich sehe schon, worauf Sie hinauswollen. Sie glauben, die Wunde sei vielleicht zu schwer gewesen, als daß eine Frau sie hätte verursachen können.«
    »Frauen sind schwächer als Männer, Sir. Und Mrs. Delmarre ist eine kleine, schmächtige Frau.«
    »Aber recht athletisch, Detektiv. Mit einer Waffe der richtigen Art würden die Schwerkraft und die Hebelwirkung das meiste bewirken. Und selbst wenn man das nicht in Betracht zieht, ist eine Frau, wenn sie genügend gereizt wird, zu den überraschendsten Dingen fähig.«
    Baley zuckte die Achseln. »Sie sprechen da von einer Waffe. Wo ist sie?«
    Gruer veränderte seine Sitzhaltung. Er streckte die Hand nach einem leeren Glas aus, und ein Roboter trat ins Blickfeld und füllte es mit einer farblosen Flüssigkeit, bei der es sich vielleicht um Wasser handelte.
    Gruer hielt das gefüllte Glas einen Augenblick lang in der Hand und stellte es dann wieder weg, als hätte er es sich plötzlich anders überlegt. Dann meinte er: »Wie es in dem Bericht ja dargestellt ist, haben wir sie nicht ausfindig machen können.«
    »Ich weiß, daß es so in dem Bericht steht. Ich möchte einige Dinge absolut klarstellen. Man hat nach der Tatwaffe gesucht?«
    »Gründlich.«
    »Haben Sie selbst das getan?«
    »Nein, Roboter. Aber ich habe sie die ganze Zeit unter Sichtüberwachung gehabt. Wir konnten nichts finden, das als Waffe hätte dienen können.«
    »Was natürlich die Anklage gegen Mrs. Delmarre schwächt, oder nicht?«
    »Richtig«, sagte Gruer ruhig. »Das gehört zu den Dingen, die wir nicht begreifen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir noch nicht gegen Mrs. Delmarre vorgegangen sind. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich zu Ihnen gesagt habe, daß auch die schuldige Partei das Verbrechen nicht hätte begehen können. Vielleicht sollte ich sagen, daß sie das Verbrechen dem Anschein nach nicht hätte begangen haben können.«
    »Dem Anschein nach?«
    »Sie muß die Waffe irgendwie beseitigt haben. Bis jetzt hat unsere Findigkeit nicht dazu ausgereicht, sie zu entdecken.«
    »Haben Sie alle Möglichkeiten in Betracht gezogen?« fragte Baley finster.
    »Ich denke doch.«
    »Das frage ich mich. Wir wollen einmal sehen. Da hat man also eine Waffe dazu benutzt, einem Mann den Schädel einzuschlagen, und findet sie nicht am Tatort. Die einzige Alternative, die sich daraus ergibt, ist, daß man sie entfernt

Weitere Kostenlose Bücher