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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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umbringen!‹ Die Roboter des Haushaltes haben jene Worte nicht gehört; sie haben höchstens einen Schrei gehört. Und so kamen sie nicht, da man sie nicht gerufen hatte. Aber dieser eine Roboter hat die Worte gehört, und das Erste Gesetz veranlaßte ihn dazu, ungerufen zu kommen. Er kam zu spät. Wahrscheinlich ist er Zeuge der Tat geworden.«
    »Er muß die letzte Phase des Mordes gesehen haben«, pflichtete Gruer bei. »Das war es auch, was ihn in Unordnung brachte. Zeuge zu sein, wie einem Menschen Schaden zugefügt wird, ohne den Schaden verhindert zu haben, ist ein Verstoß gegen das Erste Gesetz und führt je nach den Umständen zu mehr oder weniger starken Schäden am Positronengehirn. In diesem Fall war es ein ziemlich großer Schaden.«
    Gruer starrte seine Fingerspitzen an, während er das Glas mit der Flüssigkeit hin und her drehte.
    »Dann war der Roboter Zeuge«, sagte Baley. »Hat man ihn befragt?«
    »Welchen Sinn hätte das gehabt? Er war gestört. Er konnte nur sagen: ›Du wirst mich umbringen!‹ Bis dahin stimme ich mit Ihrer Rekonstruktion des Tathergangs überein. Wahrscheinlich waren das Delmarres letzte Worte, die sich in das Bewußtsein des Roboters einbrannten, als alles andere zerstört wurde.«
    »Aber man hat mir gesagt, daß Solaria sich auf Roboter spezialisiert habe. Gab es denn wirklich keine Möglichkeit, den Roboter zu reparieren? Keine Möglichkeit, seine Positronenbahnen wieder zusammenzuflicken?«
    »Keine!« sagte Gruer scharf.
    »Und wo ist der Roboter jetzt?«
    »Verschrottet«, sagte Gruer.
    Baley hob die Augenbrauen. »Das ist doch ein recht eigenartiger Fall. Kein Motiv, keine Zeugen, kein Tatwerkzeug und keine Beweismittel. Und all die wenigen Beweismittel, die es anfänglich gab, sind zerstört. Sie haben nur eine Verdächtige, und alle scheinen von ihrer Schuld überzeugt; zumindest ist jeder sicher, daß sonst niemand der Schuldige sein kann, und das ist offensichtlich auch Ihre Meinung. Die Frage ist also: Warum hat man mich überhaupt kommen lassen?«
    Gruer runzelte die Stirn. »Sie scheinen erregt, Mr. Baley.« Er wandte sich abrupt zu Daneel um. »Mr. Olivaw.«
    »Ja, Agent Gruer.«
    »Würden Sie bitte durch die Behausung gehen und sich vergewissern, daß alle Fenster geschlossen und verdunkelt sind? Es könnte sein, daß Detektiv Baley die Wirkung des freien Raumes spürt.«
    Gruers Worte verblüfften Baley. Im ersten Augenblick drängte es ihn, Gruer zu widersprechen und Daneel den Befehl zu erteilen, dazubleiben, spürte aber im letzten Augenblick, ehe er dies tat, so etwas wie Panik in Gruers Stimme und glaubte so etwas wie eine Bitte in seinen Augen zu lesen.
    Er lehnte sich zurück und wartete ab, bis Daneel den Raum verlassen hatte.
    In dem Augenblick war es, als fiele eine Maske über Gruers Gesicht, das plötzlich nackt und ängstlich wirkte. »Das war leichter, als ich geglaubt hatte«, sagte Gruer. »Ich hatte mir alle möglichen Vorwände zurechtgelegt, um allein mit Ihnen sprechen zu können. Ich hätte nie gedacht, daß der Auroraner auf eine einfache Bitte hin weggehen würde; und doch fiel mir einfach nichts anderes ein.«
    »Nun, jetzt bin ich allein«, sagte Baley.
    »Ich konnte in seiner Gegenwart nicht offen sprechen«, erklärte Gruer. »Er ist Auroraner und ist hier, weil man ihn uns aufgezwungen hat, sozusagen als Preis dafür, daß Sie kommen konnten.« Der Solarianer beugte sich vor. »Hier geht es um mehr als nur Mord. Mich interessiert nicht nur, wer die Tat begangen hat. Es gibt Parteien auf Solaria, Geheimorganisationen…«
    Baley starrte Gruer an. »Aber dabei kann ich Ihnen doch ganz bestimmt nicht helfen.«
    »Natürlich können Sie das. Sie müssen folgendes verstehen: Dr. Delmarre war Traditionalist. Er glaubte an die gute alte Zeit und die Art und Weise, wie man damals mit den Problemen umging. Aber heute gibt es bei uns neue Kräfte; Kräfte, die den Wandel wollen. Und man hat Delmarre zum Schweigen gebracht.«
    »Durch Mrs. Delmarre?«
    »Durch ihre Hand. So muß es gewesen sein. Aber das ist nicht wichtig. Es gibt eine Organisation, die hinter ihr steht, und das ist es, worauf es ankommt.«
    »Sind Sie sicher? Haben Sie Beweise?«
    »Nur vage Beweise. Dafür kann ich nichts. Rikaine Delmarre war irgend etwas auf der Spur. Er hat mir versichert, daß seine Beweise stichhaltig seien. Und ich glaube ihm. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er weder ein Narr noch ein Kind war. Unglücklicherweise hat er mir nur sehr

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