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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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fragten, ob sonst jemand zugegen gewesen sei. Ein Roboter ist nicht ›sonst jemand‹.«
    Baley nickte. Wenn er selbst ein Verdächtiger wäre und man ihn gefragt hätte, wer sonst noch am Schauplatz eines Verbrechens zugegen gewesen sei, hätte er wohl kaum geantwortet: ›Außer diesem Tisch niemand.‹
    »Wahrscheinlich hätte ich fragen sollen, ob irgendwelche Roboter zugegen waren?« sagte er. (Verdammt, was für Fragen stellt man überhaupt auf einer fremden Welt?) Und dann fügte er hinzu: »Wie legal ist die Zeugenaussage eines Roboters, Daneel?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Kann ein Roboter auf Solana Zeugnis ablegen? Gilt seine Aussage vor Gericht?«
    »Warum zweifeln Sie daran?«
    »Ein Roboter ist kein Mensch, Daneel. Auf der Erde gilt seine Aussage vor Gericht nicht.«
    »Aber ein Fußabdruck schon, Partner Elijah, obwohl der viel weniger menschlich ist als ein Roboter. Die Haltung, die Ihr Planet in dieser Beziehung einnimmt, ist unlogisch. Auf Solaria sind robotische Beweise, wenn sie aussagefähig sind, auch zulässig.«
    Baley sagte nichts dazu. Er stützte das Kinn auf und überdachte diese Angelegenheit mit dem Roboter noch einmal.
    Im höchsten Grade erschreckt hatte Gladia, vor der Leiche ihres Mannes stehend, Roboter herbeigerufen. Als sie zu ihr kamen, war sie bewußtlos.
    Die Roboter berichteten, daß sie sie neben der Leiche aufgefunden hatten. Und dann hatten sie noch etwas vorgefunden: einen Roboter. Jener Roboter war nicht herbeigerufen worden; er war bereits dagewesen. Es handelte sich nicht um einen Roboter aus dem regulären Stab. Keiner der anderen Roboter hatte ihn vorher gesehen oder kannte seine Funktion oder seinen Einsatz.
    Man konnte von ihm auch nichts erfahren. Er war nicht funktionsfähig. Als man ihn auffand, waren seine Bewegungen schwerfällig und desorganisiert, und das gleiche galt allem Anschein nach auch für die Funktion seines Positronengehirns. Er war weder imstande, die richtigen Reaktionen zu liefern, weder verbal noch mechanisch, und so kam es, daß man ihn nach gründlicher Untersuchung durch einen Robotik-Experten zum Totalverlust erklärte.
    Das einzige an ihm, was auf ein gewisses Maß an organisiertem Verhalten hindeutete, war der Satz, oder besser der Satzfetzen, den er dauernd wiederholte: »Du wirst mich umbringen – du wirst mich umbringen – du wirst mich umbringen…«
    Eine Waffe, mit der man den Schädel des Toten hätte eingeschlagen haben können, war nicht zu entdecken.
    Baley erklärte plötzlich: »Ich werde jetzt essen, Daneel, und anschließend werden wir Agent Gruer noch einmal sehen – oder ihn jedenfalls sichten.«
     
    Hannis Gruer war noch mit Essen beschäftigt, als der Kontakt hergestellt wurde. Er aß langsam, wobei er jeden Mundvoll sorgfältig aus einer Vielzahl von Speisen auswählte und sich dabei jede besorgt ansah, als suchte er nach einer verborgenen Kombination, die er vielleicht besonders befriedigend finden würde.
    Baley dachte: Möglicherweise ist er ein paar hundert Jahre alt, und das Essen fängt vielleicht an ihn zu langweilen.
    »Ich begrüße Sie, meine Herren«, sagte Gruer. »Ich nehme an, Sie haben unseren Bericht erhalten.« Sein kahler Schädel glänzte, während er sich über den Tisch beugte, um sich ein kleines Stück von irgend etwas für Baley völlig Undefinierbarem zu holen.
    »Ja. Wir haben auch ein interessantes Gespräch mit Mrs. Delmarre gehabt«, sagte Baley.
    »Gut, gut«, meinte Gruer. »Und zu welchem Schluß sind Sie gelangt, falls überhaupt?«
    »Daß sie unschuldig ist«, erklärte Baley.
    Gruer blickte scharf auf. »Wirklich?«
    Baley nickte.
    »Und doch war sie die einzige Person, die ihn sehen konnte. Die einzige, die sich in Reichweite befinden konnte…«
    Baley ließ ihn nicht weitersprechen. »Das hat man mir auch klarzumachen versucht. Aber gleichgültig, wie ausgeprägt die gesellschaftlichen Gewohnheiten in dieser Beziehung auf Solaria sind, für mich ist dieser Punkt nicht schlüssig. Darf ich das erklären?«
    Gruer hatte sich wieder seiner Mahlzeit zugewandt. »Natürlich.«
    »Jede Art von Mord steht auf drei Beinen«, sagte Baley, »und jedes davon ist in gleicher Weise wichtig. Diese drei Beine sind Motiv, Tatwaffe und Gelegenheit. Um gegen irgendeinen Verdächtigen einen Fall aufbauen zu können, müssen alle drei befriedigend geklärt sein. Nun will ich Ihnen durchaus einräumen, daß Mrs. Delmarre die Gelegenheit hatte. Was das Motiv angeht, so habe ich bisher von keinem

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