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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sagte ernsthaft: »Nein, wirklich?«
    »Ehrlich. Ich mache da keine Witze. Jezebel. So steht es im Geburtsregister und in allen meinen Papieren. Meinen Eltern hat es gefallen, wie das klingt.«
    Sie war ganz stolz darauf, obwohl es bestimmt auf der ganzen Welt keine unwahrscheinlichere Jezebel gab.
    Baley sagte ernst: »Ich heiße Elijah, wissen Sie. Mein voller Name, meine ich. Wie Elias in der Bibel.«
    Das schien ihr nichts zu sagen.
    Deshalb meinte er: »Elias war Isebels großer Feind.« Er sprach ihren Namen so aus, wie man ihn in der Bibel lesen konnte.
    »War er das?«
    »Aber sicher. In der Bibel.«
    »Oh? Das hab’ ich nicht gewußt. Ist das nicht komisch? Ich hoffe, das heißt nicht, daß Sie auch im wirklichen Leben mein Feind sein müssen.«
    Doch die Frage stellte sich von Anfang an nicht. Anfangs war es wohl der Zufall mit den Namen, der aus ihr mehr als nur ein freundliches Mädchen an der Punschbowle machte.
    Aber später fand er sie freundlich, zartfühlend und am Ende sogar hübsch. Besonders ihre stetige Fröhlichkeit wußte er zu schätzen. Bei seiner eigenen, eher düsteren Lebensanschauung brauchte er das als Gegengewicht.
    Aber Jessie schien sein langes, stets ernst blickendes Gesicht nie etwas auszumachen.
    »Du liebe Güte!« sagte sie. »Was ist denn schon dabei, wenn du aussiehst, als hättest du in eine Zitrone gebissen? Ich weiß, daß du in Wirklichkeit anders bist. Und ich denke, wenn du dauernd bloß grinsen würdest, so wie ich, dann würden wir explodieren, wenn wir zusammenkommen. Bleib nur so, wie du bist, Lije, und sorg dafür, daß ich nicht davonschwebe.«
    Und sie bewahrte Lije Baley davor, unterzugehen. Er beantragte ein kleines Apartment für Paare und bekam eine Zuteilung, unter der Voraussetzung der Eheschließung. Er zeigte ihr den Bescheid und sagte: »Hilfst du mir, daß ich aus dem Junggesellensaal herauskomme, Jessie? Mir gefällt es dort nicht.«
    Das war vielleicht nicht gerade der romantischste Heiratsantrag in der Welt, aber Jessie gefiel er.
    Baley konnte sich nur an eine Gelegenheit erinnern, wo Jessie ihre übliche Freundlichkeit völlig verließ, und auch das hatte in Beziehung zu ihrem Namen gestanden. Es war im ersten Jahr ihrer Ehe, und ihr Baby hatten sie noch nicht. Tatsächlich war es sogar der Monat gewesen, in dem sie Bentley empfangen hatte (bei ihrer IQ-Einstufung, ihrem Gen-Wert-Status und seiner Stellung bei der Polizeibehörde hatte er Anspruch auf zwei Kinder; davon das erste während des ersten Jahres.) Vielleicht, dachte Baley, wenn er sich daran zurückerinnerte, erklärte Bentley ihre gelegentliche Zimperlichkeit.
    Jessie war wegen Baleys ständiger Überstunden etwas ungehalten gewesen.
    »Es ist peinlich, jeden Abend allein in der Küche essen zu müssen«, hatte sie gesagt.
    Baley war müde und ein wenig übellaunig. So meinte er: »Warum denn? Dort kannst du nette, alleinstehende Männer kennenlernen.«
    Und sie ging natürlich sofort hoch. »Du meinst wohl, ich kann auf sie nicht Eindruck machen, Lije Baley?«
    Vielleicht kam es nur daher, daß er müde war. Vielleicht auch, weil Julius Enderby, einer seiner Klassenkollegen, eine weitere C-Stufe befördert worden war und er nicht. Und vielleicht war es einfach deshalb, weil er es ein wenig müde geworden war, daß sie dauernd versuchte, sich ihrem Namen gemäß zu verhalten, wo sie doch alles andere als eine Isebel war und es auch nie sein würde.
    Jedenfalls sagte er etwas scharf: »Doch, das kannst du wahrscheinlich schon, aber ich glaube nicht, daß du es versuchen wirst. Ich wünschte, du würdest deinen Namen vergessen und nur du selbst sein.«
    »Ich bin das, wozu ich Lust habe.«
    »Wenn du versuchst, Isebel zu sein, dann kommst du damit nicht weiter. Wenn du es schon wissen mußt, der Name bedeutet gar nicht das, was du meinst. Die Isebel in der Bibel war nach ihren Begriffen eine treue und gute Frau. Nach allem, was bekannt ist, hatte sie keine Liebhaber und hat sich in moralischer Hinsicht überhaupt keine Freiheiten genommen.«
    Jessie starrte ihn zornig an. »Das stimmt nicht. Ich habe die Bezeichnung ›eine bemalte Isebel‹ gehört, ich weiß, was das bedeutet.«
    »Das bildest du dir vielleicht ein. Aber hör zu! Nachdem Isebels Mann, König Ahab, gestorben war, wurde ihr Sohn Jehoram König. Einer der Hauptleute seines Heers, Jehu, erhob sich gegen ihn und ermordete ihn. Dann ritt Jehu nach Isreel, wo die alte Königinmutter ihre Residenz hatte. Isebel hörte von seinem

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