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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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der Commissioner sagte nichts, was man vielleicht eines Tages mal konnte. Und so fragte er: »Hat er je etwas von Auswanderung gesagt?«
    »Auswanderung? Nie. Einen Erdenmenschen auf eine Äußere Welt zu lassen, ist genauso, als fände man einen Diamant-Asteroiden in den Saturn-Ringen.«
    »Ich meine, Auswanderung zu neuen Welten.«
    Aber der Commissioner antwortete darauf nur mit einem ungläubigen Blick.
    Baley kaute eine Weile darauf herum und sagte dann plötzlich: »Was ist eine Zerebral-Analyse, Commissioner? Haben Sie je davon gehört?«
    Das runde Gesicht des Commissioners blieb ausdruckslos; er zuckte mit keiner Wimper, blinzelte nicht einmal. »Nein, was soll das sein?« fragte er.
    »Nichts. Ich hab’ das nur so aufgeschnappt.«
    Er verließ das Büro und dachte weiter darüber nach, als er an seinem Schreibtisch saß. Der Commissioner war ganz sicher kein so guter Schauspieler. Nun, dann…
     
    Um 16:05 rief Baley Jessie an und sagte ihr, daß er an dem Abend nicht nach Hause kommen würde und wahrscheinlich die nächsten paar Abende auch nicht. Nachher kostete es ihn einige Mühe, sie wieder loszuwerden.
    »Lije, gibt es Ärger? Bist du in Gefahr?«
    Ein Polizist sei immer in gewisser Gefahr, erklärte er ihr leichthin. Aber das befriedigte sie nicht. »Wo wirst du dich denn aufhalten?«
    Er sagte es ihr nicht. »Wenn du dich heute abend einsam fühlst, dann bleib doch bei deiner Mutter«, riet er. Und dann unterbrach er abrupt die Verbindung, und das war wahrscheinlich ganz gut so.
     
    Um 16:20 führte er ein Gespräch mit Washington. Es dauerte eine Weile, bis er den Mann erreichte, den er sprechen wollte, und fast ebensolang, um ihn davon zu überzeugen, daß er am nächsten Tag eine Flugreise nach New York unternehmen sollte. Um 16:40 hatte er es geschafft.
     
    Um 16:55 ging der Commissioner. Als er an Baleys Schreibtisch vorbeikam, lächelte er unsicher. Die Tagschicht zog ab. Die Leute, die Nachtdienst hatten, erschienen, nahmen ihre Plätze ein und begrüßten ihn erstaunt.
    R. Daneel kam mit einem Stoß Papieren zu seinem Schreibtisch.
    »Was ist das?« erkundigte sich Baley.
    »Eine Liste von Männern und Frauen, die einer Traditionalisten-Organisation angehören könnten.«
    »Wie viele sind das?«
    »Über eine Million«, sagte R. Daneel. »Das ist nur ein Teil von ihnen.«
    »Haben Sie vor, sie alle zu überprüfen, Daneel?«
    »Das wäre sicherlich nicht praktisch, Elijah.«
    »Sehen Sie, Daneel, fast alle Erdenmenschen sind auf die eine oder andere Art Traditionalisten. Der Commissioner, Jessie, ich. Der Commissioner, zum Beispiel. Sehen Sie sich doch seine…« (Fast hätte er ›Brille‹ gesagt, aber dann erinnerte er sich, daß Erdenmenschen schließlich zusammenhalten mußten und daß man das Gesicht des Commissioners sowohl im bildlichen als auch im wörtlichen Sinne schützen mußte.) Und so schloß er etwas lahm: »Augenornamente an.«
    »Ja«, sagte R. Daneel. »Die waren mir auch schon aufgefallen. Aber ich hielt es für etwas unhöflich, auf sie einzugehen. Ich habe solche Ornamente bei anderen City-Bewohnern noch nie gesehen.«
    »Das ist auch etwas sehr Altmodisches.«
    »Erfüllt so etwas irgendeinen Zweck?«
    Baley gab darauf keine Antwort, sondern sagte abrupt: »Wie haben Sie denn Ihre Liste bekommen?«
    »Eine Maschine hat das für mich erledigt. Man stellt sie auf irgendein Muster von bestimmten Merkmalen ein, und sie erledigt das übrige. Ich habe die Maschine alle Fälle von ungebührlichem Verhalten im Zusammenhang mit Robotern in den letzten fünfundzwanzig Jahren überprüfen lassen. Eine andere Maschine hat alle Zeitungen der City im gleichen Zeitraum nach den Namen von Leuten abgesucht, die sich ungebührlich bezüglich Robotern oder Menschen der Äußeren Welten geäußert haben. Es ist erstaunlich, was man in drei Stunden tun kann. Die Maschine hat auch gleich die Namen all derer, die nicht mehr am Leben sind, aus den Listen getilgt.«
    »Das überrascht Sie? Sie haben doch sicher auch Computer auf den Äußeren Welten?«
    »Sicherlich. Vielerlei sogar. Sehr fortschrittliche. Trotzdem ist keiner so komplex und von der Kapazität wie die, die Sie hier haben. Sie müssen dabei natürlich bedenken, daß selbst die größte Äußere Welt nur knapp die Bevölkerung einer Ihrer Cities hat, und daher bedarf es keiner besonderen Komplexität.«
    »Sind Sie je auf Aurora gewesen?« fragte Baley.
    »Nein«, sagte R. Daneel. »Man hat mich hier auf der Erde

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