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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Poltern,
lauter.
    Nun wurde Baleys Stimme scharf, schneidend. »Ich nehme an,
das ist exakt das, was Sie vorher nicht gehört haben und was Sie
auch jetzt nicht hören. Lassen Sie mich gehen, Sir, oder ich
werde meine Roboter um Hilfe bitten!«
    Amadiro lockerte sofort den Griff, mit dem er Baleys Oberarm
festgehalten hatte. »Mein Freund, Sie brauchen doch nur den
Wunsch auszusprechen. Kommen Sie! Ich bringe Sie zum nächsten
Ausgang. Und wenn Sie wieder einmal nach Aurora kommen sollten, was
äußerst unwahrscheinlich ist, dann kommen Sie bitte
zurück, dann können Sie den Rundgang unternehmen, den ich
Ihnen versprochen habe.«
    Sie gingen jetzt schneller, die Spiralrampe hinunter, durch einen
Korridor zu dem jetzt leeren Vorraum und zu der Tür, durch die
sie hereingekommen waren.
    Die Fenster im Vorraum waren völlig dunkel. Konnte es sein,
daß es bereits Nacht war?
    Das war es nicht. Amadiro murmelte bei sich:
»Scheußliches Wetter! Sie haben die Fenster
abgedunkelt.«
    Er wandte sich Baley zu. »Ich denke, es regnet. Das war
vorhergesagt, und die Wetterprognosen sind gewöhnlich
verläßlich – vor allem dann, wenn sie unangenehm
sind.«
    Die Tür öffnete sich, und Baley machte einen Satz
zurück und stöhnte auf. Ein kalter Wind fegte herein, und
die Baumwipfel peitschten vor dem Himmel – der nicht schwarz
war, aber dunkelgrau – hin und her.
    Wasser goß vom Himmel – und fiel in Strömen
herunter. Und während Baley noch erschrocken hinausstarrte, fuhr
ein Lichtstrahl von blendender Helligkeit schräg über den
Himmel, dann war wieder das Poltern zu hören, diesmal mit einem
lauten Knall, als hätte der Lichtstrahl den Himmel aufgespalten
und als wäre das Poltern das dabei verursachte
Geräusch.
    Baley drehte sich um und floh, rannte den Weg zurück, den er
gekommen war, wimmerte.

  
     
Fünfzehnter Teil
     
Noch einmal Daneel und Giskard

 
60
     
     
    Baley spürte Daneels starke Hände an seinen Armen
unmittelbar unter den Schultern. Er blieb stehen und zwang sich dazu,
das infantile Wimmern einzustellen. Er spürte, wie er
zitterte.
    Daneel sagte mit unendlichem Respekt: »Partner Elijah, es ist
ein Gewitter – erwartet – vorhergesagt –
normal.«
    »Das weiß ich«, flüsterte Baley.
    Er wußte es. In den Büchern, die er gelesen hatte, ob
es nun Romane oder Sachbücher gewesen waren, hatte es
unzählige Beschreibungen von Gewittern gegeben. Er hatte sie in
Holografien und in Hyperwellenstücken gesehen – die
Geräusche, den Anblick, alles.
    Aber das echte, das wirkliche Geräusch, der echte Anblick,
waren nie bis in die Eingeweide der Stadt durchgedrungen, und er
hatte in seinem Leben nie tatsächlich so etwas erlebt.
    Mit allem, was er – intellektuell – über Gewitter
wußte, konnte er dieses echte – in seinen Eingeweiden
– nicht ertragen. Trotz der Beschreibungen, der Ansammlungen von
Wörtern, dem Anblick in kleinen Bildern und auf kleinen
Bildschirmen, den Geräuschen, die in Aufzeichnungen festgehalten
waren; trotz alledem hatte er keine Ahnung gehabt, daß die
Blitze so grell waren und so über den Himmel zuckten; daß
das Geräusch ein so tiefes Vibrieren in den Bässen war,
wenn es über eine Welt ratterte; daß beides so plötzlich kam; und daß Regen so wie eine umgedrehte
Schüssel voll Wasser sein konnte, endlos
herunterströmend.
    Verzweifelt stieß er hervor: »Ich kann nicht in das
hinausgehen.«
    »Das brauchen Sie nicht«, sagte Daneel eindringlich.
»Giskard holt den Schweber. Er bringt ihn für Sie an die
Tür. Kein Tropfen Regen wird auf Sie fallen.«
    »Warum nicht warten, bis es vorbei ist?«
    »Das wäre sicherlich nicht ratsam, Partner Elijah. Es
wird wahrscheinlich bis nach Mitternacht regnen, und wenn der
Vorsitzende morgen eintrifft, wie Dr. Amadiro das angedeutet hat,
dann könnte es klug sein, den Abend mit Dr. Fastolfe zu
verbringen und zu beraten.«
    Baley zwang sich dazu, sich umzudrehen, in die Richtung zu
blicken, aus der er fliehen wollte, und Daneel in die Augen zu sehen.
Sie schienen tief besorgt, aber Baley dachte niedergeschlagen,
daß das nur die Folge seiner eigenen Interpretation des
Aussehens jener Augen war. Der Roboter hatte keine Gefühle, nur
positronische Aufwallungen, die Gefühle nachahmten. (Und
vielleicht hatten menschliche Wesen keine Gefühle, nur
neuronische Aufwallungen, die als Gefühle interpretiert
wurden.)
    Irgendwie nahm er erst jetzt zur Kenntnis, daß Amadiro
gegangen war. Er sagte: »Amadiro hat mich

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