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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ich
bezweifle, daß Sie noch lange auf dem Planeten bleiben werden.
Vielleicht ist das die einzige Chance, die Sie je bekommen, einen
Blick auf ein modernes Laboratorium zu werfen, in dem Robotforschung
getrieben wird.«
    Er hakte sich bei Baley ein und fuhr fort, vertraulich auf ihn
einzureden.
    »Sie haben sich gewaschen«, sagte Amadiro. »Sie
haben Ihre Bedürfnisse erledigt. Möglicherweise gibt es
hier weitere Robotiker, die Sie befragen wollen, und das würde
ich begrüßen, da ich fest entschlossen bin, allen zu
zeigen, daß ich Ihnen in der kurzen Zeit, in der Sie Ihre
Ermittlungen durchführen dürfen, keine Hindernisse in den
Weg gelegt habe. Tatsächlich gibt es keinen Grund, weshalb wir
nicht zusammen zu Abend essen sollten.«
    »Wenn Sie mir die Unterbrechung erlauben…«, sagte
Giskard.
    »Die erlaube ich nicht!« sagte Amadiro, unverkennbar
entschlossen, und der Roboter verstummte. Dann meinte er zu Baley
gewandt: »Mein lieber Mr. Baley, ich verstehe diese Roboter. Wer
sollte sie besser kennen? – Mit Ausnahme des bedauerlichen
Fastolfe natürlich. – Giskard wollte Sie ganz sicherlich an
irgendeine Verabredung erinnern, ein Versprechen, eine
geschäftliche Angelegenheit – und das hat jetzt keinen
Sinn. Da die Ermittlung so gut wie beendet ist, verspreche ich Ihnen,
daß nichts von dem, woran er Sie erinnern wollte, irgendeine
Bedeutung haben wird. Wollen wir all den Unsinn vergessen und
für die kurze Zeit Freunde sein.
    Sie müssen verstehen, mein guter Mr. Baley«, fuhr er
fort, »daß ich so etwas wie ein Fan der Erde und ihrer
Kultur bin. Das ist nicht gerade das populärste Thema auf
Aurora, aber ich finde es faszinierend. Ich interessiere mich ganz
besonders für die Frühgeschichte der Erde, die Zeit, als es
dort noch an die hundert Sprachen gab und Interstellar Standard noch
nicht entwickelt worden war. - Darf ich Ihnen übrigens ein
Kompliment dazu machen, wie gut Sie Interstellar sprechen?
    Hier entlang, hier entlang«, sagte er und bog um eine Ecke.
»Wir kommen jetzt zum Bahnsimulationsraum, der eine eigene,
seltsame Schönheit hat. Und vielleicht gibt es hier einen
Probeaufbau. Recht symphonisch übrigens. -Aber ich sprach davon,
wie gut Sie Interstellar sprechen. Es ist eines der vielen
auroranischen Vorurteile bezüglich der Erde, daß man dort
eine nahezu unverständliche Abart des Interstellar spricht. Als
das Hyperwellenstück über Sie produziert wurde, gab es
viele, die behaupteten, die Schauspieler könnten keine
Erdenmenschen sein, weil man sie verstehen konnte, und doch kann ich
Sie sehr gut verstehen.« Er lächelte, als er das sagte.
    »Ich habe versucht, Shakespeare zu lesen«, fuhr er mit
vertraulicher Miene fort. »Aber ich kann ihn natürlich
nicht im Original lesen, und die Übersetzung ist eigenartig
ausdruckslos. Wahrscheinlich liegt das aber an der Übersetzung
und nicht an Shakespeare. Bei Dickens und Tolstoj ist das besser,
aber das liegt vielleicht daran, weil es Prosa ist, obwohl die Namen
der wichtigen Personen in beiden Fällen unaussprechlich für
mich sind.
    Worauf ich hinausmöchte, Mr. Baley, ist, daß ich ein
Freund der Erde bin. Das bin ich wirklich. Ich will ihr Bestes.
Verstehen Sie?« Er sah Baley an, und wieder lauerte der Wolf
hinter seinen funkelnden Augen.
    Baley hob die Stimme und brachte damit Amadiro zum Schweigen.
»Ich fürchte, ich muß Ihnen widersprechen, Dr.
Amadiro. Ich muß meinen Geschäften nachgehen, und ich habe
keine weiteren Fragen, weder an Sie noch an sonst jemanden hier. Wenn
Sie…« Baley hielt inne. Ein schwaches, eigenartiges Poltern
war zu hören. Er blickte erschreckt auf. »Was ist
das?«
    »Was ist was?« fragte Amadiro. »Ich kann nichts
wahrnehmen.« Er sah die Roboter an, die den beiden Menschen
stumm gefolgt waren. »Nichts!« sagte er heftig.
»Nichts.«
    Baley erkannte das als das Äquivalent eines Befehls. Keiner
der beiden Roboter konnte jetzt behaupten, das Poltern gehört zu
haben, wo dies doch im direkten Widerspruch zur Aussage eines
menschlichen Wesens stehen würde, es sei denn, Baley selbst
übte Gegendruck aus – und er war sicher, daß er das
angesichts Amadiros professionellem Geschick nicht schaffen
würde.
    Aber es hatte ohnehin nichts zu besagen. Er hatte etwas
gehört, und er war kein Roboter. Er würde es sich nicht
ausreden lassen. »Nach Ihrer eigenen Aussage, Dr. Amadiro«,
sagte Baley, »steht mir nur noch wenig Zeit zur Verfügung.
Ein Grund mehr für mich…« Wieder das

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