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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hoffte, daß die
Tür sich so nicht ganz schließen konnte. Dann zog er den
Fuß heraus.
    Nun galt es nachzudenken – wenn er konnte. Es hatte keinen
Sinn, die Tür offenzuhalten, sofern er nicht vorhatte, das
Fahrzeug zu verlassen. Aber hatte es irgendeinen Sinn, das zu
tun?
    Wenn er wartete, wo er war, würde Giskard schließlich
zurückkommen und ihn mutmaßlich in Sicherheit bringen.
    Durfte er es wagen, so lange zu warten?
    Er wußte nicht, wie lange Giskard dazu brauchen würde,
Daneel in Sicherheit zu bringen und dann zurückzukehren.
    Aber ebensowenig wußte er, wie lange die verfolgenden
Roboter brauchen würden, bis sie entschieden, daß sie
Daneel und Giskard auf keiner der Straßen finden konnten, die
zum Institut zurückführten. (Sicherlich war es
unmöglich, daß Daneel und Giskard auf der Suche nach
Zuflucht tatsächlich den Weg zum Institut eingeschlagen hatten.
Baley hatte ihnen das nicht ausdrücklich verboten – was
aber, wenn das der einzige brauchbare Weg war? – Nein!
Unmöglich!)
    Baley schüttelte den Kopf und tat damit stumm die
Möglichkeit ab. Er spürte einen bohrenden Schmerz, griff
sich mit den Händen an die Schläfen und biß die
Zähne zusammen.
    Wie lange würden die verfolgenden Roboter ihre Suche
fortsetzen, ehe sie zu der Entscheidung fanden, daß Baley sie
in die Irre geleitet hatte – oder selbst in die Irre
geführt worden war? Würden sie dann zurückkehren und
ihn in Gewahrsam nehmen, sehr höflich und besorgt, um ihm keinen
Schaden zuzufügen? Würde er sie aufhalten können,
indem er ihnen sagte, daß er sterben würde, wenn er dem
Unwetter ausgesetzt würde?
    Würden sie das glauben? Würden sie das Institut anrufen
und Meldung machen? Ganz sicher würden sie das tun. Und
würden dann menschliche Wesen kommen? Sie würden um
sein Wohlergehen nicht übermäßig besorgt sein.
    Wenn Baley aus dem Wagen stieg und unter den Bäumen der
Umgebung ein Versteck suchte, würde es für die Verfolger
wesentlich schwieriger sein, ihn ausfindig zu machen – und das
würde ihm Zeit verschaffen.
    Ebenso würde es auch für Giskard schwieriger sein, ihn
ausfindig zu machen. Aber Giskard würde viel eindringlichere
Anweisungen habe, Baley zu beschützen, als die verfolgenden
Roboter, ihn zu finden. Die Hauptaufgabe Giskards würde es sein,
Baley zu finden – die der letzteren, Daneel zu finden.
    Außerdem war Giskard von Fastolfe selbst programmiert, und
Amadiro, so geschickt er auch sein mochte, war Fastolfe nicht
gewachsen. Wenn man also alles in Betracht zog, so würde
sicherlich Giskard lange vor den anderen Robotern zurück
sein.
    Aber stimmte das? Mit einem schwachen Versuch, zynisch zu sein,
dachte Baley: Ich bin ausgepumpt und kann nicht mehr richtig denken.
Ich greife einfach verzweifelt nach allen Möglichkeiten, die
mich etwas trösten.
    Und doch, welche andere Wahl hatte er schon, als die Chancen so
wahrzunehmen, wie sie sich ihm darstellten?
    Er lehnte sich gegen die Tür und trat ins Freie. Das
Taschentuch fiel ins feuchte Gras, und er bückte sich
automatisch, um es aufzuheben, hielt es in den Händen,
während er sich taumelnd vom Wagen entfernte.
    Der Regen, der ihm ins Gesicht peitschte und ihm Gesicht und
Hände näßte, überwältigte ihn. Schon nach
wenigen Schritten klebten seine nassen Kleider am Körper, und er
schauderte vor Kälte. Ein Blitz riß den Himmel auf –
zu schnell, als daß er die Augen hätte schließen
können –, und dann war ein scharfes Hämmern zu
hören, das ihn erschreckt zusammenzucken ließ und ihn dazu
veranlaßte, die Hände über die Ohren zu pressen. War
das Gewitter zurückgekehrt? Oder schien es nur lauter, weil er
sich im Freien befand?
    Er mußte sich bewegen. Er mußte Abstand zu dem
Fahrzeug gewinnen, damit die Verfolger ihn nicht so leicht finden
konnten. Er durfte nicht zögern und sich zu lange in seiner
unmittelbaren Umgebung aufhalten, sonst hätte er ebensogut drin
sitzenbleiben können – wo es trocken war.
    Er versuchte, sich das Gesicht mit dem Taschentuch abzuwischen,
aber es war ebenso naß wie sein Gesicht, und so ließ er
es fallen. Es war nutzlos.
    Er bewegte sich mit ausgestreckten Händen weiter. Gab es
einen Mond, der Aurora umkreiste? Er glaubte sich zu erinnern,
daß so etwas erwähnt worden war, und er wäre für
sein Licht dankbar gewesen. – Aber was hatte es schon zu
bedeuten? Selbst wenn es einen Mond gab, der jetzt am Himmel stand,
die Wolken würden ihn verdecken.
    Er spürte etwas. Er konnte nicht

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