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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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entdeckt, daß
Fastolfe das Verbrechen praktisch bereits gestanden hatte.

 
8
     
     
    Baley schlief – zu guter Letzt, nachdem Daneel ihm
demonstriert hatte, wie man die Intensität des Feldes
reduzierte, das als eine Art Pseudogravitation funktionierte. Es
handelte sich nicht um echte Antigravitation und verbrauchte so viel
Energie, daß der Prozeß nur zu bestimmten Zeiten und
unter ungewöhnlichen Umständen benutzt werden konnte.
    Daneels Programmierung reichte nicht aus, um die Funktionsweise zu
erklären, und wenn das der Fall gewesen wäre, so war Baley
ganz sicher, daß er es dennoch nicht begriffen und verstanden
hätte. Glücklicherweise konnte man die Regler
betätigen, ohne die wissenschaftliche Grundlage zu
begreifen.
    Daneel sagte: »Die Feldintensität kann nicht auf Null
reduziert werden – zumindest nicht mit diesen Reglern.
Außerdem ist Schlaf unter Nullgravitation ohnehin nicht
angenehm, und ganz sicher nicht für im Raumflug Unerfahrene. Was
man benötigt, ist eine genügend niedrige Intensität,
um einem das Gefühl der Befreiung vom Druck des eigenen Gewichts
zu vermitteln, aber hoch genug, um eine Oben-/Unten-Orientierung
beizubehalten. Das Ausmaß ist bei jedem Individuum
unterschiedlich. Die meisten Leute fühlen sich bei minimaler
Intensität am wohlsten, aber Sie werden vielleicht beim ersten
Gebrauch feststellen, daß Sie sich eine höhere
Intensität wünschen, um das vertraute Gewichtsgefühl
in etwas größerem Maße zu bewahren. Sie müssen
einfach ein wenig experimentieren, dann finden Sie schon, was Ihnen
am besten paßt.«
    Mit der Neuigkeit der Empfindung allein gelassen, ertappte sich
Baley dabei, wie seine Gedanken sich langsam von dem Problem von
Fastolfes Geständnis/Leugnen lösten, während sein
Körper aus dem Wachzustand abtrieb. Vielleicht war beides ein
und derselbe Vorgang.
    Er träumte, er sei wieder auf der Erde (natürlich),
bewegte sich auf einem Expressway, aber nicht auf einem der Sitze.
Vielmehr schwebte er neben dem Hochgeschwindigkeitsstreifen einher,
über den Köpfen der sich bewegenden Leute, und zwar etwas
schneller. Keiner der Menschen unter ihm schien überrascht,
keiner blickte zu ihm auf. Es war eine angenehme Empfindung, und er
vermißte sie nach dem Aufwachen.
    Nach dem Frühstück am folgenden Morgen…
    War es tatsächlich Morgen? Konnte es im Weltraum Morgen
– oder irgendeine andere Tageszeit geben?
    Ganz sicher nicht. Er überlegte eine Weile und beschloß
dann, den Morgen als die Zeit nach dem Aufwachen zu definieren. Das
Frühstück würde er als die Mahlzeit definieren, die
man nach dem Aufwachen einnahm, und alle anderen spezifischen
Zeitmaße würde er als objektiv unwichtig aufgeben –
für ihn zumindest, wenn nicht für das Schiff.
    Nach dem Frühstück, also am darauffolgenden Morgen,
studierte er die Nachrichtenblätter, die man ihm anbot,
lediglich so lange, bis er festgestellt hatte, daß sie nichts
über den Robotizid auf Aurora enthielten, und wandte sich dann
den Buchfilmen zu, die Giskard ihm am vergangenen Tag
(›Wachperiode‹?) gebracht hatte.
    Er wählte diejenigen aus, deren Titel historisch klangen, und
entschied, nachdem er einige hastig überflogen hatte, daß
Giskard ihm Bücher für Heranwachsende gebracht hatte. Sie
enthielten zahlreiche Illustrationen und waren einfach geschrieben.
Er fragte sich, ob Giskard Baleys Intelligenz so einschätzte
– oder vielleicht seine Bedürfnisse. Nach einigem
Überlegen gelangte Baley zu dem Schluß, daß Giskard
in seiner robotischen Unschuld gut gewählt hatte und daß
es keinen Sinn hatte, über eine mögliche Beleidigung
nachzubrüten.
    Jetzt machte er sich daran, mit mehr Konzentration auf den
Betrachter zu sehen, und stellte plötzlich fest, daß
Daneel den Buchfilm mit ihm betrachtete. Wirkliche Neugierde? Oder
bloß, um seine Augen zu beschäftigen?
    Daneel bat kein einziges Mal darum, daß er eine Seite
wiederholte. Er hielt auch nie inne, um eine Frage zu stellen.
Mutmaßlich nahm er einfach das, was er las, mit robotischem
Vertrauen an und gestattete sich den Luxus von Zweifel oder Neugierde
überhaupt nicht.
    Baley stellte Daneel bezüglich dessen, was er las, keine
Fragen, ließ sich aber Instruktionen über die Bedienung
des Ausdruckmechanismus des auroranischen Betrachters geben, mit dem
er nicht vertraut war.
    Gelegentlich hielt Baley inne, um den kleinen Raum zu benutzen,
der unmittelbar an den seinen anschloß und den man für die
verschiedenen Arten

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