Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
wahrscheinlich?«
»Nein, das ist es nicht. Es ist äußerst
unwahrscheinlich – aber wenn ich es nun einmal nicht getan habe,
dann gibt es keine andere Möglichkeit.«
»Könnte man nicht argumentieren, daß die
Wahrscheinlichkeit größer ist, daß Sie lügen,
als daß ein spontaner Mentalblock stattgefunden hat?«
»So argumentieren in der Tat viele. Aber zufälligerweise
weiß ich, daß ich es nicht getan habe. Und damit
bleibt nur die Möglichkeit eines spontanen
Ereignisses.«
»Und Sie haben mich hierherbringen lassen, um zu
demonstrieren – zu beweisen –, daß dieser
spontane Vorgang tatsächlich stattgefunden hat?«
»Ja.«
»Aber wie beweist man so etwas? Denn, wie mir scheint, kann
ich Sie, die Erde und mich doch nur retten, indem ich diesen Beweis
liefere.«
»In Reihenfolge zunehmender Wichtigkeit, Mr. Baley?«
Baley sah Fastolfe verstimmt an. »Nun, dann eben Sie, mich und
dann die Erde.«
»Ich muß Ihnen leider sagen«, meinte Fastolfe,
»daß ich nach gründlicher Überlegung zu
folgendem Schluß gelangt bin: Es gibt keine Möglichkeit,
solches Beweismaterial zu beschaffen.«
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Baley starrte Fastolfe voll Schrecken an. »Keine
Möglichkeit?«
»Keine Möglichkeit. Gar keine.« Und dann packte er
plötzlich, offenbar in dem Versuch, sich abzulenken, den
Würzer und sagte: »Wissen Sie, jetzt bin ich wirklich
neugierig, ob ich die dreifache Kniebeuge immer noch kann.«
Er warf den Würzer mit einer geübten Drehung des
Handgelenks in die Luft. Er schlug einen Salto, und Fastolfe fing ihn
am verjüngten Ende mit der Außenseite der rechten
Handfläche auf. Er bewegte sich wieder nach oben, drehte sich
und wurde mit der linken Handfläche aufgefangen. Wieder ging er
nach oben und wurde mit der rechten Hand und dann wieder der linken
aufgefangen. Nach dieser dritten Kniebeuge reichte die Schwungkraft
immer noch aus, daß er sich umdrehte. Fastolfe fing den
Würzer mit der rechten Faust auf, die linke Hand in der
Nähe, die Handfläche nach oben gerichtet. Erst jetzt zeigte
Fastolfe die linke Hand, auf der eine Prise Salz zu erkennen war.
»Für den wissenschaftlich geschulten Verstand ist das
natürlich eine kindische Darbietung«, sagte Fastolfe,
»und die Mühe steht auch in keinem Verhältnis zu dem
bezweckten Ziel, das natürlich lediglich in einer Prise Salz
besteht. Aber der gute auroranische Gastgeber ist stolz darauf, zu
einer solchen Schaustellung fähig zu sein. Es gibt einige
Experten, die den Würzer eineinhalb Minuten in der Luft halten
können, wobei sie die Hände schneller bewegen, als das Auge
ihnen folgen kann.«
»Natürlich«, fügte er dann nachdenklich hinzu,
»kann Daneel das viel geschickter und schneller als jeder
Mensch. Ich habe ihn darin geprüft, um die Funktion seiner
Gehirnbahnen zu testen, aber es wäre völlig falsch, ihn
solche Talente in der Öffentlichkeit darbieten zu lassen. Es
würde menschliche Würzer unnötig erniedrigen –
das ist der populäre Ausdruck für sie, müssen Sie
wissen, obwohl Sie ihn sicher nicht in Wörterbüchern finden
würden.«
Baley brummte nur.
Fastolfe seufzte. »Jetzt müssen wir uns wohl wieder
wichtigeren Dingen zuwenden.«
»Dazu haben Sie mich einige Parsek durch den Weltraum kommen
lassen.«
»Ja, das habe ich in der Tat. Fahren wir also fort!«
»Hatte Ihre Schaustellung einen Zweck, Dr. Fastolfe?«
sagte Baley.
»Nun, wir scheinen nicht weiterzukommen«, meinte
Fastolfe. »Ich habe Sie hierhergebracht, um etwas zu tun, das
nicht getan werden kann. Ihr Gesicht sprach da eine recht deutliche
Sprache, und um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich fühlte mich
auch nicht besser. Es schien mir daher, daß wir etwas Zeit zum
Verschnaufen brauchten. Und jetzt – fahren wir also
fort.«
»Mit der unmöglichen Aufgabe?«
»Warum sollte sie für Sie unmöglich sein, Mr.
Baley? Ihnen geht der Ruf voraus, das Unmögliche leisten zu
können.«
»Das Hyperwellendrama? Sie glauben diese alberne Verdrehung
von dem, was auf Solaria geschehen ist?«
Fastolfe breitete die Arme aus. »Ich habe keine andere
Hoffnung.«
»Und ich keine Wahl«, sagte Baley. »Ich muß
fortfahren, es zu versuchen; ich kann nicht als Versager zur Erde
zurückkehren. Das hat man mir klargemacht. Sagen Sie mir, Dr.
Fastolfe, wie könnte Jander getötet worden sein? Welche
Manipulation seines Bewußtseins wäre dazu nötig
gewesen?«
»Mr. Baley, ich weiß nicht, wie ich das erklären
kann, selbst einem anderen Robotiker, was Sie ja ganz
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