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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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viele. Aber im Augenblick – niemand!«
    »Wenn Sie sterben würden, würde dann die neue
Wissenschaft mit Ihnen sterben?«
    »Ich bin erst hundertfünfundsechzig Jahre alt. Das sind
natürlich metrische Jahre, also sind es nur etwa
hundertvierundzwanzig Ihrer Erdenjahre, mehr oder weniger. Nach
auroranischen Begriffen bin ich noch ziemlich jung, und es gibt
keinen medizinischen Grund, weshalb ich nicht noch einmal genauso
viele Jahre vor mir haben sollte. Es ist durchaus nicht
ungewöhnlich, ein Alter von vierhundert Jahren zu erreichen
– metrische Jahre. Ich habe noch genügend Zeit, um andere
zu lehren.«
    Sie hatten inzwischen ihr Mahl beendet, aber keiner der beiden
Männer machte Anstalten, den Tisch zu verlassen. Noch
näherte sich ein Roboter, um abzudecken. Es war, als wären
sie durch die Intensität des beiderseitigen Redeflusses zur
Unbeweglichkeit erstarrt.
    Baleys Augen wurden schmal. »Dr. Fastolfe«, sagte er.
»Vor zwei Jahren war ich auf Solaria. Dort hat man mir den
klaren Eindruck vermittelt, daß die Solarianer insgesamt
betrachtet die geschicktesten Robotiker sämtlicher Welten
seien.«
    »Insgesamt betrachtet, stimmt das wahrscheinlich.«
    »Und keiner von ihnen hätte die Tat begehen
können?«
    »Keiner, Mr. Baley. Ihre Geschicklichkeit bezieht sich auf
Roboter, die bestenfalls nicht weiter fortgeschritten sind als mein
armer verläßlicher Giskard. Die Solarianer wußten
nichts von der Konstruktion humaniformer Roboter.«
    »Wie können Sie dessen so sicher sein?«
    »Da Sie auf Solaria waren, Mr. Baley, wissen Sie sehr wohl,
daß Solarianer sich einander nur unter größten
Schwierigkeiten nähern können, daß sie miteinander
ausschließlich über trimensionales Video verkehren –
mit Ausnahme gelegentlich erforderlicher sexueller Kontakte. Glauben
Sie wirklich, daß irgendein Solarianer auch nur im Traum daran
denken würde, einen im Aussehen so menschlichen Roboter zu
konstruieren, daß der ihre Neurosen verstärken würde?
Sie würden sich so davor scheuen, sich ihm zu nähern, da er
so menschlich aussehen würde, daß sie ihn nicht
vernünftig einsetzen könnten.«
    »Könnte nicht ein Solarianer hier oder dort eine
überraschende Toleranz für den menschlichen Körper
entwickeln? Wie können Sie da sicher sein?«
    »Selbst wenn ein Solarianer das könnte, was ich nicht
leugne, dann gibt es in diesem Jahr keine solarianischen
Staatsbürger auf Aurora.«
    »Keine?«
    »Keine! Sie mögen den Kontakt mit andern nicht, selbst
mit Auroranern, und deshalb wird, wenn nicht ganz dringende
Angelegenheiten zu regeln sind, niemand hierherkommen – oder auf
irgendeine andere Welt. Selbst im Falle dringender Bedürfnisse
würden sie uns nicht näher als in den Orbit kommen und dann
auf elektronischem Wege mit uns kommunizieren.«
    »In dem Fall, wenn Sie – buchstäblich und
tatsächlich – die einzige Person auf allen Welten sind, die
die Tat hätte begehen können, haben Sie dann Jander
getötet?«
    »Ich kann nicht glauben, daß Daneel Ihnen nicht gesagt
hat, ich hätte die Tat geleugnet.«
    »Das hat er mir gesagt, aber ich will es von Ihnen hören.«
    Fastolfe verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. Dann
stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor:
»Dann will ich es Ihnen sagen. Ich habe die Tat nicht begangen.«
    Baley schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie glauben
diese Aussage.«
    »Ja. Und zwar ganz aufrichtig. Ich sage Ihnen die Wahrheit.
Ich habe Jander nicht getötet.«
    »Aber wenn Sie es nicht getan haben und es unmöglich ein
anderer getan haben kann, dann… – aber warten Sie.
Vielleicht ziehe ich da einen ungerechtfertigten Schluß. Ist
Jander wirklich tot, oder hat man mich unter falschem Vorwand
hierhergebracht?«
    »Der Roboter ist zerstört. Es wird auch möglich
sein, ihn Ihnen zu zeigen, falls die Legislatur vor Ende des Tages
mir nicht den Zugang zu ihm verwehrt – was ich aber nicht
glaube.«
    »Wenn Sie das Verbrechen nicht begangen haben, und wenn sonst
keiner es hätte begehen können, und der Roboter
tatsächlich tot ist – wer hat das Verbrechen dann
begangen?«
    Fastolfe seufzte. »Ich bin sicher, daß Daneel Ihnen
gesagt hat, was ich bei den Ermittlungen sagte – aber Sie wollen
das aus meinem Mund hören, wie?«
    »Das ist richtig, Dr. Fastolfe.«
    »Nun denn: Niemand hat das Verbrechen begangen. Der
Mentalblock in Jander ist durch ein spontanes Ereignis im
positronischen Fluß durch die Gehirnbahnen ausgelöst
worden.«
    »Ist das

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