Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
rötete.
»Ich hatte mit Ihren albernen Illusionen Probleme«, sagte
er, bemüht, die Fassung nicht zu verlieren.
Fastolfes Mund rundete sich, und seine Augenbrauen hoben sich in
einem stummen: Oh-h!
»Innen neben der Tür ist ein Kontakt, der die Illusion
regelt«, sagte er. »Man kann sie damit schwächer
machen und die Realität durch sie sehen – oder die Illusion
ganz auslöschen, wenn Sie das wünschen.«
»Das hat man mir nicht gesagt. Sind Ihre Personals alle
so?«
Fastolfe schüttelte den Kopf. »Nein, ein Personal auf
Aurora ist zwar stets mit Illusionsprojektoren ausgerüstet, aber
Art und Weise der Illusion wechselt mit dem Besitzer. Mir bereitet
die Illusion des natürlichen Grün Vergnügen, und ich
ändere die Details hin und wieder ab. Nach einer Weile langweilt
einen alles, wie Sie wissen. Es gibt manche Leute, die erotische
Illusionen bevorzugen, aber das ist nicht nach meinem Geschmack.
Wenn man mit einem Personal vertraut ist, bieten die Illusionen
natürlich keine Schwierigkeiten. Die Räume sind
standardisiert, und man weiß, wo was ist. Das ist auch nicht
schlimmer, als wenn man sich an einem wohlbekannten Ort im Dunklen
befindet. Aber sagen Sie, Mr. Baley, warum haben Sie sich nicht den
Weg nach Draußen gesucht und um Rat gefragt?«
»Weil ich das nicht wollte«, sagte Baley. »Ich gebe
zu, daß mich die Illusionen sehr geärgert haben, aber ich
habe sie akzeptiert. Schließlich hat Daneel mich zu dem
Personal geführt und mir keine Instruktionen und auch keine
Warnung gegeben. Er hätte mich ganz sicherlich ausführlich
informiert, wenn er das gedurft hätte, denn er hätte
sicherlich vorhergesehen, daß ich andernfalls zu Schaden kommen
würde. Ich mußte deshalb annehmen, daß Sie ihn
ausdrücklich instruiert hatten, mich nicht zu warnen. Und da ich
wirklich nicht damit rechnete, daß Sie mir nur einen Streich
spielen wollten, mußte ich annehmen, daß Sie einen
ernsthaften Grund hatten, so zu handeln.«
»Oh?«
»Schließlich hatten Sie mich aufgefordert, nach
Draußen zu kommen, und als ich mich einverstanden
erklärte, fragten Sie mich sofort, ob ich das Personal besuchen
wolle. Ich entschied also, daß Sie mich deshalb in die Illusion
von Draußen geschickt haben, um zu sehen, ob ich es ertragen
könnte – oder ob ich von Panik erfüllt gerannt kommen
würde. Wenn ich es ertragen konnte, würde man wohl darauf
vertrauen können, daß ich auch die Wirklichkeit ertragen
würde. Nun, ich habe es ertragen. Ich bin ein wenig naß,
vielen Dank, aber das wird ja schnell trocknen.«
»Sie sind ein sehr klar denkender Mensch, Mr. Baley«,
sagte Fastolfe. »Ich bitte für die Art dieses Tests um
Entschuldigung, und dafür, daß ich Ihnen Unbehagen
bereitet habe. Ich wollte nur die Möglichkeit viel
größeren Unbehagens vermeiden. Wollen Sie immer noch mit
mir nach Draußen kommen?«
»Ich will es nicht nur, Dr. Fastolfe. Ich bestehe sogar
darauf!«
20
Sie gingen durch einen Korridor, dicht gefolgt von Daneel und
Giskard.
Fastolfe meinte im Plauderton: »Ich hoffe, es macht Ihnen
nichts aus, daß die Roboter uns begleiten. Auroraner gehen nie
irgendwohin, ohne daß wenigstens ein Roboter dabei ist. Und in
Ihrem besonderen Fall muß ich darauf bestehen, daß Daneel
und Giskard immer bei Ihnen sind.«
Er öffnete eine Tür, und Baley versuchte, sich gegen den
Andrang von Sonnenschein und Wind zu stemmen, ganz zu schweigen
davon, daß er sich von dem fremden und auf subtile Art
eigenartigen Geruch von Auroras Land eingehüllt fand.
Fastolfe trat zur Seite, und Giskard ging als erster hinaus. Der
Roboter sah sich ein paar Augenblicke lang prüfend nach allen
Seiten um. Man hatte den Eindruck, daß alle seine Sinne auf
intensivste Art funktionierten. Er blickte sich um, und Daneel
schloß sich ihm an und tat es ihm gleich.
»Lassen Sie sie eine Weile, Mr. Baley«, sagte Fastolfe,
»sie werden uns sagen, wann es ihrer Meinung nach
ungefährlich ist, daß wir hinausgehen. Lassen Sie mich
diese Gelegenheit ergreifen, mich noch einmal für den
niederträchtigen Trick bezüglich des Personals zu
entschuldigen. Ich versichere Ihnen, wir hätten gewußt,
wenn Sie ernsthafte Schwierigkeiten gehabt hätten – Ihre
Lebensfunktionen wurden aufgezeichnet. Es freut mich sehr, wenn es
mich auch nicht übermäßig überrascht, daß
Sie meine Absicht durchschaut haben.« Er lächelte und legte
nach einem nahezu unmerklichen Zögern die Hand auf Baleys linke
Schulter und drückte sie
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