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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dann gehen?«
    »Ja, natürlich. Aber Gladia…«
    »Ja?«
    »Werden Sie ihn so lassen? Ich stelle mir vor, daß bei
ihm kein Verfall eintreten wird.«
    »Ist es wichtig, ob ich das tue?«
    »In mancher Hinsicht ja. Sie müssen sich selbst die
Chance geben, sich zu erholen. Sie können nicht dreihundert
Jahre mit Trauern verbringen. Was vorbei ist, ist vorbei.«
(Seine Worte klangen ihm selbst hohl und phrasenhaft. Wie mochten sie
wohl für sie geklungen haben?)
    »Ich weiß, daß Sie das gut meinen, Elijah«,
sagte sie. »Man hat mich gebeten, Jander so zu lassen, bis die
Ermittlungen abgeschlossen sind. Dann wird er auf meine Bitte
gefackelt werden.«
    »Gefackelt?«
    »Unter einer Plasmafackel auf seine Elemente
zurückgeführt, so wie man es auch bei menschlichen Leichen
macht. Ich werde Hologramme von ihm haben – und meine
Erinnerung. Befriedigt Sie das?«
    »Natürlich. Ich muß jetzt zu Dr. Fastolfes Haus
zurückkehren.«
    »Ja. Haben Sie an Janders Leiche irgend etwas
gefunden?«
    »Das hatte ich nicht erwartet, Gladia.«
    Sie sah ihm voll in die Augen. »Und, Elijah, ich möchte,
daß Sie herausfinden, wer das getan hat und warum. Ich
muß es wissen.«
    »Aber Gladia…«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, als wollte sie alles von sich
drängen, auf das sie noch nicht vorbereitet war. »Ich weiß, daß Sie das können.«

  
     
Siebter Teil
     
Noch einmal Fastolfe

 
27
     
     
    Baley trat aus Gladias Haus in den Sonnenuntergang hinaus. Er
wandte sich dem Horizont zu, den er für den westlichen hielt,
und fand Auroras Sonne, von tief scharlachroter Farbe vor einem
apfelgrünen Himmel, an dem ein paar dünne, rosafarbene
Wolkenstreifen hingen.
    »Jehoshaphat«, murmelte er. Es war ganz offenkundig,
daß Auroras Sonne, die kühler und orangefarbener als die
der Erde war, den Unterschied besonders beim Untergang betonte, wenn
ihr Licht die dichteren Schichten der Atmosphäre von Aurora
passieren mußte.
    Daneel ging hinter ihm; Giskard, wie vorher auch, ein gutes
Stück voraus.
    Daneels Stimme klang in seinem Ohr: »Fühlen Sie sich
wohl, Partner Elijah?«
    »Ganz wohl«, sagte Baley, mit sich selbst zufrieden.
»Ich komme mit dem Draußen gut zurecht, Daneel. Ich kann
sogar den Sonnenuntergang bewundern. Ist der immer so?«
    Daneel blickte ungerührt auf die untergehende Sonne und
sagte: »Ja. Aber wir wollen uns beeilen, damit wir Dr. Fastolfes
Niederlassung schnell erreichen. Um diese Jahreszeit dauert die
Dämmerung nicht lange, Partner Elijah, und ich würde
wünschen, daß Sie dort ankommen, solange Sie noch gut
sehen können.«
    »Ich bin bereit. Gehen wir!« Baley fragte sich, ob es
nicht vielleicht besser wäre, auf die Dunkelheit zu warten. Es
würde nicht angenehm sein, nichts zu sehen, aber andererseits
würde ihm das die Illusion des Eingeschlossenseins vermitteln
– und tief in seinem Herzen war er keineswegs sicher, wie lange
diese Euphorie, die die Bewunderung eines Sonnenuntergangs erzeugte
(wohlgemerkt, eines Sonnenuntergangs Draußen), andauern
würde. Aber das war feige Unsicherheit, und er würde so
etwas nie zugeben.
    Giskard glitt lautlos auf ihn zu und sagte: »Würden Sie
lieber warten, Sir? Würde Ihnen die Dunkelheit besser passen?
Uns selbst würde das nicht stören.«
    Baley bemerkte jetzt weitere Roboter, weiter entfernt,
überall. Hatte Gladia ihre Feldroboter als Wachen aufgestellt
oder Fastolfe die seinen geschickt?
    Es betonte nur die Art und Weise, wie sie alle für ihn
sorgten, und irgendeine perverse Regung in ihm wollte keine
Schwäche eingestehen. So meinte er: »Nein, wir gehen
jetzt«, und setzte sich mit zügigen Schritten in Richtung
auf Fastolfes Niederlassung in Bewegung, die er in der Ferne hinter
den Bäumen ausmachen konnte.
    Sollten die Roboter doch nachkommen oder nicht, ganz wie sie
wollten, dachte er mutig. Er wußte, wenn er zuließ,
daß er selbst darüber nachdachte, würde irgend etwas
in ihm sich gegen die Vorstellung auflehnen, daß er selbst sich
auf der Außenhaut eines Planeten befand, ohne irgendeinen
Schutz außer Luft zwischen sich und der großen Leere des
Raums. Aber er würde einfach nicht daran denken.
    Das erhebende Gefühl, frei von Furcht zu sein, ließ
seine Kinnladen zittern und seine Zähne klappern. Vielleicht war
es auch der kühle Abendwind, der das bewirkte – und auch
das ließ eine Gänsehaut auf seinen Armen erscheinen. Es
war nicht das Draußen.
    Es war es nicht.
    Er sagte, bemüht, die Zähne nicht

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