Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
den Drei Gesetzen
sorgsam gehorchte. Keine Freude zu geben, wo er dazu imstande war,
hätte bedeutet, mich zu enttäuschen. Enttäuschung
konnte man als Schaden empfinden, und er war nicht imstande, einem
menschlichen Wesen Schaden zuzufügen. So gab er sich unendliche
Mühe, mir Freude zu bereiten, und weil ich in ihm den Wunsch
sah, Freude zu geben, etwas, das ich nie bei auroranischen
Männern gespürt hatte, empfand ich tatsächlich Freude,
und am Ende fand ich heraus – im vollen Maße, wie ich
denke – was ein Orgasmus ist.«
    »Dann waren Sie also völlig glücklich?« fragte
Baley.
    »Mit Jander? Natürlich. Völlig.«
    »Sie haben nie gestritten?«
    »Mit Jander? Wie sollte ich? Sein einziges Bestreben, der
einzige Grund seiner Existenz war es, mir Freude zu
bereiten.«
    »Hätte Sie das nicht stören können? Er
bereitete Ihnen nur Freude, weil er das mußte.«
    »Welches Motiv sollte denn irgend jemand haben, etwas zu tun,
als das, daß er es aus dem einen oder anderen Grund tun mußte?«
    »Und Sie hatten nie den Drang, echte… ich meine
Auroraner auszuprobieren, nachdem Sie gelernt hatten, einen Orgasmus
zu empfinden?«
    »Das wäre ein unbefriedigender Ersatz gewesen. Ich
wollte nur Jander. – Verstehen Sie jetzt, was ich verloren
habe?«
    Baleys von Natur aus würdiges Gesicht wurde noch länger,
so daß es beinahe feierlich wirkte. »Ich verstehe,
Gladia«, sagte er. »Wenn ich Ihnen vorher Schmerz
zugefügt habe, dann verzeihen Sie mir bitte. Da hatte ich noch
nicht ganz begriffen.«
    Aber sie weinte, und er wartete, weil er nichts anderes sagen
konnte und weil ihm nichts einfiel, womit er sie hätte
trösten können.
    Schließlich schüttelte sie den Kopf und wischte sich
mit dem Handrücken über die Augen. »Ist noch
etwas?« flüsterte sie.
    »Noch ein paar Fragen zu einem anderen Thema«, sagte
Baley mit um Verzeihung heischender Stimme. »Dann höre ich
auf, Sie zu belästigen.« Und dann fügte er vorsichtig
hinzu: »Für den Augenblick.«
    »Was denn?« Sie schien sehr müde.
    »Wissen Sie, daß es Leute gibt, die zu glauben
scheinen, Dr. Fastolfe sei für die Tötung Janders
verantwortlich?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, daß Dr. Fastolfe selbst zugibt, daß
nur er über die Erfahrung verfügt, um Jander auf die Art zu
töten, in der er getötet wurde?«
    »Ja, das hat der liebe Doktor mir selbst gesagt.«
    »Nun denn, Gladia, glauben Sie, daß Dr. Fastolfe
Jander getötet hat?«
    Sie blickte zu ihm auf, ganz plötzlich, ein scharfer Blick,
und dann sagte sie zornig. »Natürlich nicht. Warum sollte
er? Zu allererst war Jander sein Roboter, und er war voll der
Besorgnis um ihn. Sie kennen den lieben Doktor nicht so wie ich,
Elijah. Er ist eine sanftmütige Person, die niemandem weh tun
möchte, und die ganz bestimmt nie einem Roboter weh tun
würde. Sich vorzustellen, daß er einen töten
würde, ist gleichbedeutend, als stellte man sich vor, ein Stein
könnte nach oben fallen.«
    »Ich habe keine weiteren Fragen, Gladia, und das einzige, was
mir hier noch zu tun bleibt, ist, Jander zu sehen – das, was von
Jander übriggeblieben ist –, wenn ich dafür Ihre
Genehmigung habe.«
    Sofort war sie wieder argwöhnisch, ja feindselig.
»Warum? Warum?«
    »Gladia! Bitte! Ich erwarte auch nicht, daß es mir
etwas bringt, aber ich muß Jander sehen, auch wenn ich weiß, daß es mir nichts bringt, ihn zu sehen. Ich
will mich bemühen, nichts zu tun, das Ihre Gefühle
verletzen könnte.«
    Gladia stand auf. Ihr Kleid, das so einfach geschnitten war,
daß es einfach nur wie eine eng anliegende Hülle wirkte,
war nicht schwarz (wie es auf der Erde gewesen wäre), aber von
einer stumpfen Farbe, ohne den geringsten Glanzeffekt. Baley, der von
Kleidung nichts verstand, begriff, wie gut es Trauer vermittelte.
    »Kommen Sie mit!« flüsterte sie.

 
26
     
     
    Baley folgte Gladia durch mehrere Räume, deren Wände
stumpf leuchteten. Ein paarmal fiel ihm eine Bewegung auf,
wahrscheinlich ein Roboter, der ihnen schnell aus dem Wege ging, da
man ihnen gesagt hatte, daß sie nicht stören sollten.
    Dann durch einen Korridor und ein paar Stufen hinauf, in einen
kleinen Raum, in dem ein Teil einer Wand leuchtete, so daß es
wie ein Spotlight wirkte.
    In dem Raum waren ein niedriges Bett und ein Stuhl – kein
weiteres Mobiliar.
    »Das war sein Zimmer«, sagte Gladia. Und dann, als wolle
sie damit Baleys Gedanken beantworten, fuhr sie fort: »Das war
alles, was er brauchte. Ich ließ ihn die meiste Zeit

Weitere Kostenlose Bücher