Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
hoher Würdenträger – darunter auch der Vorsitzende selbst –, die über Holovision zugegen waren. Den Vorsitzenden und einige der anderen hatte Gladia erkannt, aber nicht alle.
    Das Ganze war ziemlich unangenehm; es erinnerte sie an das Sichten, das auf Solaria so verbreitet war und an das sie als Mädchen gewöhnt gewesen war – und an das sie sich mit solchem Abscheu erinnerte.
    Sie gab sich Mühe, klar, undramatisch und knapp zu sprechen. Wenn man ihr eine Frage stellte, faßte sie sich so kurz wie möglich, ohne die Klarheit der Aussage zu beeinträchtigen, und so gleichgültig, wie sich das mit den Geboten der Höflichkeit vereinbaren ließ.
    Der Vorsitzende hörte ausdruckslos zu, und die anderen warteten jeweils auf sein Stichwort. Er war sichtlich ein älterer Herr – das waren Vorsitzende irgendwie immer, weil sie gewöhnlich diese Position erst ziemlich spät in ihrem Leben erreichten. Er hatte ein langes Gesicht, eine immer noch dichte Haarmähne und buschige Augenbrauen. Seine Stimme war zwar wohlklingend, aber keineswegs freundlich.
    Als Gladia gesprochen hatte, sagte er: »Sie wollen also andeuten, daß die Solarianer den Begriff ›menschliches Wesen‹ in einem ganz engen Sinne neu definiert und ihn damit auf Solarianer beschränkt hatten.«
    »Ich deute überhaupt nichts an, Vorsitzender. Es ist nur so, daß niemandem eine andere Erklärung eingefallen ist, die die Vorgänge definiert.«
    »Ist Ihnen bewußt, Miss Gladia, daß in der ganzen Geschichte der Robot-Wissenschaft nie ein Roboter entwickelt worden ist, dessen Definition eines ›menschlichen Wesens‹ eingeengt war?«
    »Ich bin keine Robotikerin, Vorsitzender, und verstehe nichts von der Mathematik der Positronen-Bahnen. Wenn Sie sagen, daß das nie geschehen ist, akzeptiere ich das natürlich. Ich kann jedoch nicht aus eigener Kenntnis sagen, ob die Tatsache, daß das nie geschehen ist, auch bedeutet, daß es in Zukunft nie geschehen kann.«
    Ihre Augen waren nie so weit und unschuldig gewesen wie jetzt, und das Gesicht des Vorsitzenden rötete sich, als er sagte: »Es ist nicht theoretisch unmöglich, die Definition einzuengen; aber es ist unvorstellbar.«
    Gladia senkte den Blick auf ihre Hände, die sie verschränkt im Schoß hielt. »Manchmal können Menschen so seltsame Dinge denken.«
    Der Vorsitzende wechselte das Thema und sagte: »Ein auroranisches Schiff ist zerstört worden. Wie erklären Sie sich das?«
    »Ich war nicht am Ort des Geschehens anwesend, Vorsitzender. Ich habe keine Ahnung, was geschehen ist, und kann es daher auch nicht erklären.«
    »Sie waren auf Solaria und sind auf dem Planeten geboren. Was würden Sie angesichts Ihrer jüngsten Erlebnisse und Ihrer Herkunft annehmen, ist geschehen?« Der Vorsitzende machte kein Hehl daraus, daß seine Geduld einer Zerreißprobe ausgesetzt war.
    »Wenn ich eine Vermutung anstellen muß«, sagte Gladia, »dann würde ich sagen, daß unser Kriegsschiff durch Einsatz eines tragbaren Nuklear-Verstärkers explodierte, der dem ähnelte, der beinahe gegen das Siedler-Schiff eingesetzt wurde.«
    »Kommt es Ihnen dabei nicht in den Sinn, daß die beiden Vorgänge unterschiedlich sind? Im einen Fall ist ein Siedler-Schiff nach Solaria eingedrungen, um solarianische Roboter zu rauben – im anderen kam ein auroranisches Schiff nach Solaria, um mitzuhelfen, einen Schwesterplaneten zu beschützen.«
    »Ich kann nur vermuten, Vorsitzender, daß die Aufseher – die humanoiden Roboter, die man zurückgelassen hat, um den Planeten zu bewachen – nicht hinreichend gut informiert waren, um den Unterschied zu erkennen.«
    Der Vorsitzende blickte beleidigt. »Es ist unvorstellbar, daß ihre Instruktionen sie den Unterschied zwischen Siedlern und Mit-Spacern nicht erkennen lassen sollten.«
    »Wenn Sie das sagen, Vorsitzender. Dennoch – wenn die einzige Definition eines menschlichen Wesens besagt, daß das jemand ist, der das physische Aussehen eines menschlichen Wesens besitzt und auch die Fähigkeit, auf solarianische Art zu sprechen – wie es uns, die wir an Ort und Stelle waren, erschien –, dann könnten Auroraner, die nicht auf solarianische Art sprechen, vielleicht in bezug auf die Aufseher nicht unter den Begriff menschliche Wesen fallen.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß die Solarianer ihre Mit-Spacer so definiert und der Vernichtung anheimgegeben haben?«
    »Ich stelle das lediglich als eine Möglichkeit dar, weil ich anders die Zerstörung eines auroranischen

Weitere Kostenlose Bücher