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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hatte sie nur ein Gefühl der Dankbarkeit empfunden, als sie zugesehen hatte, wie diese Sonne hinter ihr verschwand. Sie besaß keinerlei Erinnerungen an sie, die für sie irgendeinen Wert darstellten. Und doch weinte sie jetzt stumm. Sie schämte sich dieser Gefühlsregung, ohne daß sie imstande gewesen wäre, dieses Schamgefühl zu erklären; aber auch das brachte die Tränen nicht zum Versiegen.
    Als das Signallicht aufleuchtete, gab sie sich mehr Mühe. Das mußte D. G. an der Tür sein; sonst würde sich niemand ihrer Kabine nähern.
    »Darf er eintreten, Madam?« fragte Daneel. »Sie scheinen emotionell bewegt.«
    »Ja, ich bin emotionell bewegt, Daneel. Aber laß ihn ein! Ich kann mir vorstellen, daß es ihn nicht überraschen wird.«
    Doch das tat es; zumindest trat er mit einem Lächeln auf dem bärtigen Gesicht ein, und dieses Lächeln war im nächsten Augenblick verschwunden. Er trat einen Schritt zurück und sagte leise: »Ich komme später wieder.«
    »Bleiben Sie!« sagte Gladia schroff. »Das ist nichts. Eine alberne Reaktion – das ist gleich vorbei.« Sie schniefte und betupfte sich zornig die Augen. »Warum sind Sie hier?«
    »Ich wollte mit Ihnen über Solaria sprechen. Wenn uns die nächste Mikro-Justierung gelingt, landen wir morgen. Wenn Sie sich jetzt einem Gespräch nicht gewachsen fühlen…«
    »Ich bin ihm durchaus gewachsen. Ich habe übrigens eine Frage an Sie: Warum haben wir drei Sprünge gebraucht, um hierherzukommen? Ein Sprung hätte doch genügt. Als ich vor zwanzig Dekaden von Solaria nach Aurora gebracht wurde, hat einer genügt. Und die Technik der Weltraumfahrt hat doch sicher in dieser Zeit keine Rückschritte gemacht.«
    Jetzt grinste D. G. wieder. »Ausweichmanöver. Für den Fall, daß uns ein auroranisches Schiff gefolgt sein sollte, wollte ich es… – nun, wollen wir sagen, es verwirren.«
    »Warum sollte uns eines folgen?«
    »Nur so ein Gedanke, my Lady. Ich hatte den Eindruck, daß der Rat ein wenig zu hilfsbereit war. Sie hatten mir vorgeschlagen, daß mich ein auroranisches Schiff auf der Expedition nach Solaria begleiten sollte.«
    »Nun, das hätte Ihnen ja helfen können, oder nicht?«
    »Vielleicht – aber da hätte ich ganz sicher sein müssen, daß Aurora nicht hinter alledem stand. Ich habe dem Rat ganz eindeutig klargemacht, daß ich allein fliegen wollte, oder, besser gesagt…« – er deutete mit dem Finger auf Gladia –, »nur mit Ihnen. Trotzdem hätte es ja möglich sein können, daß der Rat selbst gegen meinen Wunsch ein Schiff mitschickte – aus reiner Herzensfreundlichkeit, wollen wir einmal sagen. Nun, ich will trotzdem keines; ich rechne schon mit genügend Problemen, daß ich nicht auch noch Lust habe, dauernd über die Schulter sehen zu müssen. Also habe ich es ihnen etwas schwergemacht, mir zu folgen. – Wieviel wissen Sie über Solaria, my Lady?«
    »Habe ich Ihnen das nicht oft genug gesagt? Nichts! Zwanzig Dekaden sind verstrichen.«
    »Warten Sie, Madam – ich spreche von der Psychologie der Solarianer; die kann sich doch in bloß zwanzig Dekaden nicht so verändert haben. Sagen Sie mir, warum sie Ihren Planeten verlassen haben.«
    »So wie ich es gehört habe«, meinte Gladia ruhig, »ist die Bevölkerung beständig kleiner geworden. Eine Kombination zu früher Todesfälle und zu weniger Geburten ist allem Anschein nach dafür verantwortlich.«
    »Leuchtet Ihnen das ein?«
    »Natürlich. Die Geburtenzahl war immer sehr gering.« Ihr Gesicht zuckte bei der Erinnerung. »Schwangerschaften sind nach solarianischer Sitte selten, seien es nun natürliche, künstliche oder ektrogenetische.«
    »Sie hatten nie Kinder, Madam?«
    »Nicht auf Solaria.«
    »Und die Frühsterblichkeit?«
    »Da kann ich nur raten. Das kam vielleicht aus einem Gefühl des Versagens. Solaria hat ja ganz offensichtlich als Welt nicht funktioniert, obwohl die Solarianer immer behaupteten, auf ihrer Welt die ideale Gesellschaftsform entwickelt zu haben – nicht nur eine, die besser war als alles, was die Erde je hatte, sondern auch viel näher an der Vollkommenheit als jede andere Spacer-Welt.«
    »Dann wollen Sie also sagen, daß Solaria an kollektiven gebrochenen Herzen starb?«
    »Wenn Sie es so lächerlich formulieren wollen«, meinte Gladia verstimmt.
    D. G. zuckte die Achseln. »Das, was Sie sagen, scheint darauf hinauszulaufen. Aber würden sie dann wirklich weggehen? Und wohin? Und wie würden sie leben?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber, Madam Gladia,

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