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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Energie abgefeuert und werde das auch nicht tun; ich folge nur
einer Flugbahn. Zufällig schneidet diese Bahn Ihre Position;
aber da ich sicher bin, daß Sie sich bewegen werden, ehe es zu
einer solchen Überschneidung kommt, ist offenkundig, daß
ich keine gewalttätige Handlung beabsichtige.«
    »Halt! Lassen Sie uns darüber reden!«
    »Ich bin des Redens müde, Commander. Wollen wir uns alle
ein freundliches Lebewohl sagen? Wenn Sie sich nicht bewegen, gebe
ich vielleicht vier Dekaden auf, wovon die dritte und vierte ohnehin
nicht besonders gut sein werden. Wie viele werden Sie aufgeben?«
Und D. G. trat aus dem Fokusbereich und blieb draußen. Ein
Strahl schoß von dem auroranischen Schiff heraus, tastend, als
wollte er überprüfen, ob die Schutzschirme des anderen
wirklich aufgebaut waren; das waren sie.
    Solche Schutzschirme hielten elektromagnetischer Strahlung und
subatomischen Partikeln stand, auch Neutrinos, und konnten die
kinetische Energie kleiner Massen aufzehren – Staubpartikel,
sogar Meteorkies. Größere kinetische Energien wie die
eines ganzen Schiffes, das mit der Geschwindigkeit eines Meteoriten
herangeschossen kam, konnten sie nicht aufhalten.
    Selbst mit gefährlichen Massen, wenn diese nicht gelenkt
waren – einem Meteoriten beispielsweise –, würden sie
zurechtkommen. Die Computer eines Schiffes würden dieses dann
automatisch aus der Flugbahn herannahender Meteoriten lenken, die
für den Schild zu groß waren. Aber gegen ein Schiff
würde das nicht funktionieren, da dieses ja jeder
Ausweichbewegung seines Ziels folgen konnte. Und wenn das
Siedler-Schiff das kleinere der beiden war, war es auch viel
wendiger. Für das auroranische Schiff gab es nur eine
Möglichkeit, der Zerstörung auszuweichen.
    D. G. sah zu, wie das andere Schiff auf seinem Sichtschirm immer
größer wurde, und fragte sich, ob Gladia in ihrer Kabine
wohl wußte, was hier vorging. Sie mußte die
Beschleunigung trotz der hydraulischen Dämpfung ihrer Kabine und
der Ausgleichswirkung des Pseudo-Gravitationsfeldes bestimmt bemerkt
haben.
    Und dann war das andere Schiff einfach verschwunden – es war
weggesprungen, und D. G. nahm mit einiger Verstimmung wahr, daß
er den Atem angehalten hatte und sein Herz wie wild schlug. Hatte er
nicht genügend Vertrauen in den schützenden Einfluß
der Erde oder in seine eigene Diagnose der Situation gehabt?
    Aber als er in das Mikrofon der Sprechanlage sprach, zwang er
seine Stimme zu eisiger Kühle: »Gut gemacht, Männer!
Kurs korrigieren und neuen Kurs auf die Erde setzen!«

 
     
XVI. DIE CITY

 
72
     
     
    »Und das ist Ihr Ernst, D. G.?« fragte Gladia.
»Hatten Sie wirklich vor, mit dem Schiff zu
kollidieren?«
    »Keineswegs«, sagte D. G. gleichgültig. »Ich
habe nicht damit gerechnet. Ich bin nur auf sie zugeflogen, weil ich
wußte, daß sie sich zurückziehen wurden. Diese
Spacer würden doch niemals ihr langes, wunderbares Leben
riskieren, wo sie es doch so leicht bewahren konnten.«
    »Diese Spacer? Was für Feiglinge das doch
sind!«
    D. G. räusperte sich. »Ich vergesse immer wieder,
daß Sie auch ein Spacer sind, Gladia.«
    »Ja, und Sie meinen wahrscheinlich, das sei ein Kompliment
für mich. Was, wenn sie ebenso verrückt wie Sie gewesen
– wenn sie diese kindische Verrücktheit an den Tag gelegt
hätten, die Sie als Tapferkeit ansehen – und einfach
dageblieben wären? Was hätten Sie dann getan?«
    »Dann wären wir zusammengeprallt«, murmelte D.
G.
    »Und dann wären wir alle gestorben.«
    »Eine Transaktion zu unserem Vorteil, Gladia. Ein armseliges,
altes Händler-Schiff von einer Siedler-Welt gegen ein neues,
hochentwickeltes Kriegsschiff der führenden
Spacer-Welt.«
    D. G. kippte seinen Sessel nach hinten gegen die Wand und
verschränkte die Hände hinter dem Kopf (erstaunlich, wie
wohl er sich jetzt fühlte, wo alles vorbei war). »Ich habe
in Hypervision einmal ein Historical gesehen, in dem gegen Ende eines
Krieges Flugzeuge, die mit Explosivstoffen beladen waren, absichtlich
über wesentlich teureren Seeschiffen abstürzten, um sie zu
versenken. Natürlich hat der Pilot des Flugzeuges sein Leben
verloren.«
    »Das war ein Historical«, sagte Gladia. »Sie meinen
doch nicht etwa, daß im wirklichen Leben zivilisierte Leute so
etwas tun würden, oder?«
    »Warum nicht? Wenn die Sache es wert ist?«
    »Was haben Sie denn dann empfunden, als Sie das Gefühl
hatten, einem ruhmreichen Tod entgegenzurasen? Ein Hochgefühl
etwa? Schließlich hätten Sie

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