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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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verstehe?«
    »Ja. Ich kenne meine Fähigkeiten. Ich will die
Psychohistorik.«
    Seldon schüttelte den Kopf. »Auch wenn Sie sie noch so
sehr wollen. Ich habe sie nicht.«
    »Oh, doch, Sie haben sie. Daran gibt es nichts zu
rütteln.« Joranum beugte sich vor, als wolle er seine Worte
selbst in Seldons Ohr blasen, anstatt diese Aufgabe den Schallwellen
zu überlassen. »Sie bezeichnen sich als Patrioten. Ich
muß Demerzels Stelle einnehmen, um die Zerstörung des
Imperiums zu verhindern. Die Umstände, unter denen der Austausch
vonstatten geht, könnten jedoch an sich schon eine verheerende
Schwächung des Imperiums bewirken. Das will ich nicht, Sie können mir raten, wie ich mein Ziel reibungslos,
unauffällig und ohne größere Schäden erreiche
– zum Wohle des Reiches.«
    »Das kann ich nicht«, widersprach Seldon. »Sie
unterstellen mir Kenntnisse, die ich nicht besitze. Ich wäre
Ihnen gerne behilflich, aber ich sehe mich dazu nicht
imstande.«
    Joranum erhob sich abrupt. »Nun, Sie kennen jetzt meinen
Standpunkt und wissen, was ich von Ihnen will. Denken Sie
darüber nach. Und denken Sie, darum bitte ich Sie, auch an das
Imperium. Vielleicht glauben Sie, Demerzel – diesem Ausbeuter,
der Millionen von Menschen bewohnter Planeten zugrunderichtet –
Ihre Freundschaft schuldig zu sein. Nehmen Sie sich in acht. Was Sie
tun, könnte das Imperium in seinen Grundfesten erschüttern.
Ich bitte Sie im Namen der Trillionen von Menschen in dieser Galaxis:
Helfen Sie mir. Denken Sie an das Imperium.«
    Er hatte seine Stimme zu einem durchdringenden, aufpeitschenden
Flüstern gesenkt, das Seldon durch Mark und Bein ging. »Ich
werde stets an das Imperium denken«, versprach er.
    »Mehr verlange ich vorerst nicht«, antwortete Joranum.
»Ich danke Ihnen, daß Sie mich empfangen haben.«
    Die Türen glitten lautlos auf, Joranum und sein Begleiter
verließen den Raum. Seldon sah ihnen stirnrunzelnd nach.
    Etwas störte ihn – und er wußte nicht genau, was
es war.

 
7
     
     
    Namartis schwarze Augen waren unverwandt auf Joranum gerichtet.
Die beiden saßen in einem sorgsam abgeschirmten Büro im
Streeling-Bezirk, das sich für ein Hauptquartier eher bescheiden
ausnahm. In Streeling war man noch schwach vertreten, aber das
würde sich mit der Zeit schon ändern.
    Es war unglaublich, wie rasch die Bewegung wuchs. Erst vor drei
Jahren war sie aus dem Nichts entstanden, und nun streckte sie –
natürlich nicht überall in gleicher Dichte – ihre
Fühler bereits über ganz Trantor aus. Bis zu den
Äußeren Welten war man noch kaum vorgedrungen. Demerzel
hatte alles getan, um sie zufriedenzustellen, aber genau das war sein
Fehler. Gefährlich waren Unruhen hier auf Trantor. Anderswo
ließen sie sich unter Kontrolle halten. Hier dagegen konnte
Demerzel gestürzt werden. Eigenartig war, daß er das nicht
erkannte, aber Joranum hatte schon immer die Ansicht vertreten,
Demerzel werde stark überschätzt, er werde sich als taube
Nuß erweisen, sobald sich jemand gegen ihn aufzulehnen wagte,
und der Kaiser werde ihn schleunigst zum Teufel jagen, wenn er das
Gefühl hätte, seine eigene Sicherheit stünde auf dem
Spiel.
    Bisher jedenfalls hatten sich alle Prophezeiungen Joranums
erfüllt. Er hatte keinen einzigen Fehlschlag zu verzeichnen von
Bagatellen wie jener Kundgebung an der Universität von
Streeling, die dieser Seldon gestört hatte, einmal
abgesehen.
    Vielleicht war das der Grund, warum Joranum unbedingt mit dem Mann
hatte sprechen wollen. Auch kleine Ausrutscher durfte man nicht auf
die leichte Schulter nehmen. Joranum sonnte sich in seiner
Unfehlbarkeit, und Namarti mußte zugeben, daß der
Eindruck einer lückenlosen Kette von Erfolgen das beste Mittel
war, um die Fortsetzung des Erfolgs zu garantieren. Die Menschen
ersparten sich nur allzugern die Schmach des Scheiterns, indem sie
selbst gegen ihre eigene Überzeugung die Partei des klaren
Siegers ergriffen.
    Aber war das Gespräch mit Seldon nun ein Erfolg gewesen oder
ein weiterer Ausrutscher? Namarti hatte sich nicht gerade gern
mitschleppen lassen, um vor diesem Professor zu Kreuze zu kriechen,
und er fand auch nicht, daß es irgend etwas eingebracht
hatte.
    Nun saß Joranum schweigend, sichtlich in Gedanken versunken
da und kaute an seinem Daumennagel, wie um seinem Geist auf diese
Weise Nahrung zuzuführen.
    »Jo-Jo«, sagte Namarti leise. Nur ganz wenige Getreue
durften Joranum mit dem Kosenamen ansprechen, den man ihm in der
Öffentlichkeit unaufhörlich

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