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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Nun konnte er sich kaufen, so viele er nur
wollte.
    »He«, sagte eine Stimme.
    Raych öffnete die Augen. Der Mann am Tisch musterte ihn mit
finsterem Blick.
    Raych fragte sanft: »Meinste mich, Freundchen?«
    »Ja. Machst ’n da?«
    »Ich eß ’n Kokser. Geht’s dich was an?«
Unwillkürlich, ohne sich anstrengen zu müssen, war Raych
wieder in den Jargon von Billibotton verfallen.
    »Machst ’n in Billibotton?«
    »Bin hier geboren. Aufgewachsen. In ’nem Bett. Nicht auf
der Straße, wie du.« Die Beleidigung ging ihm so glatt von
der Zunge, als sei er nie von zu Hause weggewesen.
    »Sag’ bloß? Bist aber fein angezogen für
’nen Billibottoner. Richtig schnieke. Außerdem stinkste
nach Parfüm.« Er spreizte den kleine Finger ab, zum
Zeichen, daß er Raych für weibisch hielt.
    »Wie du stinkst, sag’ ich lieber nicht. Bin eben was
Beß’res geworden.«
    »Was Beß’res biste geworden? So ’n
Fatzke.« Zwei Männer betraten die Bäckerei. Raych
runzelte die Stirn, er war nicht sicher, ob man sie gerufen hatte
oder nicht. Der Mann am Tisch sagte zu den Neuankömmlingen:
»Der Junge hier is’ was Beß’res. Will aber
’n Billibottoner sein.«
    Einer der beiden salutierte spöttisch und grinste, aber ohne
jede Freundlichkeit. Seine Zähne waren bräunlich
verfärbt. »Is’ das nicht’ nett. Immer ’n
gutes Gefühl, wenn aus ’m Billibottoner was
Beß’res wird. Dann kann er die armen Teufel in seinem
Bezirk wenigstens ’n bißchen unterstützen. Mit
Credits zum Beispiel. Du läßt doch bestimmt ’n paar
Credits für die Notleidenden springen, wie?«
    »Wieviel haste denn bei dir, Mister?« fragte der andere.
Das Grinsen war verschwunden.
    »He«, rief der Mann hinter dem Tresen. »Raus aus
meinem Laden, alle mit’nander. Ich will hier drin kein’
Ärger nich’ haben.«
    »Du kriegst keinen Ärger«, sagte Raych. »Ich
geh’ schon.« Er drehte sich um, aber der Mann am Tisch
stellte ihm ein Bein in den Weg. »Bleib da, Kumpel. Sonst
fehlste uns noch.«
    Der Mann hinter dem Tresen befürchtete offenbar das
Schlimmste und verschwand im Hinterzimmer.
    Raych lächelte. »Ich bin mal«, begann er, »in
Billibotton gewesen, Jungs, mit meinem Alten und seiner Alten, und da
ham uns zehn Kerle aufhalten woll’n. Zehn. Ich hab’ sie
gezählt. Wir hamse fertigmachen müssen.«
    »Und?« fragte der Mann, der zuerst gesprochen hatte.
»Hat dein Alter die zehne fertiggemacht?«
    »Mein Alter? Nee. Dem war die Zeit zu schade dafür. Das
hat er meiner Alten überlassen. Und ich kann’s noch besser
wie sie. Und ihr seid bloß zu dritt. Also, geht mir aus ’m
Weg, wenn’s recht is’.«
    »Klar. Brauchst uns nur deine Credits zu geben. Und ’n
paar von deinen Klamotten.«
    Der Mann am Tisch erhob sich. Er hatte ein Messer in der Hand.
    »Geht das schon wieder los«, sagte Raych. »Jetzt
wollt ihr mir auch noch die Zeit stehlen.« Er hatte seinen
Kokser aufgegessen, nun machte er eine halbe Drehung und stützte
sich auf die Tischplatte. Sein rechtes Bein zuckte blitzschnell nach
vorne, und seine Zehenspitze bohrte sich genau an der richtigen
Stelle in den Unterleib des Mannes mit dem Messer.
    Als der mit einem lauten Aufschrei zu Boden ging, setzte sich der
Tisch in Bewegung, drängte den zweiten Mann gegen die Wand und
hielt ihn dort fest, während Raychs rechter Arm nach vorne
schoß und seine Handkante gegen den Kehlkopf des dritten
Gegners krachte. Hustend brach auch der zusammen.
    Das Ganze hatte zwei Sekunden gedauert, nun stand Raych da, in
jeder Hand ein Messer, und fragte: »Und wer von euch muckt jetzt
noch auf?«
    Sie sahen ihn wütend an, rührten sich aber nicht von der
Stelle. »Wenn das so ist, dann geh’ ich jetzt«, sagte
Raych.
    Aber der Kellner, der sich ins Hinterzimmer zurückgezogen
hatte, mußte wohl Hilfe gerufen haben, denn inzwischen hatten
drei weitere Männer den Laden betreten, und der Kellner
kreischte: »Unruhestifter! Nix wie Unruhestifter!«
    Die Neuankömmlinge trugen eine Art Uniform, die Raych noch
nie gesehen hatte. Die Hosen waren in die Stiefelschäfte
gesteckt, die weiten grünen T-Shirts wurden mit Gürteln
zusammengehalten, und ganz oben auf den Köpfen saßen
seltsame, halbkugelförmige Hüte, die etwas komisch wirkten.
An der linken Schulter jedes T-Shirts prangten die Buchstaben JG.
    Die Männer sahen aus wie Dahliter, nur die Schnauzbärte
paßten nicht ganz, denn sie waren zwar schwarz und buschig,
aber am Lippenrand ordentlich gestutzt und wucherten auch

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