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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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soweit
Cleon wußte, hatte er nicht einmal Mikrokorrekturen vornehmen
lassen. Aber Demerzel war auch immer so verschlossen. Und er war
niemals jung gewesen. Er hatte nicht jugendlich gewirkt, als
er Cleons Vater diente und Cleon noch der knabenhafte Kronprinz
gewesen war. Und er wirkte auch jetzt nicht jugendlich. War es am
Ende besser, wenn man von Anfang an alt aussah und sich dafür
später nicht mehr veränderte?
    Veränderung!
    Das erinnerte ihn daran, daß er Demerzel aus einem
bestimmten Grund hatte rufen lassen, nicht nur, damit der zusah,
während der Kaiser vor sich hingrübelte. Demerzel
würde zu ausgedehnte kaiserliche Grübeleien ohnehin nur als
Alterserscheinung werten.
    »Demerzel«, sagte er.
    »Sire?«
    »Dieser Joranum. Ich bin es leid, von ihm reden zu
hören.«
    »Es besteht kein Anlaß, daß Sie von ihm reden
hören, Sire. Er ist eine der Erscheinungen, die von den Medien
für eine Weile nach oben geschwemmt werden, um dann wieder zu
verschwinden.«
    »Aber er verschwindet eben nicht.«
    »Manchmal dauert es einige Zeit, Sire.«
    »Was halten Sie von ihm, Demerzel?«
    »Er ist gefährlich, verfügt aber über eine
gewisse Popularität. Und diese Popularität
vergrößert die Gefahr.«
    »Wenn Sie ihn für gefährlich halten und ich ihn als
lästig empfinde, worauf warten wir dann noch? Kann man ihn nicht
einfach einsperren oder hinrichten lassen oder sonst etwas?«
    »Die politische Lage auf Trantor, Sire, ist sehr
schwierig…«
    »Das ist sie immer. Wann hätten Sie mir je etwas anderes
darüber erzählt?«
    »Wir leben in schwierigen Zeiten, Sire. Was hätte es
für einen Zweck, hart gegen ihn vorzugehen, wenn wir damit die
Gefahr nur verschärften?«
    »Mir gefällt das nicht. Ich mag nicht sehr belesen sein
– als Kaiser hat man wenig Zeit zum Lesen – aber in der
Geschichte des Kaiserreiches bin ich bewandert. In den letzten
zweihundert Jahren ist es mehrmals vorgekommen, daß diese
sogenannten Populisten die Macht an sich gerissen haben. In jedem
dieser Fälle haben sie den amtierenden Kaiser zur bloßen
Galionsfigur degradiert. Ich will keine Galionsfigur sein,
Demerzel.«
    »Das wäre auch undenkbar, Sire.«
    »Wenn Sie nichts unternehmen, ist es nicht mehr lange
undenkbar.«
    »Ich versuche durchaus, Gegenmaßnahmen zu ergreifen,
Sire, aber mit aller Vorsicht.«
    »Wenigstens gibt es noch Menschen, die nicht ganz so
vorsichtig sind. Vor etwa einem Monat hat ein
Universitätsprofessor – ein Professor – im
Alleingang einen Joranumiten-Krawall verhindert. Er ist einfach
eingeschritten und hat der Sache ein Ende gemacht.«
    »Das ist richtig, Sire. Wieso haben Sie davon
erfahren?«
    »Weil es sich um einen gewissen Professor handelt, für
den ich mich ohnehin interessiere. Wie kommt es, daß Sie mir
nichts davon erzählt haben?«
    In fast servilem Ton antwortete Demerzel: »Wäre es denn
in Ihrem Sinne, wenn ich Sie mit jeder Bagatelle behelligte, die auf
meinem Schreibtisch landet?«
    »Bagatelle? Der Mann, der damals eingegriffen hat, war Hari
Seldon.«
    »Ja, das ist sein Name.«
    »Und der Name war mir bekannt. Hat er nicht vor einigen
Jahren, beim letzten Zehnjahreskongreß, ein Referat gehalten,
mit dem er unsere Aufmerksamkeit erregte?«
    »Jawohl, Sire.«
    Cleon lächelte zufrieden. »Sie sehen, mein
Gedächtnis ist gar nicht so schlecht. Ich bin nicht völlig
abhängig von meinem Stab. Ich habe mit diesem Seldon ein
Gespräch über sein Referat geführt, nicht
wahr?«
    »Ihr Gedächtnis arbeitet perfekt, Sire.«
    »Was ist aus seiner Idee geworden? Es handelte sich um eine
Erfindung, um die Zukunft vorherzusagen. Leider hat mein perfektes
Gedächtnis nicht gespeichert, wie er sie nannte.«
    »Psychohistorik, Sire. Es handelte sich allerdings nicht
unbedingt um eine Erfindung, um die Zukunft vorherzusagen, sondern
vielmehr um eine Theorie zur Berechnung allgemeiner Tendenzen der
künftigen Menschheitsgeschichte.«
    »Und was ist nun daraus geworden?«
    »Nichts, Sire. Wie ich Ihnen damals schon erklärte,
erwies sich die Idee als nicht realisierbar. Sehr phantasievoll, aber
in der Praxis nicht zu gebrauchen.«
    »Und doch braucht er nur einzuschreiten, um einen Krawall zu
verhindern. Hätte er das gewagt, wenn er nicht im voraus
gewußt hätte, daß es ihm auch gelingen würde?
Beweist das nicht, daß diese – wie? – Psychohistorik
funktioniert?«
    »Es beweist lediglich, daß Hari Seldon ein
tollkühner Mann ist, Sire. Selbst wenn die Theorie der
Psychohistorik in die

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