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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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herein und bezogen Zimmer, aus denen man auf das Freigelände des Kaiserlichen Parks sehen konnte.
    Am folgenden Abend wurde Hari Seldon von einem Trupp Bewaffneter zu seiner Unterredung mit dem General abgeholt.
    Nahezu gleichzeitig verschwand auch Dors Venabili, aber sie wurde ziemlich lange nicht vermißt. Als man ihre Abwesenheit schließlich doch bemerkte, konnte sich niemand erklären, wo sie geblieben war, und die übermütige Stimmung schlug jäh in Beklommenheit um.

 
14
     
     
    Dors Venabili hatte als Gattin des Kanzlers zehn Jahre lang auf dem Palastgelände gewohnt. In dieser Zeit hatte sie Zugang zum Park und durfte ungehindert die Kuppel verlassen und sich ins Freie begeben. Ihr Passierschein waren ihre Fingerabdrücke.
    In der allgemeinen Verwirrung nach dem Anschlag auf Cleon hatte man es versäumt, dieses Recht zu widerrufen, und als sie nun zum ersten Mal seit jenem schrecklichen Tag die Kuppel verlassen und das Freigelände betreten wollte, konnte nichts sie daran hindern.
    Sie hatte immer gewußt, daß sie diese Möglichkeit nur ein einziges Mal haben würde, denn sobald man sie entdeckte, würde man ihr die Genehmigung entziehen – und jetzt hielt sie den Augenblick für gekommen.
    Der Himmel färbte sich unvermittelt schwarz, als sie ins Freie trat, und sie spürte deutlich, wie es kühler wurde. Unter der Kuppel war es nachts immer etwas heller als in der Natur, zum Ausgleich wurde die Beleuchtung bei Tag ein wenig gedämpft. Und natürlich waren die Temperaturen stets ein wenig milder als unter freiem Himmel.
    Die meisten Trantoraner wußten davon nichts, denn sie verbrachten ihr ganzes Leben unter der Kuppel. Dors hatte damit gerechnet, aber es war ohnehin nicht von Belang.
    Sie nahm die Hauptstraße, die auf dem Gelände des Hotels am Kuppelende begann und natürlich hell erleuchtet war, so daß die Dunkelheit keine Rolle spielte.
    Dors wußte, daß sie auf der Fahrbahn keine hundert Meter weit kommen würde, ohne angehalten zu werden, bei der derzeitigen Nervosität der Junta vielleicht nicht einmal so weit. Die Anwesenheit einer Fremden würde gewiß sofort auffallen.
    Sie wurde nicht enttäuscht. Schon jagte ein kleiner Bodenwagen heran, und ein Wachposten rief aus dem Fenster: »Was machen Sie hier? Wo wollen Sie hin?«
    Dors ignorierte die Frage und ging einfach weiter.
    »Halt!« rief der Soldat, trat auf die Bremse und stieg, genau wie Dors es sich erhofft hatte, aus dem Wagen.
    Der Mann hielt ganz zwanglos einen Blaster in der Hand – nicht drohend, als wolle er ihn benützen, sondern nur, um das Vorhandensein der Waffe kundzutun. »Ihre Registriernummer«, sagte er.
    »Ich will den Wagen«, erklärte Dors.
    »Was!« Das klang regelrecht empört. »Ihre Registriernummer. Sofort!« Und nun hob sich auch die Hand mit dem Blaster.
    Dors sagte ruhig: »Meine Registriernummer brauchen Sie nicht«, und ging auf den Posten zu.
    Der Mann wich einen Schritt zurück. »Wenn Sie nicht stehenbleiben und mir Ihre Nummer geben, schieße ich.«
    »Nein! Lassen Sie den Blaster fallen.«
    Die Lippen des Wachposten wurden schmal. Seine Finger näherten sich dem Kontaktknopf, doch ehe sie ihn erreichten, war er bereits verloren.
    Hinterher konnte er nicht erklären, was eigentlich geschehen war. Er sagte nur immer wieder: »Woher sollte ich wissen, daß es das ›Tigerweib‹ war?« (Irgendwann würde er noch stolz sein auf die Begegnung.) »Sie war so schnell, daß ich nicht genau sehen konnte, was sie machte. Ich wollte sie noch niederschießen – ich war überzeugt, daß es sich um eine Verrückte handelte – doch im nächsten Moment hatte sie mich schon überwältigt.«
    Dors hielt den Posten fest und drückte ihm die Hand mit dem Blaster nach oben. »Wirf sofort die Waffe weg«, befahl sie, »oder ich breche dir den Arm.«
    Der Mann spürte einen unerträglichen Druck auf seiner Brust, der ihm fast den Atem nahm. Er sah ein, daß ihm nichts anderes übrigblieb, und ließ den Blaster fallen. Dors Venabili lockerte ihren Griff, aber ehe der Soldat einen klaren Gedanken fassen konnte, sah er bereits seinen eigenen Blaster auf sich gerichtet.



»Hoffentlich hast du die Detektoren gelassen, wo Sie sind«, sagte Dors. »Du solltest dich mit deiner Meldung nicht allzusehr beeilen. Überlege dir lieber vorher, was du deinen Vorgesetzten erzählen willst. Wenn die Junta nämlich erfährt, daß du dir von einer unbewaffneten Frau den Blaster und den Wagen hast abnehmen lassen, könnte es sein, daß

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