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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sinkende Nacht hinein diese Gleichungen anstarrt, muß er ja den Verstand verlieren.«
    Dors sprang mit einem Ruck auf. »Du hast recht.«
    Verdutzt fragte Raych: »Was hast du denn jetzt wieder?«
    »Was du eben sagtest. Das hat mich auf eine ganz neue Idee gebracht, das könnte der Durchbruch sein.« Sie drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort.

 
24
     
     
    Dors Venabili war verärgert und hielt damit auch nicht hinter dem Berg. »Vier Tage warst du in der Galaktischen Bibliothek«, warf sie Hari Seldon vor, »ohne dich auch nur einmal zu melden, und wieder hast du es geschafft, ohne mich hinzugehen.«
    Die Eheleute starrten die Abbilder des jeweils anderen auf ihren Holoschirmen wütend an. Hari war eben von einer Forschungsexpedition in die Galaktische Bibliothek im Kaiserlichen Bezirk zurückgekehrt und hatte Dors aus seinem Projektbüro angerufen, um ihr mitzuteilen, daß er wieder in Streeling war. Selbst im Zorn, dachte er, ist Dors noch schön. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und ihr über die Wange gestrichen.
    »Dors«, begann er in besänftigendem Ton. »Ich war doch nicht allein. Ich hatte eine ganze Reihe von Mitarbeitern dabei, außerdem ist die Galaktische Bibliothek für einen Gelehrten selbst in diesen unruhigen Zeiten so ziemlich der sicherste Ort, den es gibt. In Zukunft werde ich mich wohl immer häufiger dort aufhalten müssen.«
    »Und das gedenkst du auch weiterhin zu tun, ohne mir etwas davon zu sagen?«
    »Dors, ich kann nicht so leben, wie es deinen von Todesängsten geprägten Vorstellungen entspräche. Ich will auch nicht, daß du ständig hinter mir herläufst und den Bibliothekaren auf die Nerven gehst. Sie sind schließlich nicht die Junta. Ich brauche sie und will sie nicht verärgern. Aber ich finde, ich – wir – sollten uns eine Wohnung in der Nähe nehmen.«
    Dors warf ihm einen grimmigen Blick zu und wechselte kopfschüttelnd das Thema. »Weißt du schon, daß ich mich in letzter Zeit zweimal mit Yugo unterhalten habe?«
    »Gut. Das freut mich. Er braucht mehr Kontakt zur Außenwelt.«
    »Ja, das ist richtig, weil nämlich irgend etwas mit ihm nicht stimmt. Das ist nicht mehr der Yugo, den wir seit Jahren kennen. Er ist geistesabwesend, verschlossen und, was sehr merkwürdig ist, in einem Punkt – soweit ich sagen kann, nur in diesem einen – regelrecht fanatisch: Er will um jeden Preis dein Nachfolger werden, sobald du dich zur Ruhe setzt.«
    »Das wäre ganz logisch – sofern er mich überlebt.«
    »Rechnest du etwa nicht damit?«
    »Nun ja, er ist elf Jahre jünger als ich, aber die Wechselfälle des Schicksals…«
    »Was im Klartext heißt, du siehst selbst, daß Yugo in schlechter Verfassung ist. Seinem Aussehen und seinem Verhalten nach wirkt er älter als du, obwohl er jünger ist, und das scheint mir eine neuere Entwicklung zu sein. Ist er krank?«
    »Physisch? Das glaube ich nicht. Er läßt sich regelmäßig untersuchen. Aber ich gebe zu, er sieht abgespannt aus. Ich habe ihm zugeredet, ein paar Monate Urlaub zu nehmen – ein ganzes Sabbatjahr, wenn er will. Ich habe ihm vorgeschlagen, auch Trantor zu verlassen, um für eine Weile möglichst viel Abstand vom Projekt zu gewinnen. Ein Aufenthalt auf Getorin – einer sehr schönen, nicht allzuviele Lichtjahre entfernten Urlaubswelt – wäre finanziell gesehen kein Problem.«
    Dors schüttelte ungeduldig den Kopf. »Aber er will natürlich nicht. Als ich ihm zu einem Urlaub geraten habe, hat er getan, als habe er das Wort noch nie gehört. Und dann hat er rundweg abgelehnt.«
    »Was können wir sonst tun?« fragte Seldon.
    »Wir können uns ein paar Gedanken machen«, sagte Dors. »Yugo hat ein Vierteljahrhundert am Projekt gearbeitet, und seine Kräfte haben der Belastung mühelos standgehalten, und nun läßt er plötzlich nach. Das Alter kann es nicht sein. Er ist noch keine fünfzig.«
    »Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Ja. Wie lange verwendet ihr beide, du und Yugo, schon diese Elektro-Clarifikatoren zusammen mit euren Primärradianten?«
    »Seit ungefähr zwei Jahren – vielleicht auch etwas länger.«
    »Ich nehme an, der Elektro-Clarifikator wird von jedem verwendet, der mit dem Primärradianten arbeitet.«
    »Das ist richtig.«
    »Und das heißt, von Yugo und dir am meisten?«
    »Ja.«
    »Und von Yugo mehr als von dir?«
    »Ja. Yugo konzentriert sich mit glühendem Eifer auf den Primärradianten und seine Gleichungen. Ich muß daneben leider viel Zeit mit

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