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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ins Verderben. Aber wir sollten jetzt einen neuen Anfang machen! Nach außen hin können wir Joranums Andenken beliebig ausschlachten, aber wir selbst dürfen uns nicht in der Vergangenheit vergraben.«
    Kaspalov schwieg. Die drei anderen ließen ihre Blicke stumm zwischen ihm und Namarti hin- und herwandern. Sie hatten nichts dagegen, daß Namarti die Diskussion an sich riß.
    »Als Joranum nach Nishaya verbannt wurde, zerfiel die Joranumitenbewegung und schien sich in Luft aufzulösen«, blaffte Namarti. »Und sie hätte sich auch aufgelöst – wenn ich nicht gewesen wäre. Stück für Stück, Steinchen für Steinchen habe ich aus Trümmern ein Netzwerk wiederaufgebaut, das heute ganz Trantor überspannt. Das ist euch hoffentlich bewußt.«
    »Mir ist es bewußt, Chef«, murmelte Kaspalov. Die Anrede war deutlich als versöhnliche Geste gedacht.
    Namarti lächelte schmal. Er bestand zwar nicht auf dem Titel, hörte ihn aber immer gern. »Du bist Teil dieses Netzwerks«, sagte er, »und als solcher hast du deine Pflichten.«
    Kaspalov rutschte unruhig hin und her. Er focht einen inneren Kampf aus, soviel war sicher. Endlich sagte er bedächtig: »Du hast eben erwähnt, Chef, du hättest Joranum abgeraten, den alten Kanzler als Roboter zu diffamieren. Du sagst, er hätte nicht auf dich gehört, aber wenigstens hat er dich zu Wort kommen lassen. Ich möchte dich bitten, mir das gleiche Recht einzuräumen, damit auch ich dich auf etwas hinweisen kann, das ich für einen Fehler halte. Wirst du mir zuhören, wie Joranum dir zugehört hat, auch wenn du, genau wie er, meinen Rat nicht befolgst?«
    »Natürlich kannst du deine Meinung sagen, Kaspalov. Dazu bist du ja hier. Worum geht es denn?«
    »Unsere neue Taktik, Chef, ist ein Fehler. Sie provoziert Unruhe und richtet Schaden an.«
    »Natürlich! Genau das soll sie doch auch.« Namarti war ebenfalls unruhig geworden und beherrschte seinen Zorn nur mit Mühe. »Joranum hat es mit Worten versucht. Es hat nicht funktioniert. Wir werden Trantor mit Taten in die Knie zwingen.«
    »Für wie lange? Und mit welchem Aufwand?«
    »So lange es eben dauert – und der Aufwand ist eigentlich sehr gering. Ein Stromausfall hier, ein Wasserrohrbruch dort, ein verstopfter Abfluß, ein Versagen der Klimaanlage. Kleinere Pannen, Unbequemlichkeiten – darauf läuft es hinaus.«
    Kaspalov schüttelte den Kopf. »Solche Dinge summieren sich.«
    »Natürlich, Kaspalov, und wir wollen damit erreichen, daß sich auch Bestürzung und Verärgerung in der Bevölkerung summieren. Hör zu, Kaspalov. Das Imperium verfällt. Das ist allgemein bekannt. Jeder intelligente Mensch ist sich dessen bewußt. Auch wenn wir gar nichts tun, wird es vereinzelt zu technischen Störungen kommen. Wir helfen nur ein wenig nach.«
    »Aber das ist gefährlich, Chef. Die Infrastruktur von Trantor ist von ungeheuerer Komplexität. Ein unbedachter Schlag, und alles könnte zusammenbrechen. Du ziehst am falschen Draht, und ganz Trantor stürzt ein wie ein Kartenhaus.«
    »Bisher ist nichts passiert.«
    »Das kann noch kommen. Und wenn die Leute nun herausfinden, daß wir dahinterstecken? Dann reißen sie uns in Stücke. Die Regierung brauchte weder die Sicherheitsbehörde noch die Armee zu Hilfe zu rufen. Der Pöbel würde uns lynchen.«
    »Woher sollte der Pöbel denn je erfahren, daß wir verantwortlich sind? Der Volkszorn wird sich automatisch gegen die Regierung richten – gegen die Ratgeber des Kaisers. Kein Mensch wird anderswo nach Schuldigen suchen.«
    »Und wie sollen wir weiterleben mit dem Bewußtsein, eine solche Katastrophe ausgelöst zu haben?«
    Die letzten Worte flüsterte Kaspalov nur noch. Der Alte war sichtlich bewegt. Flehentlich hing sein Blick an seinem Anführer, dem Mann, dem er Treue geschworen hatte. Er hatte es in gutem Glauben getan, in der Annahme, daß Namarti wirklich das Banner der Freiheit von Jo-Jo übernommen habe und es weitertragen würde. Nun fragte er sich, ob Jo-Jo gewollt hätte, daß sein Traum sich auf diese Weise erfüllte.
    Namarti schnalzte mißbilligend mit der Zunge wie ein Vater, der sein unartiges Kind tadelt.
    »Kaspalov, du willst doch wohl nicht allen Ernstes sentimental werden? Sobald wir an der Macht sind, sammeln wir die Scherben ein und bauen alles neu auf. Zuerst locken wir die Massen mit Joranums hohlen Phrasen wie Mitspracherecht des Volkes oder stärkerer Beteiligung an der Regierungsgewalt, und sobald wir fest im Sattel sitzen, gründen wir eine

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