Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
geschlafen«, antwortete er.
»Aber irgendwann bin ich aufgewacht.« Er blickte zu ihr auf
und lächelte.
    Sie strich ihm sanft mit den Fingerspitzen über die Wange.
»Wunderbar glatt. Du siehst aus wie ein
Achtzehnjähriger.«
    Er zog ihre Hand an die Lippen. »Laß dich davon nicht
täuschen«, warnte er.
    »Beobachten sie uns immer noch?« fragte sie.
    »Immer noch. Ich hasse diese öden Pausen, in denen man
nur dasitzen und sich Sorgen machen kann.«
    »Ich finde diese Pause gar nicht so öde.«
    »Aber das hat andere Gründe, Arta.«
    »Warum machen wir ihnen nicht einfach einen Strich durch die
Rechnung und landen auf Lingane?«
    »Daran hatten wir auch schon gedacht, aber ich glaube, das
Risiko ist noch zu groß. Wir können so lange abwarten, bis
unsere Wasservorräte zur Neige gehen.«
    »Und ich sage euch, sie bewegen sich«, rief Gillbret
herüber.
    Biron ging zum Schaltpult und betrachtete die Massometeranzeige.
Dann sah er Gillbret an und sagte: »Du könntest recht
haben.«
    Er tippte einige Zahlen in den Rechner ein und sah sich das
Ergebnis an.
    »Nein, die Position der beiden Schiffe hat sich in bezug auf
uns nicht verändert. Das Massometer zeigt nur deshalb andere
Werte an, weil ein drittes Schiff zu ihnen gestoßen ist. Soweit
ich sagen kann, ist es fünftausend Meilen entfernt, etwa 46 Grad
p und 192 Grad cp von der Linie Schiff-Planet entfernt, wenn ich die
hiesigen Drehsinn-Konventionen richtig erfaßt habe. Andernfalls
sind es 314, beziehungsweise 168 Grad.«
    Er hielt inne, um eine weitere Anzeige abzulesen. »Ich
glaube, das Raumschiff kommt näher. Es ist ziemlich klein. Ob du
vielleicht Kontakt mit ihm aufnehmen könntest,
Gillbret?«
    »Ich kann’s versuchen«, sagte Gillbret.
    »Schön. Keine Sichtverbindung. Wir begnügen uns mit
akustischer Kommunikation, bis wir genauer wissen, was da auf uns
zukommt.«
    Es war beeindruckend, Gillbret mit den Knöpfen des
Ätherfunks hantieren zu sehen. Er war offensichtlich ein
Naturtalent. Einen fernen Punkt im Weltraum mit einem schmalen
Funkstrahl anzupeilen, ist und bleibt eine Kunst, und die
Informationen der Steuerkonsole eines Raumschiffs sind dabei keine
allzu große Hilfe. Gillbret hatte eine Vorstellung von der
Entfernung des fremden Raumschiffs, die nach jeder Richtung um
hundert Meilen von der Realität abweichen konnte. Und er hatte
zwei Winkel, bei denen Ungenauigkeiten von fünf oder sechs Grad
nach oben oder unten nicht auszuschließen waren.
    Damit war nur gesagt, daß sich das Schiff irgendwo innerhalb
eines etwa zehn Millionen Kubikmeilen umfassenden Bereichs befand.
Alles übrige war Sache des menschlichen Funkers und seines
Funkstrahls, eines Suchfingers, der an der breitesten Stelle einen
Empfangsquerschnitt von knapp einer halben Meile hatte. Angeblich
spürte ein erfahrener Funker an den Knöpfen, wie weit der
Strahl am Ziel vorbeiging. Aus wissenschaftlicher Sicht war das
natürlich Unsinn, dennoch schien es oft die einzig mögliche
Erklärung zu sein.
    Nach knapp zehn Minuten schlug die Nadel am Gerät aus, und
die Gnadenlos war auf Sendung und auf Empfang.
    Weitere zehn Minuten später konnte Biron sich
zurücklehnen und erklären: »Sie wollen einen Mann an
Bord schicken.«
    »Sind wir damit einverstanden?« fragte Artemisia.
    »Warum nicht? Ein einzelner Mann? Wir sind
bewaffnet.«
    »Und wenn uns ihr Raumschiff nun zu nahe kommt?«
    »Wir sitzen auf einem tyrannischen Kreuzer, Arta. Wir haben
drei bis fünfmal soviel Schubkraft wie sie, selbst wenn es sich
um Linganes bestes Kriegsschiff handeln sollte. Mehr gesteht ihnen
ihr kostbarer Assoziationsvertrag nicht zu. Außerdem haben wir
fünf Hochleistungsblaster an Bord.«
    »Und du kannst die tyrannischen Blaster auch bedienen? Das
habe ich natürlich nicht gewußt.«
    Biron sonnte sich sehr in ihrer Bewunderung, aber er gestand doch:
»Leider nein. Jedenfalls noch nicht. Aber das linganische Schiff
läßt es sicher nicht darauf ankommen.«
     
    Eine halbe Stunde später war auf dem Schirm ein Schiff zu
sehen, ein bulliges, kleines Ding, auf beiden Seiten mit je vier
Flossen versehen, was darauf schließen ließ, daß es
häufig für Stratosphärenflüge eingesetzt
wurde.
    Als es im Teleskop auftauchte, stieß Gillbret einen
Entzückensschrei aus. »Das ist die Jacht des
Autarchen!« rief er und grinste über das ganze Gesicht.
»Seine Privatjacht. Ich sagte euch doch, daß mein Name
genügen würde, um seine Aufmerksamkeit zu
erregen.«
    Dann folgte die Bremsphase,

Weitere Kostenlose Bücher